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Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Titel: Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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bunten Coloren, die kampflustigen Validen oder die fröhlichen Vinen.
    Ganz abgesehen davon, dass er sich ein Leben ohne Loo und Avy nicht mehr vorstellen konnte, hatte sich etwas verändert … er hatte sich verändert.
    Seit einiger Zeit verspürte er immer öfter den Drang zu laufen. Ohne Vorankündigung überfiel seinen Körper ein inneres Beben und trieb ihn unaufhaltsam an. In diesen Momenten konnte er die unglaubliche Langsamkeit von Avy und Dibs kaum ertragen. Selbst Loo erschien ihm träge. Aber am Erstaunlichsten war, dass sein Puls dabei niemals stieg. Sein Atem ging nicht schneller, seine Haut war nie gerötet. Und auch wenn Timothy stets so tat, als wäre all das schlicht menschlich, wusste er insgeheim, dass dem nicht so war.
    Was zum Teufel passierte hier unten mit ihm? Konnte es gefährlich für ihn werden, zu lange hier zu verweilen? Es wurde Zeit, die Suche zu beschleunigen!
    »Hey Timothy! Träumst du?«, fragte Loo und deutete auf die offene Tür.
    »Äh – nein. Es ist nichts.«
    »Hallo, Lavina«, begrüßte Avy Loos Mutter, die in ein kornblumenblaues Kleid gehüllt inmitten bunter Kissenberge saß und las.
    »Avy, Timothy, kommt herein«, sagte sie freundlich, ohne ihren Blick zu heben. »Bringt den Glunz mit, aber lasst den Stab draußen! Neben Skibbos Häuschen steht ein Eimer mit Wasser.«
    Mit einem Anflug von Mitleid stellte Timothy den ausgetrockneten Druidenstab in ein Fass, das immer noch neben den anderen gelieferten Waren stand, und schloss die Tür.
    Lavina sah ihn erfreut an. »Timothy, komm doch einen Augenblick zu mir«, bat sie und klopfte neben sich auf ein großes, grau getupftes Kissen. »Setz dich. Es ist zwar etwas trist, dafür aber besonders kratzig.«
    Unentschlossen sah Timothy Lavina an.
    »Ich habe die Hoffnung, dass du mir etwas über das menschliche Wesen erklären kannst. Anscheinend habe ich tatsächlich größere Bildungslücken, als ich dachte«, erklärte Lavina seufzend.
    »Ja, Mam, gern. Es ist nur …«
    »Mam«, kicherte Loos Mutter. »So hat mich noch niemand genannt.«
    Loo, der schon halb auf dem Weg nach oben war, kam polternd zurückgelaufen. »Mann, wo bleibst du denn?«
    »Timothy ist so nett und erklärt mir einiges über die Menschenwelt«, sagte Lavina mit unüberhörbarem Tadel. »Auf dem Plunderplatz konnte ich noch dieses Buch hier erstehen. Es sagt alles über die Menschen aus, hat der Vine dort jedenfalls versprochen. Nur anscheinend verstehe ich nicht mal die Hälfte.«
    Loo verdrehte die Augen. »Kann das nicht warten?«
    »Wusstet ihr, dass sie letzte Nacht bestohlen wurden?« fragte Lavina statt einer Antwort.
    »Bestohlen? Wer?«
    »Na, der Vine vom Plunderplatz. Loo, hörst du mir eigentlich zu? Ich habe das Buch …«
    »Ha! Ich wusste doch, dass der Wächter nich mehr lang durchhält!«, triumphierte Loo. »Die Schildkröte konnt ja kaum noch den Kopf heben. Und? Haben sie Roheiche finden können?«
    »Roheiche? Nein. Karrenweise Bücher sind weggeschleppt worden! Weiß die Fee warum.«
    Timothy ließ sich langsam auf dem Kissenberg nieder. »Mam, was für Bücher waren das?«
    Lavina zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung. Menschenbücher halt. Timothy, was genau ist mit Exzen-terwel-lenumd-rehung gemeint?«, las Lavina stockend.
    »Wie bitte?«
    »Exzent … ach hier, mein Junge. Nimm das Buch. Ich verstehe diese menschlichen Dinge einfach nicht.«
    »Anders als beim HKM«, las Timothy stirnrunzelnd, »zündet der KKM bei jeder Exzenterwellenumdrehung. Die daraus resultierende hohe Zündfolge belastet die Zündkerzen stark, zumal der kühlende Leerhub entfällt.« Er brach in schallendes Gelächter aus, was ihm allseits verwunderte Blicke einbrachte.
    »Der Aufbau des Wankelmotors!«, prustete er. »Lavina, habt Ihr wirklich die Hälfte von diesem Buch gelesen?«
    »Na hör mal. Ich muss doch etwas über das menschliche Wesen erfahren, wenn ich schon so ein Exemplar unter meinem Dach beherberge«, sagte sie augenzwinkernd.
    Timothy grinste und gab ihr das Buch zurück. »Das ist mit Sicherheit kein – Was war das?«
    »Der Wankel- … Ich kann's mir einfach nicht merken. Dabei ist es doch so wichtig, oder?«
    »Nicht dieses Buch«, sagte Timothy und sah seine Freunde der Reihe nach an. »Habt ihr nichts gesehen?«
    »Was gesehen?«, fragten Avy und Lavina wie aus einem Mund.
    »Von hier dort rüber!« Mit der Hand zog Timothy eine imaginäre Linie durch die Luft. »Es ist quer durch den Raum geflogen. Das müsst ihr doch bemerkt

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