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Im Bann der Liebe

Im Bann der Liebe

Titel: Im Bann der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Schmuck, Bücher und persönliche Dinge für Victoria aufheben, ein paar der praktischeren Kleider an Maisie und Ellie weitergeben und den Rest von Julias umfangreicher Garderobe Reverend Johnstone geben, wo sie wohltätigen Zwecken zugute kommen sollte. Die Möbel des Babys konnten dann später herübergebracht werden.
    »Übertreiben Sie nicht ein bisschen, Mrs. Fairgrieve?« Maisie war in der Tür erschienen und sah sich besorgt um.
    Susannah seufzte. »Bitte, Maisie - fang jetzt nicht an, mich Mrs. Fairgrieve zu nennen, als wenn wir Fremde wären. Zwischen uns sind keine Formalitäten nötig. Wir sind Freundinnen, erinnern Sie sich?«
    »Das vergesse ich nicht«, versicherte Maisie.
    »Dann nennen Sie mich bitte weiter Susannah.« Susannah betrachtete die Kisten und Sachen, die noch herumlagen. Sie hatte ein Fenster geöffnet, um den Raum zu lüften. »Ich denke, das Wichtigste ist geschafft.«
    Maisie kniff die Augen zusammen. »Sie wollen doch nicht etwa mit dem Baby hier einziehen?« Dann schlug sie sich auf die Schenkel und lachte. »Ich hätte geschworen, die Dinge zwischen Ihnen und dem Boss stünden besser als gut.«
    Susannah errötete, sagte aber nichts. Was sollte sie auch sagen - dass sie in Aubreys Bett glücklich war? Das wusste Maisie ja offenbar schon, vielleicht schon die ganze Nachbarschaft. Susannah runzelte die Stirn.
    »Nicht böse sein«, beruhigte Maisie und verwarf Susannahs Verlegenheit mit einer Handbewegung. »So viel habe ich gar nicht mitbekommen. Aber man sieht Ihnen an, dass Ihr Mann Sie glücklich macht, und daran ist ja nichts Schlechtes.«
    Als Maisie das Zimmer wieder verließ, schloss Susannah für einen Moment die Augen und räumte dann weiter. Sie zog die letzten Schubladen auf und entdeckte zu ihrer großen Verwunderung Stapel über Stapel von Briefen, einige von Freunden, einige von ihr selber geschrieben, Fotos und ein dickes, ledergebundenes Tagebuch.
    Als sie die persönlichen Dinge von Julia in der Hand hielt, empfand sie deren Verlust noch einmal ganz intensiv. Einen Moment war es so, als hätte sie gerade erst vom Tod ihrer Freundin erfahren, der so ungerecht war. Mit zitternden Händen legte sie Briefe und Buch auf den Tisch und konzentrierte sich auf die Fotos.
    Eines zeigte Julia und Aubrey bei ihrer Hochzeit, die Braut stolz hinter dem Bräutigam stehend, und beide lächelten. Dann gab es ein sehr attraktives Bild von Ethan und ein zerknittertes von Julia und ihr in St. Marys, als sie noch fast Kinder waren. Ein reisender Fotograf hatte es zu Weihnachten aufgenommen. Alles Teile eines Lebens, das nur so kurz gewesen war.
    Susannah sank auf den Bettrand und sah gedankenverloren vor sich hin. Lass sie gehen, Julia, dachte sie, Aubrey, Victoria, Ethan - lass sie alle gehen.

17
     
    Victoria saß auf einer Decke, kaute wie oft am Fuß ihrer Stoffpuppe und sah mit großen, haselnussbraunen Augen zu, wie Susannah räumte und wegpackte. Aubreys Augen. Das ganze Unternehmen schien das Kind ungeheuer zu faszinieren.
    »Du dickes Käferchen«, murmelte Susannah liebevoll und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.
    Victoria kicherte und ruderte mit den pummeligen Ärmchen, bis Susannah lachte und ihr noch einen Kuss gab, ehe sie weitermachte.
    Die Räumerei hätte noch Zeit gehabt, das wusste sie, aber Ethan saß im Gefängnis und war des Mordes angeklagt, und Aubrey war ihm sofort zu Hilfe geeilt, obwohl er noch immer geschwächt war. Die Arbeit half ihr, sich von ihren Gedanken abzulenken.
    Aubrey kam erst drei Stunden später mit einer Kutsche zurück. Susannah beobachtete aus dem Fenster, wie er unbeholfen aus der Kutsche stieg. Auch auf die Entfernung bemerkte sie seine Blässe und die Erschöpfung, die aus seiner Haltung sprach.
    Susannah zwang sich, ruhig auf ihrem Platz auszuharren, obwohl sie am liebsten nach unten gelaufen wäre und sich um ihn gekümmert hätte. Das fände er natürlich schrecklich.
    Die Tür der Kutsche blieb offen, und verblüfft sah Susannah nun auch Ethan aussteigen, etwas dünner und ziemlich ungepflegt, aber ansonsten gesund. Susannah lächelte, nahm Victoria auf den Arm und verließ das Zimmer, um den Männern entgegenzugehen.
    Unten stellte sie sich auf die Zehen und drückte Aubrey einen Kuss auf die kalte Wange. Er sah sie mit leuchtenden Augen an. Auch wenn er müde war, konnte sie sehen, dass seine Kraft langsam zurückkehrte. Er wurde mit jedem Tag stärker.
    »Du bist geflohen«, begrüßte sie Ethan und gab auch ihm einen Kuss.
    Er

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