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Im Bann der Leidenschaft

Im Bann der Leidenschaft

Titel: Im Bann der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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für eine Hure, nachdem sie ihm solche Freiheiten erlaubt und in seinen Armen geradezu um Erlösung von der süßen Qual gefleht hatte. Wie konnte sie ihre schamlose Hingabe mit ihrer vornehmen Erziehung in Einklang bringen? Niemals würde der Prinz sie respektieren. Durch gesenkte Wimpern musterte sie den Mann, der ihr die Unschuld geraubt hatte.
    Wie wundervoll er aussah mit seinen aristokratischen Zügen und dem langen, dunklen, welligen Haar … An seiner Hand, die besitzergreifend auf ihrer Hüfte ruhte, entdeckte sie einen großen Smaragd, und dieses Juwel führte ihr den Unterschied vor Augen, der zwischen ihnen bestand. Er war ein reicher, charmanter Verführer – und sie ein armes Mädchen, das sich lächerlich gemacht hatte.
    Als er ihr die zerzausten Locken aus dem Gesicht streifte, funkelte der Smaragd im schwachen Licht. »Ich habe dir weh getan, ma petite, und das tut mir leid. Aber wie sollte ich ahnen, daß du zum erstenmal das Gewerbe einer Dirne ausübst? Hätte ich’s gewußt, wäre ich sanfter mit dir umgegangen.«
    Nun erhielt er eine Information, auf die er lieber verzichtet hätte. »Ich bin keine Straßendirne, sondern die Tochter des Barons Turku aus Astrachan«, erklärte Zena, und er runzelte bestürzt die Stirn. »Vor sechs Monaten ist er gestorben. Meine Tante wollte mich mit General Scobloff verheiraten.«
    Erleichtert atmete er auf. Ein kleiner Lichtblick … Wenigstens mußte er sich nicht vor einem erzürnten Vater verantworten. »O Gott, dieser alte Geier ist mindestens siebzig!«
    »Einundsechzig. Zwei Ehefrauen hat er schon begraben. Ich wollte ihn nicht heiraten. Leider bestand meine Tante darauf, und deshalb beschloß ich, mit meinem Bruder zu fliehen.«
    »Also ist er nicht dein Kind?« fragte Alex verwirrt. Natürlich nicht, nachdem er sie soeben entjungfert hatte … Sein Unbehagen kehrte zurück. Merde! In was für eine Situation war er geraten? »Du hast mir was vorgemacht!«
    »O nein!« protestierte sie empört. »Wohlerzogene junge Damen machen den Männern ganz bestimmt nichts vor.«
    »Da irrst du dich. Ich kenne viele wohlerzogene junge Damen, und einige haben mir die gleichen Freuden bereitet wie du. Offenbar möchten sie den langweiligen gesellschaftlichen Konventionen hin und wieder entrinnen.«
    In ihrer Naivität wußte Zena nicht, mit welchen Argumenten sie seinen reichhaltigen Erfahrungen begegnen sollte. Und so schwieg sie.
    »Was soll ich jetzt mit dir anfangen?« seufzte er. »Eine Straßendirne, die sich als Jungfrau aus einer respektablen Familie entpuppt – und noch dazu ihren kleinen Bruder mit sich herumschleppt!«
    »Du könntest den Entschluß eines Ehrenmanns fassen und mich heiraten«, schlug sie schüchtern vor.
    »Ha! Du kennst die Kuzans nicht, mein Täubchen. In dieser Familie heiratet man keine deflorierten Mädchen – nicht einmal, wenn man sie selber verführt hat.«
    »Eines Tages wirst du doch sicher heiraten.«
    »Wozu?«
    »Weil du einen Erben brauchst.«
    »Ich habe schon Kinder.«
    Verwundert starrte sie ihn an. Er stützte sich auf einen Ellbogen und betrachtete die nackte Schönheit an seiner Seite. Welche Pläne mochte sie schmieden? Würde sie sich an seinen Vater wenden? So etwas war schon vorgekommen, und der Fürst konnte manchmal ziemlich moralisch sein. (Unbehaglich erinnerte sich Alex an das Bauernmädchen, das er vor ein paar Monaten geschwängert hatte. Statt ihn selbst zur Verantwortung zu ziehen, war sie in den Palast gelaufen. Sein Vater hatte ihr eine großzügige Abfindung gezahlt und ihm bittere Vorwürfe gemacht.) Würde Zenas Tante ihn zwingen, ihre Nichte zu heiraten? Zumindest in diesem Punkt teilte der Fürst seine Meinung und fand, mit vierundzwanzig Jahren müßte der Sohn noch nicht in den Ehestand treten.
    Verdammt, fluchte Alex stumm. Vielleicht war es seine eigene Schuld, daß er keine Fragen gestellt hatte. Aber welche anständige Frau würde einen Fremden am späten Abend bitten, sie nach Podolsk mitzunehmen und sein Bett benutzen, in einem altmodischen, viel zu engen Kleid, ohne Korsett? Außerdem – konnte man erwarten, ein Mädchen, das so leidenschaftlich auf erotische Zärtlichkeiten reagierte, wäre eine scheue Jungfrau? Niemals!
    Während er die makellose Gestalt betrachtete, wuchs ein neues Verlangen. Rasch verdrängte er seine unangenehmen Gedanken, mit jenem Gleichmut, der ihm half, alle Hindernisse zu überwinden. Er streichelte Zenas Brüste, und ihre Skrupel verschwanden erneut, vom Zauber

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