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Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Titel: Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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es von unten, und eine kleine dreckverkrustete klatschte zu oberst auf den Händestapel.
    »Na toll!« Loo grunzte und zog seine Hand zurück. »Es ist besser, du behältst für dich, was du gehört hast, sonst färb ich dich rosa!«
    Dibs legte seine spitzen Öhrchen an und verschwand augenblicklich hinter Avys Rücken. »Wir wissen sowieso alles«, quiekte er.
    »Du weißt gar nichts!«, giftete Loo zurück.
    »Wir wissen, dass er ein Mensch ist und dass er versucht rauszufinden, an welchem Ort die Drudel liegt«, wisperte Dibs. Vorsichtig lugte er zwischen Avys Arm hindurch. »Und wir wissen, dass er so gut wie keinen Schritt weiter ist als beim Morgenglühen im Decertum.«
    Loo sah sich panisch um. Keiner nahm Notiz von ihnen. »Woher weiß er das?«, wisperte er Avy zu.
    »Keine Ahnung.« Avy zuckte mit den Schultern und schob Dibs vor. »Frag ihn.«
    »Du weißt doch sonst immer alles«, höhnte Loo.
    Alle Augen waren auf Dibs gerichtet, der sich rittlings an Avys Beine drückte.
    »Wir sind Glunze. Wir wissen alles! Na ja – fast alles«, räumte er ein und rieb sich verlegen die Nase. »Natürlich wissen wir nicht, was die Gelbglunze denken – oder die Roten, auch nichts von den Orangenen, den Grünen oder …«
    »Dibs!« Die anderen waren ihm ins Wort gefallen.
    »Wir wissen aber, was die anderen Blauglunze wissen.«
    »Wie meinst du das?«, hakte Timothy nach.
    »Na ja, als Erstes: Unser Bruder im Decertum ist auch ein Blauglunz!«
    Timothy sah aus, als hätte ihn der Blitz getroffen. »Natürlich! Der kaputte Becher, ich erinnere mich. Der Vine …«
    »Conner«, warf Loo ein.
    Avy sah fragend von einem zum anderen.
    »Conner hatte doch den Becher zerschlagen, und da war so ein Wesen mit blauen Haaren, das die Scherben weggeräumt hat«, erklärte Timothy.
    »Einer unserer Brüder«, sagte Dibs. »Genauso wie unser Bruder auf dem Plunderplatz. Ihr habt ihn nach Büchern gefragt und schließlich unsere Brüder an der Baustelle vor der Betthaltestation; der Color hat mit ihnen gestritten, weil sie euch nicht passieren lassen wollten.«
    Timothy sah erstaunt, Loo entsetzt aus.
    »Heißt das, alle blauhaarigen Glunze haben das gleiche Wissen?«, fragte er ungläubig.
    Dibs nickte.
    »Das ist ja noch schlimmer!«, platzte Loo heraus. »Wem haben die anderen Glunze davon erzählt?«
    Erstaunt blickte Dibs zu Loo auf.
    »Niemandem. Es ist für uns«, er stockte, »kein wertvolles Wissen. Zumindest nicht so, wie die angenehmsten Schlafplätze zu kennen oder die zehn Regeln zur Arbeitsvermeidung oder den geheimen Zugang zu Butterfingers.« Dibs lachte verschmitzt. »Außerdem, wer glaubt schon einem Glunz.«
    »Das ist allerdings wahr«, bekräftigte Loo. »Trotzdem. Du wirst –«
    »Okay. Was passiert gerade im Decertum?«, fragte Timothy unvermittelt.
    »Im Decertum?«, kiekste Dibs.
    »Ja, im Decertum. Im Augenblick. Was passiert da?«
    »Wir müssen fragen«, antwortete Dibs unsicher, schloss aber bereitwillig seine Augen und bewegte dabei die Lippen, als würde er sich unterhalten. »Versuch's mal mit Zucker«, riet er seinem geistigen Gesprächspartner nach einiger Zeit, und Timothy erahnte, wie merkwürdig es seinen Mitmenschen vorgekommen sein musste, wenn er sich mit Loo unterhalten hatte, ohne dass sie ihn hatten sehen können.
    Dibs hatte geendet. Er stellte sich auf die Zehenspitzen, zog Timothy zu sich herunter und flüsterte: »Der Vine liegt auf dem Tisch und schläft, die anderen sind gegangen. Unser Bruder versucht, die Weinflecken vom Marmor zu lösen, ohne ihn zu wecken. Wir haben ihm gesagt, dass Rotwein sich mit Zucker lösen lässt, aber er hat nur neun Stückchen verdient und will sie nicht hergeben.«
    Loo verdrehte die Augen und wendete sich demonstrativ ab, Avy trommelte ungeduldig mit den Fingern auf die Tischplatte, doch Timothy wollte sichergehen. »Okay. Auf der Baustelle. Was ist da los?«
    Dibs versank abermals in sich, blickte aber sofort wieder auf. »Keiner da. Feierabend«, meinte er achselzuckend.
    Timothy ließ seinen Blick schweifen. Neben ihm reihten sich einige Naschhäuser aneinander, zuhinterst sah man Butterfingers, über dem der riesige Eimer schwebte und der nach wie vor von einer Horde Lemuren beäugt wurde. Dann schlossen sich allerhand Läden an, darunter ein Sessel- und ein Weinhandel sowie ein mit Marmor verkleideter Salon, von dem Timothy erahnte, dass es sich um eine Art Bartfrisör handeln musste. Zumindest ließ sich in seinem Inneren ein schmaler Lemur den

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