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Im Bann des Falken

Im Bann des Falken

Titel: Im Bann des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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gelangte
    sechshundertzweiundvierzig, im Hedschra, dem Jahr, in dem Mohammed von Mekka nach Medina floh, aus Ägypten in unseren Besitz. Unsere Leute ließen den Hohenpriester von Luxor köpfen, damit er die Formel niemand anders zugänglich machen konnte. Seitdem haben wir sie wie einen Schatz gehütet, und niemand außer uns kennt die Zusammensetzung dieses Parfüms. Was du hier trägst, gehörte einst Cleopatra.”
    Bethanys Herz schlug rascher. Die Ehrung, die Zakr ihr zuteil werden ließ, übertraf alles, was sie von ihm erwartet hätte. Nicht einmal die eiskalte Brutalität, mit der seine Vorfahren den ägyptischen Priester beseitigt hatten, berührte sie. Das Parfüm war für eine Königin bestimmt, und Zakr hatte es ihrer für würdig gehalten. “Danke”, hauchte Bethany.
    Er streichelte ihren Hals und sagte lächelnd: “Es ist das erste Mal für dich. Da soll alles so sein, daß du diese Nacht bis an dein Lebensende nicht vergißt.”
    Zärtlich fuhr er ihr mit den Fingern durchs Haar, dann schob er den Stöpsel wieder in den kleinen Flakon und stellte diesen vorsichtig auf den Tisch.
    Erst in diesem Moment begriff Bethany die volle Bedeutung dessen, was Zakr soeben gesagt hatte, und sie erwachte aus ihrer Verzauberung. Er hatte all dies kalt berechnend inszeniert, um sie zu beeindrucken. Was er vor hatte, hatte nichts mit plötzlich aufflammender Leidenschaft oder Liebe zu tun. Das Ganze war einfach nur eine Masche, eine Art Ritual, das er bei der Eroberung einer Frau ablaufen ließ. Sie war eine Närrin gewesen, sich vorzumachen, für Zakr etwas Besonderes zu sein.
    Bethanys Magen verkrampfte sich, und Eifersucht durchzuckte sie. “Wieviel erste Male hat es für dich denn schon gegeben?” fragte sie heftig. “Wie viele Ehefrauen … Frauen …
    hast du auf diese Weise an dich gefesselt? Weshalb hast du dir ausgerechnet mich ausgesucht? Warum?”
    Zakr sah sie durchdringend an. “Weil du mir geben wirst, was ich haben möchte, Bethany”, sagte er so beschwörend, daß sie sich unwillkürlich gegen die Kissen lehnte und abwehrend die Hand hob.
    Er glitt halb über Bethany, und sie sah das begehrende Lodern in seinen Augen, dann bedeckte er ihren Mund mit seinem und küßte sie leidenschaftlich. Und Bethany vergaß ihre Eifersucht, legte hingebungsvoll die Arme um seine muskulösen Schultern, dabei schmiegte sie sich enger an Zakr, nur noch erfüllt von dem Verlangen, von ihm besessen zu werden.
    Er hörte auf, sie zu küssen, löste sich jedoch nicht von ihren Lippen, sondern streifte mit seinen nur ganz leicht ihre. Für Bethany wurden die zarten Berührungen zur süßen Qual.
    “Gibst du mir, was ich haben möchte?” flüsterte er, ohne ihren Mund freizugeben.
    “Ja, Zakr”, wisperte sie selbstvergessen und wußte nur, daß sie ihn verzweifelt begehrte.
    Er stillte ihr Verlangen jedoch nicht, sondern hob den Kopf.
    Als Bethany die Augen aufschlug und flehend zu ihm aufblickte, gestand er leise: “Es hat für mich Frauen gegeben, aber keine, mit der ich zusammengeblieben bin. Bis vor zwei Jahren war ich verheiratet. Es war eine sogenannte Vernunftehe, eine Verbindung, die von meiner Familie arrangiert wurde, aber ich mochte meine Braut.
    Sie gebar mir zwei Töchter, ehe sie bei einem Unfall starb, zu dem es niemals hätte kommen dürfen.”
    Ein harter, grimmiger Ausdruck huschte über seine Züge, und Bethany fragte sich erschauernd, welche Strafe diejenigen getroffen haben mochte, die für den Unfall verantwortlich gewesen waren.
    “Aber du, Bethany …” Zakrs Stimme nahm einen Ton tiefster Zufriedenheit an. “Du bist aus anderem Holz geschnitzt. Du wirst mir einen Sohn schenken. Ich werde einen Sohn haben. Ich muß einen Sohn haben.”
    Zärtlich, fast ehrfürchtig strich er ihr über die Brüste, den flachen Bauch, der seinen Sproß tragen wurde. “Das ist die Bestimmung”, setzte er kaum hörbar hinzu und legte die Wange auf Bethanys Le ib.
    Benommen, wie aus weiter Ferne, hörte sie Zakr
    weitersprechen: “Wir werden einen Sohn zeugen, der die im Umbruch befindlichen Kräfte unseres Landes zusammenhalten und sich Untertan machen wird. Es muß sein. Es wird geschehen.”

7. KAPITEL
    Sein Sohn … durchzuckte es Bethany schockiert. Zakr wollte ein Kind von ihr! Sie hatte sich einen Beweis gewünscht, daß Zakr sie nicht als flüchtiges Abenteuer betrachtete, aber das …
    Etwas Tiefgreifenderes, Folgenschwereres konnte er kaum von ihr verlange n!
    Die kaltblütige Berechnung, mit

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