Im Bann der Ringe (German Edition)
Dionne meinte. Er schloss die Augen und atmete tief durch. „Mehr als mein Leben.“
Und das glaubte Jayden ihm aufs Wort.
„Pass mal auf, Kumpel, ich sag dir jetzt was. Ganz im Vertrauen.“ Jayden wurde ernst. „Dionne hat irgendetwas vor. Sie hat es mir weder gesagt noch es zugegeben, aber ich kenne sie. Da ist was faul.“ Jayden nutzte die letzten Minuten dafür, um seinen Freund zu warnen. „Sie ist auf einmal so anders.“
„Und was soll ich deiner Meinung nach tun?“
„Ich liebe meine Schwester, sehr sogar. Aber das Ding ist, ich kenne sie einfach schon zu lange, und noch nie ist ihr die Beute abhandengekommen. Deswegen weiß ich nicht, wie sie reagiert, wenn du ihr die Wahrheit sagst.“
„Wer weiß das schon? Also? Du meinst, ich soll mal mit ihr reden?“
Jayden nickte nur. „Auf jeden Fall. Das wird bestimmt kein Zuckerschlecken, aber wenn du es nicht für dich machen willst, dann wenigstens für Cat. Die leidet nämlich im Moment am meisten darunter.“
Das tat Ric weh. Seine Cat sollte nicht leiden! Schon gar nicht wegen ihm. „Okay. Dann werde ich das tun. Mal sehen, ob ich noch was retten kann.“ Er sprang vom Tisch und legte seinem Freund die Hand auf die Schulter. „Danke, Jayden!“
„Kein Problem!“
***
Am Nachmittag, nach der letzten Stunde, fasste Ric einen Entschluss. Er hoffte, dass er das Richtige tat, als er sich langsam über den Campus in Richtung Sporthalle bewegte. „Auf in den Kampf!“
Er wusste, dass Dionne sich noch in der Turnhalle aufhielt, sie hatte Cheerleader-Training und das konnte noch einige Minuten dauern. Daher ließ er sich auf dem Rasen vor der Halle nieder und beobachtete die wenigen Schüler, die noch da waren, während er auf Dionne wartete.
Einige Zeit später hörte er die schwere Hallentür quietschen. Als Dionne herauskam, stand er auf und ging ihr langsam entgegen. Was genau er sagen wollte, wusste er nicht. Nur, dass es nicht lustig werden würde.
„Hey, Dionne.“
Überraschung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, als sie ihn auf sich zukommen sah, aber sie fasste sich schnell und strahlte ihn an. „Hi, Ric! Das ist aber schön, dass du mich abholst!“ Sie war keine drei Schritte mehr von ihm entfernt und machte Anstalten, sich in seine Arme zu werfen. Schnell verschränkte Ric seine Arme vor der Brust, trat wieder einen Schritt zurück, und sah sie ernst an.
„Ich wollte mit dir reden. Hast du einen Moment?“
„Oh … Reden? Ich dachte, das Reden hätten wir schon hinter uns?“ Sie streckte ihre Hand nach ihm aus. „Lass uns doch lieber gleich zum gemütlichen Teil übergehen“, raunte sie und strich im lasziv über die Brust. Wieder wich er ein Stück zurück.
„Hey, was soll das?“ Stirnrunzelnd blickte sie zu ihm auf.
„Wir müssen reden“, antwortete er nur, drehte sich von ihr weg und schritt über den Rasen. Er ließ ihr keine Wahl. Schmollend lief sie hinter ihm her. Ric setzte sich auf die Steinmauer im Halbschatten unter der großen Kiefer neben der Halle und bedeutete ihr, sich zu ihm zu setzen.
Ihr sowieso schon knapper Mini rutschte noch ein Stückchen höher, als sie sich zu ihm auf die Mauer schwang und ihre braun gebrannten Beine glänzten in der Sonne. Mit einer typischen Dionne-Geste strich sie sich die Haare zurück.
„Also, worum geht’s, mein Süßer?“
„Dionne“, fing Ric mit leiser Stimme das Gespräch an und nahm seine Sonnenbrille ab.
„Ja?“, fragte sie skeptisch.
„Ja, also die Sache ist die …“ Er stockte, plötzlich gar nicht mehr so sicher, ob er das Ganze so ruhig hinter sich bringen konnte, wie gedacht.
„Ich beiße dich schon nicht.“ Dionne zwinkerte ihm zu. „Was hast du auf dem Herzen?“ Sie griff nach seiner Hand, hatte aber nicht damit gerechnet, dass er ihr diese abrupt entzog. Verunsichert sah sie ihn an.
Ric wich ihrem Blick aus und atmete tief durch. Seine Hände schob er sicherheitshalber in die Hosentaschen seiner Jeans, die Brille klemmte auf seinem Oberschenkel. Er räusperte sich noch einmal und dann verpackte er die Wahrheit in möglichst schonende Worte.
„Dionne, als ich in der Nacht zu dir gekommen bin ...“, platzte er heraus. Sehr schonend.
Dionne riss überrascht die Augen auf. „Ja?“
„Da hab ich wirklich gedacht, ich tue das Richtige“, sprach Ric weiter. „Aber … aber mir ist ganz schnell klar geworden, dass es nicht richtig war. Dionne, ich liebe dich nicht!“, beendete er den Satz ganz schnell. Jetzt war es endlich
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