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Im Bann der Sinne

Im Bann der Sinne

Titel: Im Bann der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
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einen Moment, bis sie die Frau in dem langen Kleid aus blassgrüner Seide neben sich wahrnahm.
    „Du wirst jetzt mit Mumtaz gehen", befahl Tariq. Er führte Jas-mines Hand, die er während der ganzen Zeit gehalten hatte, an seine Lippen und küsste ihr Handgelenk.
    Dabei sah er ihr tief in die Augen. Jasmines Puls raste. Diese einfache zärtliche Geste brachte ihr Blut fast zum Kochen.
    „Wir sehen uns in zwei Stunden wieder", verabschiedete Tariq sich und ging mit langen Schritten neben Hiraz den Flur hinab.

3. KAPITEL
    Mumtaz zeigte Jasmine ihre Gemächer - eine Suite am anderen Ende des Palastes.
    Einer der Räume, in die sie geführt wurde, hatte eine sehr feminine Atmosphäre, doch die anderen wirkten wie für einen Mann eingerichtet. Jasmine äußerte ihr Erstaunen.
    „Ich glaube, man wurde nicht rechtzeitig von Ihrer Ankunft informiert."
    Mumtaz' Stimme kam Jasmine merkwürdig vor. Sie vermutete, dass die Frau einfach verlegen war, weil es um Tariqs Angelegenheiten ging. „Natürlich", sagte Jasmine.
    Sie wollte Mumtaz nicht weiter in Verlegenheit bringen.
    „Wohin führen diese Türen?", fragte sie, nachdem sie ihre Kleider in dem riesigen begehbaren Kleiderschrank verstaut hatten.
    „Kommen Sie. Das wird Ihnen gefallen." Mumtaz' strahlendes Lächeln wirkte ansteckend. Begeistert stieß sie die Türen auf.
    „Ein Garten!" Barfuß trat Jasmine auf den grünen Rasen, der sich weich und saftig anfühlte. In der Mitte eines Rondells ergoss ein kleiner Springbrunnen sein Wasser über eine Skulptur aus Zulheil-Rose. Darum herum waren Sitzbänke aufgestellt, die wiederum von Myriaden winziger blauer Blüten umgeben waren. Ein betörender Duft wehte von einem Baum voller glockenförmiger weißblauer Blüten zu ihnen herüber.
    „Das ist der private Garten der ..." Mumtaz stolperte über ihre eigenen Worte. „Tut mir leid, manchmal ist mein Englisch nicht so gut."
    „Das macht doch nichts", sagte Jasmine. „Ich versuche selbst, die Sprache von Zulheil zu lernen, aber bist jetzt bin ich nicht sehr erfolgreich."
    Mumtaz' Augen funkelten. „Ich bringe es Ihnen bei, ja?"
    „Danke! Und was wollten Sie über den Garten sagen?"
    Mumtaz zog die Brauen zusammen. „Dies ist der private Garten der ... Leute, die hinter diesen Eingängen leben." Sie deutete auf Jas-mines Tür und zwei weitere.
    Jasmine nickte. „Ach so. Sie meinen, er ist für die Gäste."
    Mumtaz trat von einem Fuß auf den anderen und lächelte. „Gefallen Ihnen Ihre Zimmer und dieser Garten?"
    „Wie könnte es nicht so sein? Es ist ganz fantastisch."
    „Gut. Das ist gut. Sie werden in Zulheil bleiben?"
    Überrascht blickte Jasmine auf. „Das wissen Sie?"
    Mumtaz seufzte und setzte sich auf eine der Bänke am Springbrunnen. Jasmine tat dasselbe. „Hiraz ist Tariqs engster Vertrauter, und als Hiraz' Frau ..."
    „Sie sind Hiraz' Frau?", rief Jasmine verblüfft. „Ich dachte, Sie seien ... na, egal."
    „Ein Zimmermädchen, nicht wahr?" Mumtaz lächelte gutmütig. „Es war Tariqs Wunsch, dass Sie jemanden bei sich haben, bei dem Sie sich wohl fühlen. Ich arbeite hier im Palast, bin also jeden Tag hier. Ich hoffe, Sie haben keine Scheu, mich jederzeit anzusprechen, wenn Sie etwas brauchen."
    „Oh, aber natürlich, gern." Rührung ließ Jasmines Herz ein wenig höher schlagen.
    Tariq liebte sie immerhin genug, um dafür zu sorgen, dass diese überaus sympathische Frau sich um sie kümmerte. „Aber warum hat er mir davon überhaupt nichts gesagt?"
    „Sowohl er als auch Hiraz sind schrecklich, wenn sie wütend sind. Tariq ist wütend auf Sie, und mein Mann ist wütend auf mich."
    „Weshalb ist Hiraz wütend auf Sie?" Jasmine konnte sich die Frage nicht verkneifen.
    „Er erwartet von mir, dass ich etwas billige, was er und Tariq vorhaben, obwohl er selbst es eigentlich nicht billigt." Bevor Jasmine noch weitere Fragen stellen konnte, fuhr Mumtaz fort: „Hiraz hat mir erzählt, was damals in Ihrem Land geschehen ist.
    Aber es ist ohnehin allgemein bekannt, dass Tariq schrecklich enttäuscht wurde von einer Ausländerin mit roten Haaren und blauen Augen."
    Jasmine blinzelte verlegen. „Wie das?"
    „Hiraz würde über alles, was Tariq ihm anvertraut, bis ins Grab schweigen, aber andere sind nicht ganz so ... loyal", erklärte Mumtaz. „Sie sind für uns alle ein großes Geheimnis, aber es ist gut, dass Sie gekommen sind. Seit dem Tod seiner Eltern ist Tariq sehr einsam."
    „Er ist wirklich sehr böse auf mich", gestand Jasmine.
    „Aber

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