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Im Bann der Dämonin

Im Bann der Dämonin

Titel: Im Bann der Dämonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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unbemerkt einem Autofahrer an einer Tankstelle gestohlen hatte. Sie parkten den gestohlenen Wagen hinter ein paar Büschen um die Ecke. Dann gingen sie in ihr Zimmer und zogen als Erstes die Vorhänge zu.
    „Ich denke, hier können wir uns ein paar Tage verstecken. Bis sich Arielle beruhigt hat.“
    Brandon lag auf dem harten Motelbett neben Luciana in der Dunkelheit und versuchte zu schlafen.
    Doch er musste die ganze Zeit an die Geschichte denken, die sie ihm im Auto erzählt hatte.
    Wie schwer sie es in ihrem menschlichen Leben gehabt hatte.
    Und wie anders alles hätte sein können für sie.
    Ich möchte gut sein, hatte sie gesagt. Er glaubte daran, dass sie es konnte.
    Wenn nur …
    Sie drehte sich zu ihm.
    „Ich muss wohl träumen“, murmelte sie und streichelte sein Gesicht. „Mit dir hier zu sein ist vollkommen unwirklich und trotzdem wunderschön. Jede Minute ist unendlich wichtig.“
    Im Mondlicht huldigte er ihrem Körper und ihrer Schönheit.
    Sie war für ihn wie eine Kathedrale aus Fleisch und Blut. Ihre Schlüsselbeine waren die Stützpfeiler, mit einer Architektur so filigran und stark wie aus Stein gemeißelt. Ihre Wirbelsäulewar der Altar, den seine Finger wie einen Pilgerpfad beschritten. Er küsste ihre Brustwarzen, ihre Brüste, diese zarten Kuppeln. Ihren Körper betrachtete er als sein Heiligtum. Und er trat ein, voller Hochachtung, so zart und leise, als wolle er an einem Schrein ein Opfer darbringen.
    Ein einziges Wort des Gebets verließ seine Lippen: ihr Name.
    Er flüsterte ihn so voller Inbrunst wie den Namen Gottes.
    Als sein Akt der Hingabe vollendet war, wusste er, ganz ohne Zweifel, dass sie – so wie er selbst – ein Teil von etwas Heiligem war. So, wie sie alle es waren, und so, wie auch sie es immer sein würde.
    „Ich möchte Drachen töten für dich“, sagte er, während sie im Dunkeln dalagen, ihre befriedigten Körper dicht nebeneinander. Sein Atem brannte ihm in der Lunge, ob aus Erschöpfung oder Angst, wusste er nicht. „Ich möchte Berge erklimmen für dich und Ozeane durchschwimmen.“
    Abrupt löste sie sich aus seiner Umarmung. „Das ist nicht nötig. Ich bin ja hier. Und ich kann meine eigenen Schlachten schlagen. Ich bin stark genug, um mich selbst zu verteidigen.“
    „Ja. Aber bist du auch stark genug, um der Schlacht zu entsagen? Du kannst dein Leben ändern, wenn du nur bereit bist, loszulassen.“
    „Hör auf, mir Predigten zu halten, angelo mio . Glaubst du nicht, dass ich mir das seit Jahrhunderten anhören muss? Wieso sollte ich mich jetzt ändern?“
    „Auch Julian hat sich gewandelt. Mit Serenas Hilfe.“
    „Erwähne diese beiden Namen nicht!“ Grenzenlose Traurigkeit erfüllte ihre Gesichtszüge. „Nicht in einem Moment wie diesem. Selbst wenn du recht hättest – ich glaube nicht, dass es für mich möglich ist.“
    „Arielle ist nicht die absolute Autorität in dieser Angelegenheit.“
    „Sprich nicht mehr davon! Lass mich dich einfach lieben!“ Luciana studierte jeden Zentimeter seines Körpers, wollteeine Erklärung für jede einzelne Linie seiner Tätowierungen. Sie wollte alles wissen und sich diese Zeichnungen auf seinem Körper für immer einprägen, diese Landkarte seiner persönlichen Geschichte und seiner unerwähnten Tapferkeit.
    „Ich möchte mich immer an deinen Körper erinnern können. Deine Haut soll das Letzte sein, an das ich denke, bevor ich …“ „Bevor was? Du gehst nirgendwohin. Nicht, wenn ich es verhindern kann.“
    Ihr Bekenntnis hatte ihn verstört. Er lag da und starrte an die Zimmerdecke und fragte sich, ob das unerledigte Problem seines Lebens überhaupt irgendwann gelöst werden konnte.
    „Was ist passiert, als du gestorben bist?“, ertönte ihre Stimme plötzlich in der Dunkelheit. Zwei Schlaflose.
    „Du hast es doch selbst gesehen in meinen Träumen. Jetzt tu nicht so, als ob du es nicht wüsstest.“
    „Ja“, gab sie schließlich seufzend zu. „Ich schätze, ich habe es gesehen.“
    Abrupt setzte er sich auf. „Wieso haben wir diese seltsame Verbindung, dass wir in den Träumen des jeweils anderen auftauchen können?“
    „Das ist die Manifestation eines grausamen und ironischen Gottes.“ Das jedenfalls war Lucianas Erklärung.
    Allerdings vermutete Brandon mehr dahinter. Sie konnte zu einem bestimmten Zweck in seine Träume hineinspazie-ren. Und sie war wahrscheinlich auch in die Träume anderer Schlafender eingedrungen, und zwar sicher nicht aus reinen, unschuldigen Gründen. Doch davon

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