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Im Bann des Adlers

Im Bann des Adlers

Titel: Im Bann des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gianina Baloff
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    Ganz aufgeregt las ich die Sms von José. „Liebste, wir suchen dich. Jeden Stein werden wir umdrehen, um dich zu finden. Lass den Kopf nicht hängen und gib uns ein Zeichen, wenn du kannst. Ich liebe dich über alles. Dein José.“ Unbeschreibliche Glücksgefühle durchströmten mich. Ja, sie würden mich finden, ganz sicher. Gerade als ich auf Antworten gehen wollte, hörte ich ein jammerndes Geräusch und mein Handy-Akku verabschiedete sich für immer. „Nein!“, heulte ich lautlos auf. Meine letzte Verbindung war gekappt. Jetzt konnte ich nur noch hoffen und beten. Enttäuscht ging ich zurück in mein Zimmer, nahm eine von Victors Tabletten ein, die ich noch in der Hand hielt, und beschloss den Tag zu verschlafen. Sollten sie doch ohne mich weiter morden, ich hatte heute frei.

Kapitel 27
    Perron
    „Die Blutgruppenbestimmung liegt vor“, informierte Riboz soeben seinen Kollegen Miguel Perron. „Na und, ist es von der Korbmann?“, entgegnete dieser ungehalten. „Jawohl, die Eltern kommen gleich. Mal sehn was die dazu zu sagen haben. Wird bestimmt nicht leicht für sie aber vielleicht, kommen wir heute ein Stück weiter. Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier etwas nicht zusammenpasst, komme aber nicht dahinter.“ Sein Kollege zuckte mit den Schultern und wandt sich ab. Für ihn war das schon nicht mehr wichtig. Wieder einmal verstand Riboz seinen Partner nicht. Wie konnte er nur so kalt sein? Er konnte nur hoffen, dass er die Eltern des Mädchens mit etwas Fingerspitzengefühl befragte. Leider war das der Job seines Vorgesetzten, wenn dieser auf der Wache war.
    Nachdem Jessicas Eltern darauf bestanden sofort und ohne erst zur Wohnung ihrer Tochter zu fahren aufs Revier zu gehen, waren Elisabeth und Walther nun auf dem Weg dorthin sehr ruhig. José der sich erboten hatte sie zu begleiten, konnte nur ahnen, was gerade in ihnen vorging. Im Rückspiegel betrachtete er seine Schwiegereltern. Elisabeth war eine hübsche schlanke Endfünfzigerin mit rotblonden Haaren und den gleichen, leicht schräg stehenden grünen Augen, wie Jessica. Ihr Mann Walther war eher ein südländischer Typ durch seinen dunklen Teint, obwohl er aus einer deutschen Familie stammte. Er war Anfang sechzig und ein großer Mann mit leichtem Bauchansatz. Seine schwarzen Haare waren in den letzten Jahren eher grau meliert geworden, aber das machte ihn sehr attraktiv. Das gute Aussehen hatte seine Liebste eindeutig von ihren Eltern geerbt und auch das Herz und die Seele, wenn beides auch durch den Tod ihres Bruders bei den Korbmanns verloren gegangen war. Sie wurden vom Empfang gleich zu Perrons Büro durchgelassen. Der Magistrado erwartete die Drei bereits, lud José jedoch mit einer Handbewegung aus. Die Tür schloss sich hinter dem Ehepaar und die Befragung begann. „Señora und Señor Korbmann bitte nehmen sie Platz.“ Er wartete, bis beide saßen und ihn ansahen, dann fuhr er fort. „Es muss Ihnen sicherlich nicht leicht gefallen sein, heute hier zu erscheinen, wir hoffen mit ihrer Hilfe, Jessica bald zu finden.“ Beide schwiegen. „Wir vermuten, dass ihre Tochter irgendwo gefangengehalten wird. Jedoch wissen wir weder einen genauen Standort, noch warum. Die einzigen Anhaltspunkte sind zwei Nachrichten, die ihre Tochter vom Handy aus senden konnte, in denen sie ihrem Freund mitteilte irgendwo in den Huertas zu sein, doch die sind groß. Da wohl ihr Akku leer ist, rechnen wir ehrlich gesagt nicht damit, noch einmal etwas von Señora Korbmann zu hören.“ „Wurde das Gebiet bereits durchsucht?“, fragte Walther. Er sah genau, dass diese Frage dem Polizisten unangenehm war. „Nun ja, wir konnten an der Stelle, wo sie verschwand, Reifenspuren feststellen, welche uns aber zu José Lorcas Auto lotsten. Mein Kollege führte die Befragung durch, einen Moment bitte.“ Er griff zum Telefon und beorderte seinen Partner ins Büro.
    Verdutzt betrat Riboz den Raum und zog fragend die Augenbrauen hoch. „Könntest du bitte den Eltern von Señora Korbmann schildern, wie das Gespräch mit Señor Lorca verlief und welche Ermittlungsarbeit wir bisher geleistet haben?“, wies Perron ihn an. Aha, daher wehte der Wind, er wollte ihm den schwarzen Peter zuschieben. So schonend wie möglich schilderte Magistrado Riboz seinen Besuch bei Señor Lorca und die Ergebnisse der Autodurchsuchung. Scharf sogen beide die Luft ein, als sie von den Blutergebnissen erfuhren und Walthers Miene verdunkelte sich. Sofort hakte

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