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Im Bann der Versuchung

Im Bann der Versuchung

Titel: Im Bann der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan King
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haben die Kosten für die medizinische Behandlung der verletzten Männer übernommen und darüber hinaus noch in den Fonds zum Wiederaufbau der eingestürzten Brücke eingezahlt. Leider hat das jedoch Mr. Stewarts hartes Herz Ihnen gegenüber nicht erweichen können."
    „Das war auch nicht meine Absicht. Ich wollte lediglich helfen.”
    Hamilton zog einen Brief aus seiner Jackentasche. „Madam, Sie hatten meinen Onkel gebeten, Ihnen Stewarts letztes Schreiben zuzusenden. Hier ist es sowie eine Kopie des Königlichen Erlasses und ..."
    „Ach, seien Sie still. Noch mehr Pläne", schimpfte sie leise, während sie die Seiten durchblätterte. „Monat für Monat schickt er Briefe und Pläne, und keines unserer Argumente kann ihn umstimmen. Ein abscheulicher Mann", murmelte sie, während sie die Abschrift der Erlaubnis der Königin für Stewarts Projekt überflog und die akribischen Zeichnungen betrachtete, die auf einem weiteren Blatt beigefügt waren. Ihr Herz schlug schneller, als sie die Küstenlinie von Caransay sah und dann auf einer zusätzlichen Skizze das karge, schöne Sgeir Caran erkannte, auf dem ein schlanker, hoher Leuchtturm stand.
    „Ein großartiger Entwurf, ohne Zweifel", murmelte Hamilton. „Hm, durchaus", gab sie zu. „Aber ich hoffe, dass er nie zur, Ausführung kommt."
    „Onkel Edward meint, er könne ungeachtet des königlichen Dekrets Mr. Stewarts Finanzierung hinziehen und dadurch den Bau verzögern oder gänzlich verhindern. Stewart benötigt fünfzigtausend Pfund und glaubt, eine große Summe von privaten Sponsoren, die an derartigen Projekten interessiert sind, zu erhalten. Ich bezweifle, dass die Königin seinen Leuchtturm aus ihrer Privatschatulle finanzieren wird."
    Stirnrunzelnd las Margaret noch einmal Stewarts Brief. Die penible, steile Schrift vermittelte ihr sofort das Bild eines starken, selbstbewussten Menschen, aber mit einem schwierigen Charakter. „Die Gesuche im Namen seiner Männer sind bewegend, aber dadurch, dass er eine Entscheidung erzwingen will, geht er zu weit."
    „Das Riff ist sehr gefährlich. An solch einem Ort sollte der Bau verboten werden."
    Während Margaret den Brief in der Hand hielt, spürte sie, wie eine eigenartige Glutwelle durch ihren Körper wogte. Das Gespräch über Sgeir Caran hatte Gefühle und Erinnerungen in ihr geweckt, die sie vergessen wollte - aber niemals konnte.
    „Er ist arrogant", sagte sie schnell und tippte verärgert mit dem Finger auf Stewarts Briefumschlag. „Er hat sich mit seinem Projekt Caransay aufgedrängt."
    „Wenn Sie auf der Insel Ferien machen, könnten Sie sich ja vielleicht dort mit ihm treffen und ihm erklären, dass er eine langwierige, gerichtliche Auseinandersetzung riskiert, falls er auf seinem Vorhaben bestehen sollte."
    „Ich lehne es ab, während meiner Ferien mit einem so abscheulichen Menschen zu reden. Das würde mir den Aufenthalt dort völlig verderben."
    „Es könnte schwierig werden, ihm auf einem Eiland, das gerade mal sieben Meilen lang ist, aus dem Weg zu gehen."
    „Das wird mir schon gelingen", erklärte sie ruppig. „Und irgendwie werden wir ihn und sein Projekt auch noch los. Als ich die Pachtrechte für das Eiland kaufte, habe ich versprochen, dass Caransay ein Paradies bleiben wird und ich Gefahren und fremde Eindringlinge fern halten will. Ich muss mein Versprechen halten. Und ein Leuchtturm auf dem Felsen ... nein, allein der Gedanke ist schon unerträglich." Sie sah zur Seite. „Richten Sie bitte Sir Edward aus, seine Anwaltskanzlei möge nach ihrem Gutdünken mit Mr. Stewart verhandeln. Dem nächsten Brief, den man ihm schreibt, werde ich ein paar Zeilen hinzufügen. Wie mir scheint, ist es an der Zeit, dass ich ihm einmal persönlich meine Meinung mitteile. "
    „Eine gute Idee, Madam. Und wenn Sie auf Caransay sind, könnten sie Stewart ja ein wenig ausspionieren. Ich meine, aus sicherer Entfernung beobachten, was für ein Mensch er ist."
    „Und wenn er richtig böse aussieht, dann werde ich meine Einladung zur Soiree zurückziehen."
    Hamilton lachte verhalten. „Während Sie weg sind, werde ich Mrs. Shaw hier auf Strathlin ein wenig beiden Vorbereitungen assistieren."
    „Ausgezeichnet." Margaret betrachtete noch einmal Dougal. Stewarts Schreiben. Das einfache Papier, die schnörkellose schwarze Schrift mit ein oder zwei Tintenklecksen vermittelten ihr den Eindruck von einem praktischen, starken Mann, der das Einfache und Direkte bevorzugte. Außerdem gab es genügend Beweise, dass

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