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Im Bann der Dunkelheit

Im Bann der Dunkelheit

Titel: Im Bann der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Bungalow hinaus auf die Straße ginge, zärtlich je eine Affenpfote in meine Hände nähme, meine Empörung über die Arroganz der menschlichen Rasse verkündete und die mitreißende Weise »Aber bitte mit Banane« anstimmte. Innerhalb kurzer Zeit hätten sie mich in Stücke gerissen.
    Die Arbeit meiner Mutter hat zur Erschaffung dieses Trupps geführt, und das scheinen sie verstanden zu haben: Sie haben mich nämlich schon einmal angegriffen. Meine Mutter ist tot, also können sie sich an ihr nicht mehr für das qualvolle Leben von Ausgestoßenen rächen, das sie führen.
    Da ich meiner Mutter einziges Kind bin, bringen sie mir eine ganz besondere Feindseligkeit entgegen. Vielleicht kann man ihnen das nicht verübeln. Vielleicht ist ihr Haß auf jedweden Snow gerechtfertigt. Von allen Menschen steht es mir wohl am wenigsten zu, über die Berechtigung ihres Grolls zu richten, wenngleich das aber auch nicht heißen soll, daß ich mich verpflichtet fühle, für etwas zu bezahlen, was - mit den besten Absichten! - meine Mutter getan hat.
    Während ich sicher und noch nicht in Stücke gerissen hinter dem Fenster stand, hörte ich etwas, bei dem es sich um einen einzigen hallenden Schlag einer großen Glocke zu handeln schien, dem ein Scheppern folgte. Ich beobachtete, wie der aufgewühlte Trupp auseinanderlief, weg von einem Gegenstand, den ich von hier aus nicht erkennen konnte.
    Dann war ein Scharren von Eisen auf Stein zu hören. Mehrere Affen taten sich jetzt zusammen, um den bewußten Gegenstand in ihrer Mitte, der irgendwie schwer zu sein schien, auf die Seite zu schieben.
    Die geschäftigen Tiere verhinderten, daß ich einen freien Blick auf den Gegenstand werfen konnte; ich erkannte nur, daß er rund war. Sie rollten ihn nun im Kreis herum, von einem Bordstein zum anderen und wieder zurück. Einige sahen dabei nur zu, während andere neben dem Objekt herliefen und dafür sorgten, daß es nicht umkippte. In dem glanzverleihenden Mondlicht erinnerte der Gegenstand mich anfangs an eine so riesige Münze, daß sie von ganz oben auf Jacks Bohnenranke aus der Tasche eines Riesen gefallen sein mußte.
    Dann wurde mir klar, daß es sich um einen Kanaldeckel handelte, den die Affen aus der Straßendecke gerissen hatten.
    Plötzlich plapperten und kreischten sie, als wären sie eine Gruppe äußerst lebhafter Kinder, die aus einem alten Reifen ein Spielzeug gemacht hatten. Meiner Erfahrung nach war eine solche Verspieltheit völlig untypisch für sie. Ich war dem Trupp erst einmal von Angesicht zu Angesicht begegnet, und bei dieser Konfrontation hatten sie sich nicht gerade wie Kinder, sondern eher wie eine Horde gemeingefährlicher Skinheads benommen, die kurz zuvor ein paar Cocktails aus PCP und Kokain in sich hineingeschüttet hatten.
    Sie wurden es schnell leid, den Kanaldeckel herumzurollen. Dann versuchten drei Angehörige des Trupps, ihn kreiseln zu lassen, als wäre er wirklich eine Münze, und mit einer beträchtlichen gemeinsamen Anstrengung gelang es ihnen schließlich tatsächlich, ihn zum Drehen zu bringen.
    Dann verstummte der Trupp wieder. Die Affen versammelten sich in einem weiten Kreis um die wirbelnde Scheibe, ließen ihr Platz für ihre Bewegungen, beobachteten sie aber mit großem Interesse.
    Die drei Affen, die den Deckel in Bewegung gesetzt hatten, liefen immer wieder zu ihm hin und stießen ihn behutsam an, damit er in der Waage blieb und den Schwung beibehielt. Ihr planvolles Vorgehen verriet ein zumindest rudimentäres Verständnis der Gesetze der Physik und eine handwerkliche Geschicklichkeit, die ihre gewöhnliche Erscheinung Lügen strafte.
    Die schnell rotierende Scheibe gab einen rauhen Gesang von sich, mit dem ihr eiserner Rand über die Betondecke knirschte. Dieses leise, metallene Lied war das einzige Geräusch in der Nacht geworden: ein annähernd eintöniges Leiern, das nur schwach über den Umfang eines halben Tons oszillierte.
    Der sich drehende Kanaldeckel schien mir kein so großes Spektakel zu sein, um mir damit die Intensität der Aufmerksamkeit des Trupps erklären zu können. Sie waren geradezu verzückt. Fast in Trance. Ich konnte mir kaum vorstellen, daß diese Scheibe durch reinen Zufall genau eine Rotationsgeschwindigkeit angenommen hatte, die zusammen mit diesen oszillierenden Tönen eine hypnotische Wirkung auf Affen ausübte.
    Vielleicht beobachtete ich hier aber auch gar kein Spiel, keinen Zeitvertreib, sondern ein Ritual, eine Zeremonie mit symbolhafter Bedeutung, die

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