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Im Bann der Wasserfee

Im Bann der Wasserfee

Titel: Im Bann der Wasserfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Morgan
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Werft ihn weg als Zeichen Eurer Kapitulation. Ich bin ohnehin schneller.« Die Armbrust war geladen.
    »Ihr werdet mich doch ohnehin töten. Deswegen habt Ihr mich hierher gelockt.«
    »Noch habt Ihr keine Anstalten gemacht, Eure Waffen fallen zu lassen. Schwört, dass Ihr Euch von Dahut fernhalten werdet.«
    »Das kann ich nicht.« Er dachte an den Schwur.
    »Dann sterbt!« Er zielte auf Ragnars Herz und schoss.
    Durch einen Sprung zur Seite entkam Ragnar dem Pfeil knapp. Einzig seinem durch jahrelanges Training und der Berserkerkraft exzellenten Reaktionsvermögens verdankte er sein Leben. Der Bolzen surrte durch die Luft und blieb im Holz der Tür stecken. Sein Gegner warf die Armbrust zu Boden. Er zog einen Dolch, mit dem er sich auf Ragnar stürzte, da es unmöglich war, rechtzeitig nachzuladen.
    Dieser wich gerade noch rechtzeitig aus. Die Klinge fegte an ihm vorbei. Ragnar ergriff einen Stuhl und warf ihn. Der Mann wich aus und stürzte sich auf Ragnar. Gemeinsam gingen sie zu Boden.
    Ragnar lag unter dem Mann. Zwar war er etwas größer, aber sein Gegner war schwerer. Dieser holte mit dem Dolch aus. Ragnar fing den Waffenarm mit seiner einzigen freien Hand, der Linken, ab. Der Mann legte sein Gewicht auf seinen Arm. Nicht mehr lange würde Ragnar ihm Widerstand leisten können. Seine Muskeln begannen bereits zu zittern.
    Näher und näher kam die Klinge Ragnars Herzen. Der Gegner war so unvorsichtig, sich zu weit über ihn zu beugen. Ragnar riss den Kopf nach oben in des Angreifers Gesicht, sodass seine Schädelfront auf dessen Nase aufprallte. Der Mann schrie auf. Krachend brach ihm das Nasenbein, Blut schoss aus beiden Nasenlöchern.
    Sobald der Mann den Griff um den Dolch lockerte, entriss er ihm die Waffe. Die Berserkerwut gab ihm neue Kraft, wo ein anderer kraftlos zusammengebrochen wäre.
    Ragnar wälzte sich herum und hielt dem Mann den Dolch an den Hals. »Wir haben uns zu unterhalten.«
    Er riss ihm das Tuch aus dem Gesicht und fesselte ihm damit die Hände auf den Rücken. Mit einem Kinnhaken schickte er ihn ins Land der Träume. Glücklicherweise war Dahuts Küche ordentlich und gut ausgestattet. Bald fand er ein starkes Seil, mit dem er den Mörder mit den Händen nach hinten am Stuhl festband. Auch seine Beine fixierte er, bevor der Gegner wieder aufwachte.
    Ragnar wusste um die Gefährlichkeit des Mannes. Keineswegs wollte er ein Risiko eingehen. Hochmut hatte allzu oft in der Geschichte der Menschheit eine Niederlage herbeigeführt, wo man sich des Sieges bereits allzu gewiss gewesen war.
    Er schüttete ihm einen Becher Wasser ins Gesicht. Der Mann erwachte. Blinzelnd starrte er Ragnar hasserfüllt an.
    »Sprecht, Ewen. Warum habt Ihr die Männer getötet?«
    Ewen verengte die Augen. »Woher wollt Ihr wissen, dass ich es war?«
    »Warum hast du versucht mich zu töten?«
    »Ihr seid nicht gut genug für Dahut. Ihr habt Euch für einen Adeligen ausgegeben, doch Ihr seid gar keiner.«
    »Wie lange seid Ihr Dahuts Leibwächter?«
    »Seit zehn Jahren.«
    »Dann kennt Ihr sie sehr lange. Warum habt Ihr sie nicht für Euch selbst beansprucht?«
    »Gradlon hätte mich kastriert.«
    »Es geht eben nichts über einen netten Schwiegervater.«
    »Die Hölle in einer Tunika ist er!«
    Ragnar lachte leise. »Da sind wir uns ja einig. Ihr habt Jacut getötet, weil er Dahut belästigt hat. Auf Brioc hattet Ihr es abgesehen, damit seine Ehe mit ihr nicht stattfindet. Was ist mit Aouregwenn? Sie wollte Dahut gewiss nicht heiraten.«
    »Um diese Hexe ist es nicht schade!«
    »Ah, Ihr gesteht also, sie auch getötet zu haben. Dies würde erklären, warum ihre Leiche in meinem Haus war. Ihr habt geplant, mich des Mordes überführen zu lassen, da Ihr mich als Rivalen anseht.«
    »Ich gestehe gar nichts!«
    »Das braucht Ihr auch gar nicht. Zumindest nicht vor mir. Was Gradlon und die Stadtwache betrifft, so ist dies eine andere Sache. Sie verwenden sogenannte erweiterte Verhörmethoden. In meiner Heimat nennt man dies schlichtweg Folter.«
    Ewen zuckte zusammen. »Ich wollte Aouregwenn nicht töten, doch sie hatte Dahut beleidigt. Die Idee, Euch die Leiche aufzudrängen, war naheliegend. Wie habt Ihr sie so schnell gefunden? Ich dachte, Ihr Barbaren aus dem Norden benutzt keine Schränke.«
    Woher wusste Ewen um seine Herkunft? Oder riet er nur. Ragnar wollte diesen Verdacht keineswegs bestätigen, daher ging er auf diese Bemerkung nicht ein.
    »Dahut hat die Leiche gefunden.«
    Ewen erbleichte. Offenbar lag ihm

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