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Im Bann der Versuchung

Im Bann der Versuchung

Titel: Im Bann der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan King
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hätte ich so viel Zeit verstreichen lassen dürfen ... hätte ich gewusst, wer du bist ... ich wäre eher gekommen ..." Er küsste sie immer wieder. Sie war für ihn wie eine Droge. Aber er wusste auch, dass er sie nur küssen und umarmen durfte, wenn er nicht riskieren wollte, ihr Zutrauen wieder zu verlieren. „Ich hätte dich geheiratet, wenn es dein Wunsch gewesen wäre ... Vergib mir ..." Im Rausch der Gefühle, der Leidenschaft und Ekstase wusste er kaum, was er sagte. Aber alles, was er von sich gab, kam von Herzen. Und plötzlich war ihm klar, dass er sie wirklich geheiratet hätte.
    Glücklich seufzend legte Margaret ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn voller Leidenschaft. Sein Körper wurde heiß und hart, als er spürte, wie ihr Busen gegen seine Brust drückte. Ihre Tränen waren salzig, und er wusste nicht, ob sie ihm jemals verzeihen würde, aber er fühlte, dass sie ihm zumindest ihr Herz ein wenig geöffnet hatte.
    „Ich muss dir erzählen, weshalb ... " Wieder hörte er Alans und Norries Rufen und wünschte nichts sehnlicher, als dass die beiden verschwinden und sie in ihrem Versteck alleine lassen würden.
    „Nicht jetzt", sagte sie und verlangte nach einem neuen Kuss.
    Dougal strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. „Ich hoffe, du kannst mir verzeihen. Ich wollte dich nicht verletzen oder beschämen. Wenn du das all die Jahre geglaubt hast, dann kann auch eine Entschuldigung es nicht wieder gutmachen. Ich werde dir erzählen, wie ich auf den Felsen gekommen bin, aber ich möchte auch wissen, was du in jener Nacht hier gemacht hast und was seitdem mit dir geschehen ist."
    Margaret senkte den Blick und wandte sich ab. „Wir müssen gehen." Sie riss sich los, trat hinaus in den Sonnenschein und antwortete den Männern, die am felsigen Hang in der Nähe der Höhle nach ihr riefen.
    Als Dougal schließlich blinzelnd aus dem Schatten der Höhle trat, war Margaret mit den beiden Männern bereits ein Stück den Hang hinuntergegangen.

     
    Am späten Nachmittag ruderten sie zurück zur Insel. Norrie blickte prüfend über das weite Meer. „Es zieht ein Unwetter auf", warnte er. Clarke, der hinter ihm das zweite Ruder bewegte, nickte zustimmend.
    Margaret zog sich das Plaid enger um die Schultern. Hinter ihr, im Westen, türmten sich dunkle Wolken am Himmel auf. Regen und. Sturm würden nicht lange auf sich warten lassen. Schon jetzt musste das Boot gegen die raue, opalgrüne See ankämpfen.
    Auch Dougal und Mackenzie, die Margaret gegenüber auf der Bank hinter den Ruderern saßen, schauten prüfend zum Himmel. „Hoffentlich sind die Arbeiter so klug und verlassen sofort das Riff", sagte Dougal. „Ich möchte nicht, dass sie sich dort befinden, wenn ein Orkan über den Felsen hinwegzieht." Grimmig schaute er zu Margaret. Sie wusste, was er meinte, und blickte betreten in die andere Richtung.
    „Dort kommt die Mannschaft", meldete Clarke kurz darauf. „Sie sind nicht weit hinter uns. Wir könnten um die Wette rudern, wer zuerst im Hafen ist."
    „Kein Wettrudern!" befahl Dougal barsch, und Margaret fragte sich verwundert, weshalb er plötzlich so gereizt war.
    Wellen schlugen über den Bootsrand. Margaret schüttelte die Gischt von ihrem Rock und sah dabei eine riesige Flosse, die zwischen Boot und Hafen geräuschlos durchs Wasser glitt. „Ein Riesenhai", rief sie und zeigte aufgeregt auf die Stelle, wo sie ihn gesehen hatte. Alle im Boot reckten neugierig die Hälse und bemerkten weitere Haie, die dicht unter der Wasseroberfläche schwammen - vier oder fünf Tiere, fast so lang wie das Boot.
    „Ach, die großen sind harmlos", meinte Norrie beruhigend. „Sie haben riesige Mäuler und Schwanzflossen, aber keine scharfen Zähne. Plankton fressen sie, aber keine Menschen." Er zwinkerte Margaret zu. „Obwohl man sagt, dass sie ab und an schon mal einen Mann davongetragen haben sollen, aber nur, wenn man sie gereizt hat."
    Vor ihnen lag, das hohe Kliff, das die Einfahrt zum Innish Harbour schützte. „Normalerweise kommen sie nicht so nahe an den Hafen", erklärte Margaret. „Ach, sie sind prächtig!"
    ,,Schreckliche Viecher", murmelte Clarke.
    „Schauen Sie mal!" sagte Mackenzie leise, während das Boot weiter gegen die hohen Wellen ankämpfte. „Ist der Junge nicht noch ein bisschen zu klein, um dort oben herumzuklettern?"
    „Iain!" schrie Dougal entsetzt. „Um Gottes Willen, was macht' der denn da?"
    Margaret drehte sich um. Ihr Sohn stand hoch oben auf der Klippe und winkte

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