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Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Titel: Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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Überreste zusammen.
    Timothy riss die Augen auf und raufte sich die ohnehin zerzausten Haare. Und dann spürte er, was ihm am meisten Angst einjagte: Die Vorstellung, einfach hinzuschmeißen, zurück durch das Portal in sein Zimmer zu gehen, mit dem Wissen zu leben, dass es diese unglaubliche Welt gab, aber dass er niemals dorthin zurückkehren konnte.
    Gedankenverloren strich er über eine fremdartige Pflanze, die sich in der Mauernische neben ihm eingenistet hatte. Ihre samtweichen Tentakel leuchteten an den Spitzen, sobald er sie berührte.
    »Die würde ich nicht anfassen!« Ein Hocker wurde zurückgezogen. »Wenn sie feucht werden, brechen ihre Enden ab und bleiben in der Haut stecken. Juckt tagelang, kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen.« Loo setzte sich seinem Freund gegenüber und warf ihm ein mattschwarzes Amulett zu, das eine sternförmige Pflanze zierte. »Der Schutz des Jakobskrauts«, sagte er mit gesenkter Stimme. »Wenn du das trägst, versprech ich dir, nicht mehr über den Raben zu reden.«
    Timothy versuchte, sich seine Erleichterung nicht anmerken zu lassen, als er sich wortlos das Amulett um seinen Hals legte.
    Loo grunzte zufrieden. »Der hier hat meiner Urururgroßmutter gehört. Er stammt noch aus der oberen Welt.«
    Als Timothy sich umwandte, sah er Avy, in ihrer ausgestreckten Hand einen Stein aus Türkis, der einem Käfer ähnelte. »Ein Skarabäus!«, sagte er erstaunt.
    Avy nickte begeistert. »Er ist ein mächtiger Glücksbringer! Ich habe ihn mein ganzes Leben bei mir getragen, vor mir meine Mutter und davor ihre Mutter.« Liebevoll strich sie über den Stein. »Es heißt, meine Urururgroßmutter hätte als Junglemurin den Validen oft dabei zugeschaut, wie sie aus riesigen Steinen Skulpturen schufen. Sie lebte in einer sehr trockenen Gegend, musst du wissen, und Wasser war zu wertvoll, als dass sie damit spielen durfte. Du kannst dir denken, was das für eine Niptradin bedeutete.« Avy verzog schmerzvoll das Gesicht und wartete, bis Loo und Timothy ihr ihr Mitgefühl versichert hatten, bevor sie weitersprach. »Eines Tages zog ein gewaltiger Sandsturm auf. Ein Valide trug gerade einen mächtigen Stein hoch oben auf eine Katzenfigur, als …« Avy stockte. »Niemand weiß, wie es passiert ist. Vielleicht hat ihm der Sturm den Sand in die Augen getrieben, oder er verlor das Gleichgewicht. Tatsache ist, dass er den Brocken fallen ließ«, sagte sie leise und biss sich auf die Lippe.
    »Was ist dann geschehen?«, fragte Timothy ganz Ohr.
    »Gar nichts. Das ist es ja.« Avy hatte sich neben Loo gesetzt und war in ein verschwörerisches Flüstern verfallen, so dass die anderen sich vorbeugen mussten, um zu erfahren, was es mit dem Skarabäus auf sich hatte. »Der Sturm hatte einen kleinen, türkisfarbenen Funken freigelegt. Meine Urururgroßmutter stand auf und griff danach. Genau in diesem Moment zerschellte der Fels dort, wo sie eben noch gesessen hatte. Als sie ihre Hand wieder öffnete, lag darin dieser wunderschöne Käferstein.«
    Avy blickte nachdenklich auf den Stein, dann warf sie sich zurück und sagte: »Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, ob die Geschichte wahr ist. Ich kann nicht glauben, dass es tatsächlich eine so große Katzenskulptur gegeben hat, aber – er hat unserer Familie immer Glück gebracht. Und jetzt wird er dich beschützen.«
    »Avy, das kann ich doch nicht –«
    »Doch, du kannst!«, sagte Avy entschieden und schloss seine Hand um den Stein. »Wenn schon, dann wollen wir es dem Tod so schwer wie möglich machen. Also, was ist der Plan?«
    Timothy sah ihr fest in die Augen. »Hör zu, Avy, ich kann nicht der Erlöser sein, von dem Darius gesprochen hat. Wahrscheinlich gibt es niemanden, der weniger geeignet ist.«
    »Wieso sagst du so was?«, unterbrach Loo ihn.
    »Weil es so ist, Loo!«, antwortete Timothy. »Aber ich habe gesehen, wie Godo zu Staub zerfallen ist und –«, Timothy stockte, »ich werde nicht zulassen, dass ich auch euch verliere! Ich habe sonst keine Freunde!«, gestand er, wobei seine Ohren sich rot färbten.
    »Du wirst herausfinden, wo die verdammte Drudel liegt!«, rief Loo aus.
    »Ja, ich werde alles dafür tun. Aber ich bin nicht euer Anführer und nicht irgendein Erlöser. Wenn wir die Drudel finden, dann – gemeinsam!«, entschied Timothy schließlich und legte seine freie Hand auf Avys.
    »Gemeinsam!«, erwiderte sie feierlich.
    »Gemeinsam«, schwor Loo, verdrückte eine Träne und legte seine oben auf.
    »Gemeinsam!«, quietschte

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