Im Bann der Dämonin
geht.“
„Ich bin noch nie einen Hubschrauber geflogen.“ Brandon wiegte den Kopf unschlüssig hin und her.
„Das ist ja keine große Sache. Sie müssen einfach nur über den Zaun kommen und so weit weg, dass Sie genügend Zeit haben zu fliehen. Lassen Sie den Hubschrauber einfach stehen und suchen Sie sich ein Auto.“
Dann ratterte Julian eine Reihe von Anweisungen herunter, wie man den Hubschrauber zu fliegen hatte, und Brandon versuchte, sich alle Details gut zu merken.
„Sie müssen den roten Startknopf auf der linken Seite drücken, den Hauptschalter für die Bordelektronik einschalten, das Treibstoffventil öffnen und dann die Maschine starten.“
Brandon blinzelte und versuchte, sich alles einzuprägen.
„Denken Sie dran, wenn Sie zu viel Gas geben, bekommt der Hubschrauber zu viel Schub …“
„Und was passiert dann?“, fragte Brandon.
Julian grinste und klopfte ihm auf die Schulter. „Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Das ist das Schöne am Unsterblichsein.“
Wie auch immer, dachte Brandon skeptisch. Wollen wir hoffen, dass es funktioniert .
Luciana lag immer noch auf ihrem Bett. Ihr war schwindelig. Wieder erklang der elektronische Öffnungscode. Wer ist es denn diesmal, dachte sie müde.
Da stürmte Brandon herein und riss sie am Arm hoch. „Komm mit. Ich bringe dich von hier weg.“
„Wohin bringst du mich?“ Luciana rührte sich nicht.
„Es ist jetzt keine Zeit für Fragen“, blaffte er sie an. „Wir müssen uns beeilen. Du hast die Wahl. Entweder du kommst mit mir, oder du bleibst hier bei Arielle. Vertrau mir einfach!“
In ihrem Inneren spürte Luciana so etwas wie Hoffnung aufkeimen, und so reckte sie sich ihm entgegen.
Brandon legte ihr die Arme auf den Rücken und fesselte sie mit Kabelbinder.
Die kleine Flamme der Hoffnung war kurz davor, schon wieder zu erlöschen. Sie wehrte sich, versuchte, sich ihm zu entwinden. „Nicht schon wieder!“
„Ich habe es dir gesagt“, warnte er sie. „Du musst mir vertrauen.“
Dann führte er sie auf den Gang, wo sie mehreren Schutzengeln begegneten, die ihren üblichen Aufgaben nachgingen. Er marschierte erhobenen Hauptes an ihnen vorbei und machtekeine Anstalten, etwas verbergen zu wollen. Erst am Ende des Ganges, vor einer mehrfach verriegelten Tür, hielt ihn einer der Schutzengel an.
„Wohin bringen Sie die Gefangene? Haben Sie die Erlaubnis, sie zu verlegen?“
„Arielle bat darum, sie zu sehen. Im Hauptbüro.“
Der Engel nickte und öffnete die Tür. Ein Summton erklang. „Du bist verrückt“, murmelte Luciana. „Sie wird uns bei lebendigem Leib häuten, wenn sie uns erwischt.“
„Sei still und geh weiter!“
Engel und Dämonin gingen durch das Treppenhaus nach unten und zum Hinterausgang hinaus.
Jetzt erkannte Luciana sein Ziel: Der Helikopter stand abflugbereit auf dem dafür vorgesehenen Landeplatz. Er öffnete die Tür, schob sie hinein und gurtete sie auf dem Beifahrersitz fest. Dann nahm er selbst auf dem Pilotensitz Platz, wobei er vor sich hin murmelte und verschiedene Schalter betätigte. Auf erschütternd zufällige Art und Weise.
„Bist du so ein Ding schon mal geflogen?“, erkundigte sie sich nervös.
„Nein, aber was kann schon Schlimmes passieren?“
Dann schob Brandon einen Regler nach vorn und schaltete das Fluggerät ein.
Der Rotor begann sich zu drehen, und der Lärm verhinderte jede weitere Konversation.
In diesem Moment kam Arielle aus dem Hauptgebäude gerannt, wild mit beiden Armen gestikulierend. Brandon konnte sie damit jedoch nicht aufhalten. Er bewegte den Steuerknüppel, und der Hubschrauber hob mit einer seltsamen, ruckelnden Kreisbewegung ab. Arielle rannte geduckt zurück zum Gebäude.
Einen Moment lang glaubte Luciana, sie würden abstürzen.
Brandons Gesicht war schweißnass, als er versuchte, den Hubschrauber mithilfe des Steuerknüppels zu stabilisieren. Erstarrte konzentriert auf die Anzeige und legte diverse Schalter um in seinen hilflosen Versuchen, das komplexe Fluggerät zu steuern. In seiner Miene stand schiere Entschlossenheit. Wieso er glaubte, Luciana sei die ganze Mühe und dieses immense Risiko wert, wusste sie nicht.
Endlich gelang es ihm, den Hubschrauber in die Luft zu bekommen und davonzufliegen.
Unten stand immer noch Arielle und sah ihnen nach, eine Hand zum Schutz vor der hellen Morgensonne vor die Augen haltend. Ihr sonst so ordentlich frisiertes Haar war vollkommen durcheinander.
„Sollen sie doch verschwinden.“ Arielle wandte
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