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Im Bann des Falken

Im Bann des Falken

Titel: Im Bann des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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unwiderstehlicher Macht zu ihm hingezogen, daß sie es nicht schaffte, sich seiner körperlichen Anziehungskraft zu entziehen.
    Zakr schwieg ebenfalls und betrachtete Bethany, als wollte er sich jede Einzelheit ihrer Erscheinung genau einprägen. Stumm, ohne sich zu rühren, standen sie einander gegenüber, und die Spannung zwischen ihnen wuchs.
    Endlich atmete Zakr tief aus. “So sollte eine Frau aussehen
    …” sagte er leise. “Sie soll ihren Geliebten die Anstrengungen des Tages vergessen lassen und ihn auf die Freuden der Nacht einstimmen.”
    Seine Worte versetzten Bethany in Panik. Sich gedanklich mit dem Unausweichlichen vertraut zu machen war eins, doch jetzt sah sie sich der Wirklichkeit gegenüber. So stark sie sich auch zu Zakr hingezogen fühlte, es war falsch, sich ihm hinzugeben. Eine solche bedingungslose Hingabe widersprach all ihren Vorstellungen und Prinzipien, nach denen sie bisher gelebt hatte …
    “Zakr…” Diesmal fiel es Bethany schwer, seinen Namen auszusprechen. Er kam auf sie zu, und mit jedem seiner Schritte verlor sie etwas mehr von ihrer Entschlossenheit. Sie wollte, daß er sie berührte … sie in die Arme nahm und alles um sich her vergessen ließ.
    Es ist verrückt… leichtfertig, unmoralisch … töricht!
    versuchte die Stimme der Vernunft, die Oberhand zu gewinnen.
    “Nein, Zakr … bitte nicht…” brachte Bethany rauh hervor und hob zitternd die Hand, um ihn abzuwehren.
    Er nahm sie, zog sie langsam an die Lippen und küßte ihre Innenfläche. Sekundenlang sah er Bethany forschend in die Augen, dann ließ er ihren Arm behutsam sinken.
    “Ein Vogel im Käfig gewöhnt sich an die angenehme Sicherheit seiner Gefangenschaft und fliegt nicht davon, selbst wenn die Tür geöffnet wird. So wird es auch bei dir sein, Bethany. Du wirst dich daran gewöhnen und Geschmack daran finden …”
    “Nein! Ich muß fort!” begehrte sie auf. “Bitte, Zakr, gib es auf! Verzichte darauf! Du mußt doch wissen, daß du mir weh tust. Für dich ist es letztlich nicht so wichtig …”
    Er legte ihr die Fingerspitze auf die Lippen und brachte sie zum Schweigen. Bethany erkannte, daß sie mit ihrem Flehen genau das Gegenteil von dem erreicht hatte, was sie beabsichtigt hatte.
    Seine Züge wurden hart, und der mitfühlende Ausdruck in seinen Augen war verschwunden. Es paßte nicht zu dem Bild, das Bethany von Zakr hatte, aber um seinen Mund lag ein schmerzlicher, fast gequälter Zug.
    “Es ist sogar sehr wichtig. Bitte mich nicht um etwas, das ich dir nicht gewähren kann, Bethany. Der Punkt, an dem ich noch zurück gekonnt hätte, ist überschritten.”
    Er zog sie in die Arme und drückte sie an sich.
    Besitzergreifend bedeckte er ihr Haar mit Küssen und überraschte Bethany mit seiner Leidenschaftlichkeit. Doch als sie gerade zu hoffen begann, er könnte doch etwas für sie empfinden und mit ihr nicht nur ein Vergnügen für eine Nacht suchen, verunsicherten seine nächsten Worte sie noch mehr.
    “Du bist so zierlich, so unglaublich weiblich, dennoch besitzt du eine Stärke, die mich fasziniert. Glaub mir, Bethany, sosehr ich dich begehre, ich werde dir nicht weh tun.”
    Er umfaßte ihr Gesicht, und sie klammerte sich unwillkürlich an seine Tunika, um nicht in sich zusammenzusinken. Ihre Beine schienen ihr nicht mehr zu gehören, und eine unerklärliche Schwäche erfüllte sie. Hilflos blickte sie zu Zakr auf und hatte das Gefühl, in den dunklen Tiefen seiner Augen ertrinken zu müssen.
    “Du hast von mir nichts zu befürchten, das verspreche ich dir.
    Für jede Frucht gibt es einen Punkt, an dem sie zum Pflücken reif ist. Für dich ist dieser Augenblick gekommen, das hast du mir am Nachmittag bewiesen. Du bist bereit. Laß geschehen, was kommen muß. Alles ist vorbereitet. Komm mit mir …
    schenk dich mir, Bethany.”
    Die beschwörenden Worte erstickten den letzten Gedanken an Widerstand. Als Zakr Bethany den Arm besitzergreifend um die Schultern legte, folgte sie ihm wie eine Schlafwandlerin aus dem Zimmer. Sie betraten einen anderen Raum, aber sie war zu benommen von dem, was mit ihr geschah, um die Pracht um sie her richtig würdigen zu können. Nur verschwommen nahm Bethany flüchtige Eindrücke wahr, die für sie keine richtige Bedeutung ergaben.
    Musik wurde gespielt… sanfte, sehnsüchtige Klänge. Die Melodie kam vom anderen Ende des Raumes, wo durch einen Vorhang eine Art kleine Bühne abgetrennt war, vor der glitzernde Goldfäden hingen, so daß die Umrisse der

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