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Im Bann des blauen Feuers

Im Bann des blauen Feuers

Titel: Im Bann des blauen Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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Stöhnen riss sie aus ihren Grübeleien. Der Raum, in dem sie sich befanden, war winzig und mit schäbigen Möbeln ausgestattet. Céleste hatte Ash auf die klapprige Couch bugsiert, auf der er jetzt lag. Sein ohnehin schon sehr schmales, kantiges Gesicht wirkte jetzt regelrecht ausgemergelt. Ein feiner Schweißfilm überzog seine Haut. Es war nicht zu übersehen, dass es ihm wirklich schlecht ging.
    Sie atmete tief durch. Was sollte sie jetzt bloß tun?
    Noch einmal fühlte sie seine Stirn und fluchte leise. Verdammt, sie musste etwas unternehmen, um das Fieber zu senken. Seine Haut war so heiß, als würde er innerlich verbrennen. Doch das einzige Mittel, von dem sie wusste, dass es half, starkes Fieber in den Griff zu bekommen, waren Wadenwickel und bestimmte Schmerzmittel. Aber die hatte sie nicht zur Verfügung. Und überhaupt – half so etwas auch bei … jemandem wie ihm?
    Was überlegst du noch lange – versuch es einfach!
    Doch zuerst wollte sie sich die Wunde an seinem Bein ansehen. Sie lief zu der kleinen Küchenzeile hinüber und riss nacheinander jede Schublade auf, ohne zu finden, wonach sie suchte. Doch im Badezimmer, das nur durch eine einzige, flackernde Glühbirne erhellt wurde, entdeckte sie einen kleinen Notfallkoffer, in dem sich auch eine Schere und Verbandsmaterial befanden.
    Sie nahm die Sachen mit zurück zu Ash, schnitt sein rechtes Hosenbein vorsichtig mit der Schere auf und schlug die beiden Stoffhälften auseinander.
    Beim Anblick der Verletzung stieg Übelkeit in ihr auf. „O Gott!“
    Das sah nicht aus wie irgendetwas, das sie schon einmal gesehen hatte. Es schien irgendwie … infiziert zu sein. Das Fleisch rund um die Wunde war bläulich verfärbt und … ja, da steckte etwas Schwarzes, das aussah wie ein Stachel. War es das, was Ashs Körper so heftig reagieren ließ?
    „D… d… du musst … es entfernen“, stieß Ash plötzlich hervor. Er wurde von heftigem Schüttelfrost geplagt. Seine Zähne schlugen so hart aufeinander, dass er kaum sprechen konnte. „Bitte … s… s… sonst wird es mich … um… umbringen!“
    Entsetzt starrte Céleste ihn an. „Nein“, flüsterte sie atemlos. „Ich kann so was nicht …“
    „Bitte!“ Seine schwarzen Augen glühten, als er ihre Hand ergriff und sie fest drückte. „Du musst das tun!“ Er schluckte hart. „Für mich! Ich würde e… es selbst machen, aber …“ Um ihr zu demonstrieren, was er meinte, hob er die andere Hand, die wie Espenlaub zitterte.
    Céleste atmete tief durch. Vermutlich hatte er recht. Die Beinverletzung allein erklärte nicht, warum Ash sich in einem solch schlechten Zustand befand. Es musste also etwas mit diesem Stachel zu tun haben. Vielleicht befand sich daran irgendein Gift, dass in Ashs Blutkreislauf geraten war und ihn langsam umbrachte.
    Sie wusste noch immer nicht, wer oder was er eigentlich genau war. Ein Engel? Ein Ex-Engel? Gab es so etwas überhaupt? Und noch viel weniger wusste sie, was er von ihr wollte. Er war plötzlich in ihr Leben geplatzt und hatte alles auf den Kopf gestellt. Dieser ganze Albtraum hatte erst begonnen, nachdem sie ihm zum ersten Mal begegnet war. Aber bedeutete das auch, dass er an alldem die Schuld trug?
    Das alles war so schrecklich verwirrend. Aber was auch immer der Grund sein mochte, der ihn zu ihr geführt hatte, eines war ihr inzwischen klar geworden: Wenn sie nicht rasch etwas unternahm, dann würde sie von ihm gar nichts mehr erfahren. Denn dann würde er sterben.
    Willst du das? Er hat dich gerettet, schon vergessen? Wenn er nicht gewesen wäre, dann hätte dieses … Ding Gott weiß was mit dir angestellt!
    Sie versuchte die Panik, die von ihr Besitz zu ergreifen drohte, zurückzudrängen. Niemandem war damit geholfen, wenn sie jetzt die Nerven verlor. Aber sie hatte schreckliche Angst. Davor, etwas falsch zu machen. Ash wehzutun. Ihn womöglich bei dem Versuch, ihm zu helfen, umzubringen.
    Noch einmal drückte er ihre Hand. „Du … schaffst das“, brachte er mühsam hervor. Dann sank er mit einem heiseren Stöhnen zurück aufs Sofa.
    Okay, sagte Céleste zu sich selbst, um sich zu beruhigen. Tu es. Tu es jetzt, solange er weggetreten ist. Du darfst nicht länger zögern!
    Hektisch wühlte sie in dem Notfallkoffer, den sie im Badezimmer gefunden hatte. Ganz unten fand sie so etwas wie eine große Pinzette. Ja, das würde gehen.
    Doch als sie sich mit dem medizinischen Instrument über Ashs Bein beugte, wurde ihr ganz schwindelig. Und als sie mit der

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