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Im Bann der Dämonin

Im Bann der Dämonin

Titel: Im Bann der Dämonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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geöffnet, Massimo?“ „Nein, baronessa .“
    Ihm fielen nun auch die Federn auf, und er runzelte verwundert die Stirn. „Wo kommen die denn her?“
    Der Engel beobachtete sie.
    Von wo genau, konnte sie nicht sagen. Und wie er sie gefunden hatte, wusste sie auch nicht.
    Doch er war ganz in der Nähe.
    Sie stand auf und ging zum Fenster, sah hinüber auf die andere Seite des Kanals. In der Dunkelheit sah der Canal Grande aus wie immer, wie jede Nacht in den vergangenen zweihundertfünfzig Jahren. Gut, inzwischen gab es Motorboote, und insgesamt hatten sich die Dinge verändert. Die alten Venezianer starben aus, und Touristen überschwemmten die Stadt. Doch die Gebäude waren immer noch die alten, sie hatten die Jahrhunderte überdauert und moderten inzwischen dem Verfall entgegen.
    In einem dieser Häuser saß der Engel und beobachtete sie. Vermutlich da drüben rechts.
    „Komm mal her, Massimo. Bilde ich mir das nur ein“, sagte sie und zeigte auf einen verlassenen Palazzo gegenüber, „oder bewegt sich da etwas in diesem Haus?“
    Seit fünfzig Jahren war der Palast verrammelt, seinem Schicksal überlassen. Er verrottete langsam, denn die Besitzer hatten nicht genügend Geld, ihn instand zu halten.
    Massimo gab keine Antwort. Aber Brandon war da drin. Das spürte sie.
    In der kurzen Zeit, die sie zusammen verbracht hatten, war zwischen ihnen eine seltsame Verbindung entstanden. Eine Verbindung, über die Luciana alles andere als begeistert war und die sie auch nicht tolerieren würde.
    Sie musste eine Möglichkeit finden, diese merkwürdige Vertrautheit zu zerstören.
    „Massimo, zieh deine Handschuhe aus und geh sofort nach unten. Überprüfe, ob alle Türen sicher verschlossen sind und auch die Tore draußen. Alarmiere die anderen Türhüter! Wir stehen unter Beobachtung.“
    „Aber es handelt sich nur um einen einzelnen Mann, nicht wahr, baronessa ?“
    „Um einen einzelnen Engel“, korrigierte sie ihn. „Einen sehr gefährlichen.“
    Luciana setzte sich und sah hinaus auf das Licht, das über dem Kanal schimmerte. Ein einsamer Gondoliere ruderte durch die Nacht und sang vom Mond und von verlorener Liebe.
    Auf der anderen Seite des Kanals saß Brandon am Fenster und lauschte dem melancholischen Gesang des Gondoliere.
    Er war müde, und trotzdem fürchtete er sich vor dem Schlaf, denn er wusste, was ihn erwartete. Meinen menschlichen Tod noch einmal durchleben oder in meinen Träumen von Luciana verführt werden .
    Brandon hatte nicht einmal die Wahl. Aber selbst wenn, könnte er nicht sagen, was von beidem schlimmer war. Er lag auf dem harten Fußboden in dem verlassenen Gebäude und wartete, dass sich einer der beiden Träume einstellte.
    Komm, Schlaf! Kommt, Träume! Komm, Dunkelheit!
    Er schloss die Augen.
    Sowie er ein Frauenlachen hörte, riss er die Augen wieder auf. Das Lachen war leise und samtweich und erinnerte ihn unwillkürlich an feinen Chianti und edelste Schokolade.
    Er befand sich nicht länger auf dem harten Fußboden in dem verlassenen Palast.
    Jetzt stand er am Eingang zu einer dunklen Gasse.
    Er sah etwas flattern, ein rosafarbenes Stück Seide. Und folgte dem Flattern.
    In der Hosentasche suchte er nach seiner Uhr und fand sie. Beruhigend.
    Ich träume.
    Als er aufsah, las er die schwarzen Buchstaben auf dem verwitternden Stein: Rio Terá dei Assassini . Er wusste nicht, was er hier zu suchen hatte. Er wusste nur, dass er dem Flattern folgen musste.
    Durch die Tür der Glasgalerie. In den hinteren Teil des Ladensund dann die Treppe hoch.
    Der große Raum war leer. Die Kronleuchter brannten und erhellten die Nacht.
    Eine Frau mit dunklen Haaren, die ihr in Locken auf den Rücken fielen, stand abgewandt vor Brandon. Blasse, perfekte Haut, unversehrt, nicht entstellt von Narben oder Kratzern. Kein Blut, kein Glas.
    Sie streckte die Hand nach hinten aus, ohne sich umzudrehen, und bedeutete ihm, ihr hinterherzugehen.
    Sie betraten ein prächtiges Zimmer, das mit Samtmobiliar ausgestattet war. Hinter sich hörte er die Tür ins Schloss fallen.
    Während er vorsichtshalber nach seiner Waffe griff, war sie verschwunden. Sein Schulterholster leer. Egal. Sie war nicht die Art Feind, die man mit einem Schuss niederstreckte.
    Luciana wandte sich um. Sie strahlte. Mit einer einzigen Bewegung entledigte sie sich ihres rosafarbenen Kleides. Es sank zu Boden zu ihren Füßen. Sie trug jetzt nur noch einen schwarzen Spitzen-BH und einen Strapsgürtel mit passenden Strümpfen, doch das wenige, was

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