Im Bann des Feuers Drachen2
drei, und Waikar Re Kratt war, mit Zustimmung des Tempels, der Wächter von allen, einschließlich des großen Re.
Die Adligen bestiegen ihre Tiere, und die Schüler banden sie los.
Insgesamt dienten vierundfünfzig Schüler in den Stallungen des Drachenmeisters, von denen vierundzwanzig Novizen waren, wie ich. Heilige Wächter stiegen hinter den höchstrangigen Bayen in die Doppelsättel. Die niederen Bayen nahmen Diener mit. Ein berauschter Bayen schien nicht mehr in der Lage zu sein, selbst zu fliegen, und tatsächlich, er nahm hinter einem ausgewählten Veteranen Platz. Diese Ehre fiel an Dono. Einige Drachenkühe wurden gar nicht von Bayen geflogen, sondern von Veteranen. Manchmal ritten zwei auf einem Tier.
Schließlich wurden die niedersten Bayen gebeten, einen oder zwei Novizen hinter sich aufsteigen zu lassen. Der Drachenmeister würde den großen Bullen fliegen, allein. Waikar Re Kratt flog seinen eigenen Kampfdrachen, eine imposante Drachenkuh, deren Zaumzeug mit edel geschmiedetem Metall und kostbaren Juwelen geschmückt war.
Ich musste mit dem Inquisitor fliegen. Kein Bayen würde eine Ausgeburt wie mich mitnehmen.
Unter dem vom Schleier verhüllten Blick des Inquisitors löste die Cafar Wache meine Fesseln, damit ich aufsteigen konnte. Ich zitterte immer noch, als ich meine linke Hand auf den Sattel legte, den linken Fuß in einen Steigbügel stellte und mich hinaufschwang.
Ich nahm sofort die Flughaltung ein, beugte mich nach vorn, über das Rückgrat des Drachen. Das Sattelleder fühlte sich zwischen meinen Schenkeln glatt und von der Sonne erwärmt an. Ich streckte meine gefesselten Hände aus und hielt mich an den Sattelringen an beiden Seiten des Halses des Reittieres fest.
Der Sattel ruckte, als der Inquisitor hinter mir aufstieg. Ich verkrampfte mich, konnte nichts dagegen tun, und zuckte vor seinem Gewicht zurück, als er sich über mich legte. Sein Gewand glitt über meine Seiten wie ein Leichentuch.
Es war merkwürdig, dass ich vorn reiten konnte, während alle anderen Schüler in der hinteren Position saßen. Vielleicht war es ja unschicklich für eine Frau, auf dem Rücken eines Mannes zu liegen. Oder es war nur eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme, mein Erscheinen in der Arena zu sichern, zu verhindern, dass ich mich während des Fluges in den Tod stürzte.
Die säuerliche Cafar Wache fesselte meine Fuß- und meine Handgelenke an den Sattel. Dann legte der Inquisitor seine weißen Hände auf meine.
Alle waren aufgestiegen, bis auf zehn Veteranen. Vier von ihnen machten sich daran, Res Schwingen zu lösen. Zwei hockten wartend vor den Fesseln an Res Hinterbeinen, und die restlichen vier standen an den Pfosten, an die Re gebunden war. Der Drachenmeister saß bereits auf dem großen Bullen. Nur sein kahler Schädel ragte noch über Res gewaltigen Schwingen heraus, die er über seinem Rückgrat gefaltet hatte.
Es lag eine ungeheure Spannung in der Luft.
Dann wurde der letzte Schwingenbolzen gelöst. Im selben Moment lösten die Veteranen, die neben Res Hinterbeinen kauerten, seine Fußfesseln, und die vier anderen Veteranen an dem Pfosten lösten die Taue aus den Ringen, die Res Schnauze am Boden hielten. Anschließend rannten die Veteranen geduckt und so schnell sie konnten davon, um so weit wie möglich von Re wegzukommen.
Der Bulle hob den Kopf vom Boden und schüttelte ihn. Die großen Kinnlappen funkelten im Sonnenlicht. Dann bog er den Hals zum Himmel, trompetete, trotz des Maulkorbs, und entfaltete seine gewaltigen Schwingen.
Er hatte mehr als dreizehn Meter Flügelspannweite, aber auf dem Boden wirkte es noch viel größer.
Ein gewaltiger Schrei brandete auf, erregend und aufwühlend. Die Bayen von Brut Re trieben ihre Drachen an, schwangen sich in die Luft. Der Inquisitor über mir brüllte ebenfalls, und die Erregung und Kraft dieses Augenblicks war so berauschend und schrecklich wie der erste Geschmack des Giftes.
Wir erhoben uns in einem gewaltigen Schwarm, sämtliche Drachen auf dem Feld, und der mächtige Re flog in unserer Mitte.
Ich wurde vollkommen von Getöse, Wind, Staub und dem Geruch der Drachen eingehüllt, schloss die Augen und presste mich in den Sattel, umklammerte ihn mit Schenkeln und Händen. Unter mir arbeiteten die gewaltigen Muskeln des Drachen, seine Flanken hoben und senkten sich, wie auch seine Rippen, wenn er Luft holte.
Dann flogen wir, über die Gassen hinweg, in denen sich die Menschen drängten. Es sah aus wie ein Bienenkorb voller
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