Im Bann des Adlers
vielleicht wissen, gibt es ja dort keine Straßen, aber es ist etwas ganz Besonderes, da es nicht landestypisch wie die Alquerias 1 gebaut wurde. Dieses ist ein Gebäude aus rotem Sandstein mit blauen Fenstern. Sehr groß und mit weitläufigen Gartenanlagen.“ Beschrieb José die ehemalige Heimat der Sekte, nach Angaben seines besten Freundes Hernandez.
1 Typische herrschaftliche Gebäude, sind die Alquerias in dem Gebiet der Huertas.
„Oh, da muss ich Sie enttäuschen. Dieses Objekt ist bereits seit Langem vergeben.“ Meinte der Stadtbaurat. „Wie das? Ich habe bei der örtlichen Bank nachgefragt und nach deren Angaben sei es weder verkauft noch vermietet, “ entgegnete José. „Ja so ist es, offiziell. Aber inoffiziell ist es bereits seit Jahren nicht mehr zu haben und das weiß auch jeder.“ Jessicas Freund gab sich erstaunt. „Aber wie schaffen Sie das, es kommen doch bestimmt immer wieder mal Anfragen rein?“ „Die Bank weiß nur, dass sie es nicht hergeben darf und wir haben just in dem Moment einer Nachfrage einen sehr solventen Kaufinteressenten. Schon hat sich die Sache wieder erledigt.“ Kicherte der Mann befriedigt vor sich hin.
„Schade, ich habe wirklich großes Interesse daran und dachte Sie könnten mir durch ein paar außerordentliche Zuwendungen eventuell helfen.“ Gab José sich enttäuscht.
„In diesem Fall leider nicht, aber gerne bei jedem anderen. Soll ich vielleicht mal nach anderen Häusern mit großen Gartenanlagen suchen? Ich bin mir sicher, da lässt sich so einiges machen. Wir werden uns bestimmt einig.“ Erwiderte der andere geschäftsmäßig. Kopfschüttelnd antwortete Lorca. „Gerne, aber darüber muss ich noch nachdenken, ich hatte mir eben gerade dieses Haus in den Kopf gesetzt.
Darf ich aber mal ganz indiskret sein und fragen, wer Ihnen so viel bietet, dass jeder die Augen schließt?“ „Sie dürfen, nur leider werden Sie durch mich nichts erfahren, weil ich es nicht weiß. Mein Kontaktmann sagt mir auf Nachfrage nur, was ich inoffiziell tun soll und was nicht, von wem die Weisung kommt weiß ich nicht.“ Gestand Gómez ganz offen. „Kann ich mit ihrem Kontakt denn in Verbindung treten? Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber verstehen Sie, meine Freundin und ich haben uns eben dieses Haus ausgesucht, um dort unsere Familie zu gründen. Es ist mir so wichtig.“ Versuchte er es noch einmal. „Tut mir leid, damit würde ich meinen Posten hier aufs Spiel setzen und dazu bin ich nicht bereit. Melden Sie sich doch in zwei bis drei Tagen noch einmal bei mir, dann habe ich bestimmt etwas gefunden, was Sie auch begeistern wird. Bringen Sie dann ihre Freundin einfach mit. Sie werden sich wundern, wie schnell sich Frauen auch einmal umstimmen lassen.“ Sagte er aufmunternd und erhob sich gleichzeitig um ihn zu verabschieden. Wieder auf der Straße zückte José sein Handy und rief seinen besten Freund an um ein Treffen zu vereinbaren. Leider waren es nicht die besten Neuigkeiten, die er mitteilen konnte. Doch als er hörte, dass Hernandez gar nicht bei sich zu Hause, sondern bei Hillary war und warum, waren seine Sorgen schnell vergessen und er machte sich rasch auf den Weg dorthin.
Kapitel 86
Mercedes
Wieder zurück in Hernandez Wohnung, stellte sich Mercedes in dem kleinen Bad unter die heiße Dusche, um wieder warm zu werden. Sie hatte versucht weitere Erinnerungen auszublenden, da sie den Schmerz nicht ertragen konnte. Frisch geduscht und in einen warmen Bademantel ihres Freundes gehüllt, setzte sie sich nun auf die bequeme Couch und war versucht, Hernandez anzurufen. Schon den Hörer in der Hand überlegte sie es sich dann doch anders. Wenn sie jetzt anrief, würde sie ihn bitten herzukommen. Was zur Folge hätte das diese Nacht nicht Erinnerungen wachgerufen würden, sondern ganz andere Gefühle.
So schön der Gedanke auch war, sie wollte diesen Albtraum, der ihr Leben seit zwölf Jahren beherrschte, endlich loswerden. Das konnte sie nur ganz alleine und das war sie ihrem zukünftigen Mann auch schuldig. Er kannte Mercedes erst so kurz und hatte ihr seine Liebe geschworen und ihr die Ehe versprochen. Trotz der furchtbaren Vergangenheit die immer noch, wie ein Schatten, über ihrem Leben hing. Das Einzige, was sie zu geben hatte, war ihre Liebe und die Befreiung ihrer Seele. Hoffentlich fand sich in ihren Erinnerungen, zudem auch noch etwas Nützliches, was gegen Geronimo und Victor verwendet werden konnte.
Sie nahm sich ein Glas Rotwein, legte eine
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