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Im Bann der Dämonin

Im Bann der Dämonin

Titel: Im Bann der Dämonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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gegangen war.
    Und er erinnerte sich an ihre letzten Worte in seinem Traum, als sie die Augen schon geschlossen hatte.
    „Ich werde diesen Bastard töten.“

21. KAPITEL
    R ache. Wenn Brandon keine Rache üben wollte, würde Luciana das eben für ihn übernehmen. Sie würde diesen letzten Drachen in seinem Menschenleben töten und ihn für immer zur Ruhe bringen. Denn Brandon selbst war zu gut, um das zu tun.
    Während er schlief, nahm sie den Autoschlüssel von der Kommode.
    Sie schlich aus dem Zimmer, schloss leise die Tür und fuhr davon.
    Als sie in den Flieger von Seattle nach Detroit stieg, empfand sie fast so etwas wie Traurigkeit. Denn sie, Luciana, war nicht gut. Brandon mochte zwar anderer Ansicht sein, doch im Grunde ihres Herzens war sie böse. Seit Jahrhunderten. Und böse würde sie auch sein bis zum Ende aller Zeiten.
    In mir ist kein Fünkchen Vergebung, dachte sie, fast angewidert von sich selbst.
    Merkwürdigerweise interessierte Julian sie plötzlich überhaupt nicht mehr.
    Durchs Fenster betrachtete sie die Auswüchse der Stadt, als sie den Landeanflug auf den Detroit Metro Airport begannen. Sie spürte eine Leichtigkeit und ein erfrischend friedliches Gefühl, wenn sie an seinen Namen dachte. Zum ersten Mal seit über zweihundert Jahren hatte sie nicht das Gefühl, vor Hass zu zerspringen, wenn sie an Julian Ascher dachte.
    Tja, dachte sie bei sich, das hat aber nichts mit Vergebung zu tun, sondern einzig und allein mit Brandon.
    Luciana brauchte fast den ganzen Tag, um Brandons einstiges Wohnhaus zu finden, einen kleinen Bungalow in einem Vorort von Detroit. Hier lebte immer noch seine Frau. Zwei kleine, blondhaarige Jungs rauften im kleinen Vorgarten miteinander. Kinder, die unter anderen Umständen vielleicht BrandonsKinder gewesen wären.
    „Ist eure Mama oder euer Papa zu Hause?“, fragte Luciana die beiden mit ihrem süßesten Lächeln.
    „Mommy ist im Laden“, sagte der Kleinere von beiden.
    „Nicht mit der Frau reden.“ Der Ältere, er war etwa sechs, blinzelte Luciana misstrauisch an. „Wir sollen nicht mit Fremden sprechen.“
    „Aber in diesem Fall ist es okay, Schätzchen.“
    Der Kleinere betrachtete sie und sagte mit der brutalen Ehrlichkeit eines Kindes: „Du bist hübscher als Schneewittchen aus dem Film. Aber du bist böser als ihre böse Stiefmutter.“
    „Das ist jetzt aber nicht fair. Ich habe noch nie einem Kind etwas zuleide getan.“
    Zwei blaue Augenpaare beäugten sie, erbarmungslos. Falls Brandon manchmal in Melancholie verfiel, wenn er an das verpasste Vatersein dachte, sollte er sich diese beiden mal ansehen, dachte sie. Dann würden ihm solche Gedanken ein für alle Mal vergehen.
    Sie lächelte freundlich. „Aber du könntest der Erste sein, kleiner Mann.“
    Der Junge fing an zu schreien, und es klang nach einem kaputten Elektrogerät oder wie quietschende Bremsen. Jetzt fing auch der Größere an mit dem Geplärre. „Daddy!“
    Sofort wurde die Tür aufgerissen, und ein großer, bulliger Mann trat aus dem Haus. „Jungs? Mit wem redet ihr?“
    Jude, dachte Luciana. Der Mann der Stunde.
    „Hallo, Sir. Ich habe mich gerade mit Ihren bambini unterhalten … wie sagt man noch auf Englisch? Brut, denke ich“, sagte sie fröhlich. „Aber jetzt würde ich gerne mit Ihnen sprechen. Unter vier Augen.“
    „Jungs, geht nach hinten in den Garten!“ Jude musterte sie eingehend. „Wollen Sie irgendwas verkaufen?“
    „Nicht wirklich. Allerdings sind Sie im Besitz von einemGegenstand, der nicht Ihnen gehört, und den hätte ich gern zurück.“
    Judes Gesicht wurde aschfahl. Er fragte gar nicht erst, worum es sich handelte.
    Er fasste nur in seine Hosentasche und zog eine Uhr heraus.
    „Jude Everett, Sie sind ein kranker Bastard.“ „Wer sind Sie?“
    „Das braucht Sie nicht zu kümmern.“ Luciana hatte seinen schwachen menschlichen Willen schon fest im Griff. „Geben Sie mir einfach die Uhr!“
    Das war die Uhr, nach der sie Brandon in seinen Träumen ein Dutzend Mal in seiner Hosentasche hatte suchen sehen. Und in der Realität, um festzustellen, ob er wach war. Sie drehte die Uhr um und las die eingravierte Inschrift des Erzengels Michael auf dem Deckel.
    „Warum haben Sie sie gestohlen, Sie kaputter, peinlicher Typ? Und lügen Sie mich nicht an!“
    „Weil ich mich gerne daran erinnere, wozu ich fähig bin.“ Jude lächelte selbstgefällig.
    Fähig, seinen besten Freund zu ermorden.
    Ein Bild schoss ihr in den Kopf. Der am Boden liegende

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