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Im Bann des blauen Feuers

Im Bann des blauen Feuers

Titel: Im Bann des blauen Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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ihr nicht unnötig wehzutun, zog er ihn heraus. Dann drehte er sie auf den Rücken und ohrfeigte sie leicht.
    „Céleste? Komm schon, wach auf. Nicht schlappmachen, okay?“
    Als sie anfing, heftig zu blinzeln, fiel Ash fast ein Stein vom Herzen.
    „Was … Was ist passiert?“ Abrupt richtete sie sich auf. Als sie den am Boden liegenden Dämon erblickte, dessen massiger Körper bereits ins Stadium der Verwesung übergegangen war und einen widerwärtigen Gestank verströmte, würgte sie trocken. „Ash? O Gott, dann war das also kein Albtraum?“
    „Nein, ganz und gar nicht“, antwortete er wahrheitsgemäß. „Wir müssen weg von hier, Céleste. Schnell, ehe die Verstärkung dieser Bestie eintrifft. Denkst du, dass du laufen kannst?“
    Sie nickte. Aus weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an. Es war offensichtlich, dass sie unter Schock stand, doch darauf durfte er jetzt keine Rücksicht nehmen. Sie befanden sich noch immer in größter Gefahr – und in seinem Zustand würde es ihm gewiss nicht noch einmal gelingen, sie zu beschützen.
    Verdammt, er konnte ja nicht einmal aus eigener Kraft aufstehen. Mit einem erstickten Keuchen sank er wieder zu Boden, als er es auch nur versuchte. Der Schmerz in seinem Bein war so intensiv, dass es ihm gleich wieder schwarz vor Augen wurde.
    „Dein Bein!“, stieß Céleste erschrocken hervor. Sie schien erst jetzt bemerkt zu haben, dass er verletzt war. „Um Himmels willen! Was ist passiert?“
    „Nichts weiter“, erklärte er mit zusammengepressten Lippen. „Ich frag ja nicht gerne, aber könntest du mir aufhelfen? Allein schaffe ich es nicht.“
    Céleste wirkte zwar zart und zierlich, doch wenn es darauf ankam, entwickelte sie Kräfte, die Ash ihr niemals zugetraut hätte. Und das allein durch die Macht ihres Willens. Diese Erkenntnis war für ihn eine ziemliche Überraschung. Hatte er sich etwa all die langen Jahre so in den Menschen getäuscht? Waren sie nicht die schwachen und nutzlosen Kreaturen, für die er sie immer gehalten hatte?
    „Komm schon“, stöhnte sie und legte sich seinen Arm um die Schulter, um ihn zu stützen. Er versuchte, sie nicht mit seinem gesamten Gewicht zu belasten, doch immer, wenn er sein Bein auch nur streckte, rollte eine Woge aus sengendem Schmerz durch seinen ganzen Körper. Er konnte sie nicht unterstützen. Er konnte nur versuchen, bei Bewusstsein zu bleiben – und selbst das stellte bereits eine große Herausforderung für ihn dar.
    Sie kamen unglaublich langsam voran, doch irgendwann hatten sie den Ausgang der Universität erreicht. „Wohin jetzt?“, fragte Céleste.
    Ash bemühte sich, einen klaren Gedanken zu fassen, doch in seinem Kopf herrschte ein einziges Durcheinander. So hatte er sich in seinem ganzen Leben noch nicht gefühlt. Die Informationen entglitten ihm, sobald er sie zu fassen versuchte. Ihm war übel und schwindelig.
    „Ich …“ Er schüttelte den Kopf, doch das schwammige Gefühl zu vertreiben, das sein Denken blockierte, funktionierte nicht. „Ich … weiß es nicht …“
    Céleste nickte. „Okay“, sagte sie. „Schon gut. Ich weiß, wo wir für eine Weile unterkommen können.“
    Besorgt kniff Céleste die Augen zusammen. Ashs Stirn glühte wie Feuer, und er murmelte unruhig vor sich hin, doch er schien nicht bei Bewusstsein zu sein. Es kam einem Wunder gleich, dass sie es bis zu dem billigen Stundenhotel in der Nähe der Sorbonne geschafft hatten, über das sie einmal ein paar männliche Kommilitonen hatte tuscheln hören. Und irgendwie war es ihr gelungen, den schmierigen Typen vom Empfang zu überzeugen, dass Ash einfach nur volltrunken war – etwas, das in einem Etablissement wie diesem sicher nicht selten vorkam.
    Hier würde so schnell kein Mensch nach ihnen suchen.
    Aber es sind ja auch keine Menschen, die du fürchtest, nicht wahr?
    Ein eisiger Schauer überlief sie, als sie an dieses … Horrorwesen dachte, von dem sie in der Uni angegriffen worden war. Es war offenbar nicht darauf aus gewesen, sie zu töten. Aber was dann? Was wollte es von ihr?
    Das Letzte, woran sie sich bewusst erinnerte, war der Anblick dieses Monstrums. Danach – Filmriss.
    Es war genau wie beim letzten Mal auf dem verlassenen Hinterhof. Sie erwachte aus der Bewusstlosigkeit, und ihr fehlte ein Großteil ihrer Erinnerung. Doch dieses Mal hatte sie keine Verbrennungen an den Handflächen.
    Was mochte das alles zu bedeuten haben? Und vor allem – was wollten diese albtraumhaften Wesen von ihr?
    Ashs leises

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