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Im Bann des Feuers Drachen2

Im Bann des Feuers Drachen2

Titel: Im Bann des Feuers Drachen2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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ihr Fressen oder verzehrten das frische Futter in ihren Trögen. Einige putzten sich, spreizten einen gefesselten Flügel so weit, wie sie konnten, schoben ihre Schnauze unter die dünne Haut und rieben Insekten und den allgegenwärtigen roten Staub unserer Brutstätte weg.
    Bis auf die Drachen störte nur noch einer meine Einsamkeit: Der Geist meiner Mutter.
    Der verfluchte Vogel erhob sich lautlos in die Luft, als ich über den Hof zur Pumpe ging, um zu trinken. Ich fühlte, wie sich sein hasserfüllter Blick in meinen Rücken bohrte, nahm den Willen meiner Mutter wahr, der in meinen Schläfen pochte wie ein Kopfschmerz. Sie wollte, dass ich die Stalldomäne verließ, oh ja. Sie wollte, dass ich diesen Unfug mit der Lehre aufgab und meine Tage der Suche nach Waivia widmete, die sehr wahrscheinlich längst tot war. Kiyu, Sexsklavinnen, lebten nicht sehr lange, und Waivia war vor mehr als zehn Jahren in eine solche Sklaverei verkauft worden.
    Ich stolperte, als versuchte eine Hand meine Füße in eine andere Richtung zu lenken als die, in welche ich strebte. Ich zog die Schultern hoch und ging entschlossen weiter. Als ich mich der Pumpe näherte, stolperte ich erneut, heftiger diesmal, taumelte die letzten Schritte und musste mich an dem kühlen Eisen der Pumpe festhalten, damit ich nicht stürzte. Hinter mir hockte sich der Geist meiner Mutter auf den geschwungenen Giebel eines Stalles.
    Ihr Wille pulsierte fiebernd hinter meinen Augen. Geh hier weg. Such sie.
    Meine Knöchel liefen rosa an, als ich die Pumpe umklammerte. Ich kniff die Augen zu, als könnte ich damit ihre Stimme ausschließen.
    Geh hier weg. Such sie. Ihr Wille war hartnäckig, so scharf und eindringlich wie ein hartes Korn, das sich in einen entzündeten Zahn bohrte.
    Ich biss die Zähne zusammen, bewegte den Schwengel der Pumpe auf und ab und hielt meinen Kopf unter das kühle Wasser, das aus dem Rohr rauschte.
    Ich hielt meinen Kopf unter Wasser, in der Hoffnung, dass das Rauschen sie abwehren, ihre tückischen Worte übertönen würde. Aber dem war nicht so. Natürlich vermochte das Wasser das nicht. Ihre Präsenz war wie ein unerwünschter und unsichtbarer Besucher, der sich in meinen Körper geschlichen hatte, mich in Besitz nahm, drohte, mich ins Koma fallen zu lassen und mich ins Nichts zu stürzen.
    »Nein!«, schrie ich, riss meinen nassen Kopf unter der Pumpe heraus. Wassertropfen flogen in hohem Bogen durch die Luft und schillerten im Sonnenlicht wie Scherben eines zerplatzten Regenbogens, flogen höher, als die Schwerkraft es eigentlich hätte zulassen sollen.
    Der Truthahngeier riss den Schnabel auf und zischte mich böse an.
    »Lass mich in Ruhe!«, zischte ich zurück, während das Wasser aus meinem Haar troff und Kratts Umhang durchnässte.
    Geh hier weg! , konterte der Geist; sein Wille prallte wie ein Hammerschlag auf meinen Kopf. Ich presste die Hände auf meine Ohren und stolperte weg, weg von ihr und der Wasserpumpe. Ich kam nicht weit, bevor ich am Eisengitter einer Stallbox zusammenbrach und dagegen sank.
    »Re hilf mir«, keuchte ich.
    Ich brauchte Gift, um den Geist fernzuhalten.
    Dann fühlte ich den Blick anderer Augen auf mir. Ich hob den Kopf und begegnete dem Blick eines Drachen in seinem Stall. Die schrägen Augen der Drachenkuh glühten vor animalischer Intelligenz; ich hielt den Atem an. Ihre Pupillen, die in den gelben Iriden schwammen, die wie von einem inneren Feuer erleuchtet schienen, weiteten sich kurz und zogen sich dann rasch zusammen. Ihre gegabelte Zunge zuckte zwischen ihren festen, grünlichen Gaumen hervor. Ein Tropfen Gift fiel von ihrer Zunge auf das gelbe Stroh. Dort blieb er liegen, unmittelbar am Rande meines Blickfeldes, wie ein feuchter Obsidian.
    Die dunkel schimmernden Kinnlappen der Drachenkuh blähten sich. Ihre gefalteten braunen Schwingen zitterten. Die schwarzen Krallen an den Spitzen ihrer Schwingen zuckten.
    Wenn ich noch sehr viel länger an dem Tor zu ihrem Stall blieb, würde sie mit ihrer von Gift überzogenen Zunge nach mir schlagen.
    Das Verlangen, das diesem Gedanken folgte, erregte mich, und dann flößte es mir Entsetzen ein.
    Ich stieß mich von dem Stallgitter ab und stolperte wieder auf den Hof zurück, weg von dem Drachen. Der Geier, der immer noch auf dem Giebel hockte, klapperte mit dem Schnabel.
    Mit einem wütenden Schrei klaubte ich Steine, kleine Felsbrocken und Dreck vom Boden des Hofs auf.
    »Verschwinde hier, los, verschwinde!«, kreischte ich und schleuderte Steine

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