Im Bann der Versuchung
Machair."
„Unwichtig. Und nennen Sie mich nicht Liebes." Sie krallte ihre Finger in sein Hemd, aber er hielt sie nach wie vor mit einer Hand fest. Mit der anderen Hand, die er auf ihren Rücken gelegt hatte, drückte er sie eng an sich.
„Seien Sie still und hören Sie mir zu. Geben Sie mir eine Chance, bevor Sie mich in Stücke reißen."
„Sieben Jahre", sagte sie wütend. „Nach sieben Jahren tauchen Sie wieder auf ... "
„Und finde Sie, da ich doch dachte, ich würde Sie niemals wiedersehen."
„Finden mich?" Empört schaute sie zu ihm auf. „Haben Sie denn überhaupt nach mir gesucht?"
„Ich habe nach Ihnen gesucht, obwohl ich überzeugt war, dass es unmöglich sei, Sie zu finden. Und nun, da ich Sie doch gefunden habe, machen Sie mir klar, dass Sie nichts mit mir zu tun haben wollen." Sein Ton war bitter, aber dennoch zärtlich.
„Was haben Sie denn erwartet? Ein glückliches Wiedersehen mit der Geliebten?" Der Wunsch, ihn zu ohrfeigen, war plötzlich überwältigend. Zugleich hoffte sie, Dougal würde all ihre Verbitterung fortküssen. Endlich wollte sie frei sein von Wut und Kummer. Doch war das nach so langer Zeit überhaupt noch möglich?
„Nein,: kein glückliches Wiedersehen. Das war mir klar, als ich erkannte, wer Sie sind und was ich getan hatte. Bis wir uns auf der Machair trafen und gemeinsam das Nordlicht beobachteten, hatte ich angenommen, Sie würden sich nicht an mich erinnern. Ich hoffte, ein Kuss würde eher als alle Erklärungen die Erinnerung an mich in Ihnen wachrufen."
„Wie sollte ich das vergessen haben?"
Er lockerte seinen Griff ein wenig. „Ich weiß weder, weshalb Sie in jener Nacht aufgetaucht sind, noch was genau geschehen ist - meine Erinnerung daran ist sehr schwach."
„Sicher, bis auf eines", sagte sie frostig.
„Ja." Er schürzte die Lippen. „Ich wusste nicht, wer Sie waren. Ich dachte ...", er hielt einen Moment inne. „Sie werden mich für närrisch halten, wenn ich Ihnen erzähle, was ich in jener Nacht gedacht habe. Aber Ihrer Meinung nach bin ich ja sowieso ein Dummkopf."
„Ein rücksichtsloser Lump."
„Auch gut."
„Lassen Sie mich endlich in Ruhe. Gehen Sie! Verlassen Sie den Felsen und die Insel! "
„Ich bleibe, bis ich meine Arbeit hier vollendet habe", erklärte er störrisch. „Aber Sie werde ich in Ruhe lassen, wenn das Ihr Wunsch ist. Doch zuerst müssen Sie mich zu Ende anhören."
„Sie können mich nicht überzeugen, Ihr Benehmen zu entschuldigen."
„Und was ... Nein, Sie bleiben hier, bis ich ausgeredet habe." Er zog sie sanft, aber bestimmt zurück, als sie sich losreißen wollte. „Dies ist für uns beide kein angenehmes Gespräch, aber wir müssen es hinter uns bringen. Also, was habe ich Ihrer Meinung nach gemacht?"
„Sie haben mich ausgenutzt", fauchte sie ihn an. „Und mich dann auf üble, rücksichtslose Weise verlassen." Ihre Stimme klang scharf und wütend. Endlich konnte sie all ihren aufgestauten Ärger loswerden.
„Sie verlassen? Meine Liebe, Sie haben mich verlassen. Sie waren fort, als ich aufwachte."
Margaret wich seinem Blick nicht aus, doch sie konnte in seinen Augen nur echte Ratlosigkeit erkennen. Immer noch hielt er sie fest an sich gedrückt, und obwohl sie tief in ihrem Inneren ein schmerzliches Verlangen nach ihm verspürte, wollte sie dem nicht nachgeben. „Ich sah Sie auf dem Boot. Ihre Freunde haben Sie abgeholt. Sie müssen gewusst haben, dass ich dort sein werde, deshalb haben sie Sie am Abend zuvor auf den Felsen gebracht. Doch dann ist der Sturm aufgezogen, und Ihre Freunde konnten Sie im Schutz der Dunkelheit nicht heimlich wieder abholen. Ich habe Ihre Abfahrt im Morgengrauen beobachtet. Mein Großvater war schon gekommen, um mich abzuholen."
„Ich wusste doch gar nicht, dass ich hier stranden würde. Was haben Sie denn überhaupt in jener Nacht hier draußen gemacht?” fragte er kopfschüttelnd. „Wollten Sie die Vögel beobachten und der Sturm hat sie überrascht?"
„Ich war hier, weil es meine Großmutter so wollte. Sie wissen genau, weshalb."
Wieder schüttelte er verständnislos den Kopf. „Nein, ich weiß es wirklich nicht. Erklären Sie es mir."
In diesem Augenblick hörte Margaret, wie jemand ihren Namen rief. Alan Clarke stand zusammen mit ihrem Großvater auf einer Anhöhe in der Nähe des Basaltpfeilers. „Gehen Sie. Essen Sie zu Mittag und lassen Sie mich in Ruhe", drängte sie.
Dougal schaute sich um. „Kommen Sie. Man wird uns entdecken, wenn wir hier stehen
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