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Im Bann der Dämonin

Im Bann der Dämonin

Titel: Im Bann der Dämonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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Daumen pulsierte noch. Sie hatte den Knochen fest fixiert, sodass sie in ein, zwei Tagen nichts mehr davon spüren würde. Doch im Moment war das Ganze alles andere als angenehm. Aber es nützte nichts – sie hatte viel zu tun.
    Massimo schaute ihr über die Schulter und sah aufmerksam zu. Er sog jedes Wort auf, das sie sagte.
    „Gewöhnliches Gift kann einen unsterblichen Körper nur zeitweise schädigen. Töten kann man einen Engel oder einen Dämon damit nicht, wie du weißt. Doch das Gift, das ich kreiert habe, hat sich an einem niederen Dämon als wirksam erwiesen“, führte sie aus. „Ein Page, der für Corbin Ranulfson in Las Vegas gearbeitet hat.“
    „Wo liegt also das Problem?“, erkundigte sich Massimo.
    „Corbin hat die letzte Dosis meiner Mischung gestohlen. Ich muss also eine neue Portion herstellen. Und dafür brauche ich deine Hilfe.“
    Sie nahm eine der Vipern, packte sie mit der behandschuhten Hand fachmännisch hinter dem Kiefer und hielt sie über ein Gefäß, mit dem man Schlangengift auffangen konnte. Die Schlange biss auf den plastikummantelten Glastrichter, und ihr Gift spritzte in das Glas.
    „Dabei muss sehr feinfühlig vorgegangen werden, Massimo. Das Tier darf während der Prozedur nicht verletzt oder sonst wie traumatisiert werden“, erklärte sie. „Ein guter Handwerker pflegt immer sein Material.“
    „Wieso brauchen wir diese Zutat denn, wo wir doch die Essenz des Todes von dem Mädchen haben?“
    „Wir müssen ein Gift kreieren, das nicht nur den Geist, sondern auch den Körper eines Wesens tötet. Als Grundlage können wir jedes beliebige Gift verwenden, aber ich kombiniere immer gern mehrere Komponenten. Schlangengift, Zyanid und Botulinum sind zum Beispiel eine schöne Kombination. Und dazu geben wir dann die Essenz des Todes aus dem menschlichen Blut.“
    Sie legte die Viper zurück ins Terrarium, nahm eine andere Schlange heraus und gab sie dem Türhüter. „Versuch du es mal!“ Sie nickte lobend, denn Massimo machte seine Sache gut. „Genau so. Sehr gut. Es wurde auch Zeit, dass du diese Techniken lernst. Es muss jemanden geben, der die Tradition am Leben erhält.“
    Für den Fall, dass man mich gefangen nimmt, fügte sie in Gedanken hinzu.
    „Gift mag als eine altmodische Methode erscheinen, um ein Leben zu beenden. Aber Gift steht gleichbedeutend für Macht. Es gibt Dämonen, die ein Menschenleben auslöschen können, indem sie bloß mit den Fingern schnippen. Doch wir niederen Dämonen müssen andere Wege finden, unsere Macht zu vergrößern. Ein Gift herstellen zu können, das auch Unsterbliche töten kann, verschafft uns einen großen Vorteil. Doch wir brauchen mehr davon. Mit großen Mengen an Gift können wir eine Mordwaffe erschaffen, die sehr schwer – wenn nicht unmöglich – nachzuweisen ist. Denn es gibt gewisse Regeln im Miteinander von Engeln und Dämonen.“
    „Regeln, die man nicht brechen darf“, wiederholte Massimo gelangweilt. Diesen Satz hatte er schon tausendmal gehört.
    „Aber die man beugen kann. Engel und Dämonen dürfen einander nicht töten – das ist die oberste und wichtigste Regel. Das weiß jeder. Wird diese Regel gebrochen, entsteht ein Ungleichgewicht zwischen Himmel und Hölle, und auf der Erde wird der totale Krieg ausbrechen. Die Menschen werden darin gefangen sein. Doch wenn die Engel nicht beweisen können, wer hinter den Morden steckt, gibt es niemanden, den man verantwortlich oder als den Schuldigen ausmachen kann. Mithilfe von Gift können wir uns um die Regeln herumschummeln. Wir werden mit der oberen Hierarchie der Dämonen handeln können, da wir ein Gut besitzen werden, das jedes unsterbliche Wesen in seiner Existenz bedrohen kann. Jedes lebende Wesen.“
    „Ja, baronessa .“
    „Wenn es uns gelingt, die Hierarchie der Dämonen zu kontrollieren, gehört uns die Welt. Dann müssen wir uns keine Sorgen mehr darüber machen, wenn wir Engel töten. Dann wird uns niemand mehr wehtun können.“
    Das war das Ziel. Sich selbst und ihre Türhüter vor Schmerz zu bewahren.
    Das Fenster war geschlossen, und obwohl es draußen unerträglich heiß war, war es in der Casa Rossetti angenehm kühl. Das Geheimnis lautete: Klimaanlage.
    Luciana sah von ihrer Arbeit auf und rieb mit dem Handrücken ihre Stirn.
    Federn.
    Taubenfedern. Nicht nur eine, sondern mehrere. Sie lagen auf ihrem Arbeitstisch. Luciana machte eine Handbewegung und fegte sie vom Tisch. Sie schwebten auf den Fußboden.
    „Hast du heute Morgen das Fenster

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