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Im Bann des Feuers Drachen2

Im Bann des Feuers Drachen2

Titel: Im Bann des Feuers Drachen2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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seinen Begleitern ein Zeichen, und sie verließen das Übungsfeld in dem Moment, in dem der Drachenmeister heranstürmte, begleitet von Ringus.
    Als der Komikon am Eingang stehen blieb, um Ghepp den Vortritt zu lassen, verbeugte er sich. Es war eine flüchtige Verbeugung, und Ghepp nahm sie kaum zur Kenntnis. Die beiden Männer mochten sich ganz offenkundig nicht.
    Nachdem Ghepp verschwunden war, trat der Drachenmeister zu mir und zupfte vor Aufregung an seinem Kinnbart.
    »Was wollte er von dir?«, erkundigte er sich.
    Ich runzelte die Stirn, zuckte mit den Schultern und antwortete wahrheitsgemäß. »Das weiß ich nicht, Komikon.«
    »Was hat er dich gefragt?«
    »Warum eine Frau Schülerin eines Drachenmeisters werden wollte.«
    Er knirschte mit den Zähnen. »Und wie lautete deine Antwort?«
    Die sichtliche Besorgnis des Drachenmeisters gab mir zu denken. Ich antwortete ausweichend. »Ich sagte ihm, dass der Himmelswächter meine Handlungen leitet.«
    Der Drachenmeister grunzte und rollte die Schultern, während er in die Richtung blickte, in die Ghepp verschwunden war. »Dir ist klar, dass es in seinem Interesse liegt, wenn der Tempel dich exekutiert?«
    Mein Blut schien zu gefrieren.
    »Wieso?«, fragte ich so gelassen, wie ich konnte.
    »Der Tempel wird Waikar Re Kratt niemals die Herrschaft über Brutstätte Re überlassen, wenn er einen rechtmäßigen Grund für deine Hinrichtung finden kann, ungeachtet dessen, was die Schriftrolle des Rechtshäuptigen Kranichs besagt!«, fuhr der Drachenmeister mich an. »Sie werden Ghepp als Erben der Brutstätte einsetzen, weil Kratt eine Ausgeburt unterstützt und sie in seinen Stallungen geduldet hat. Täusche dich nicht; dieser Mann dort«, er deutete mit seinem schwieligen Finger in die Richtung, in die Ghepp verschwunden war, »ist nicht dein Freund.«
    Natürlich, daran hatte ich nicht gedacht. Mit wachsender Verzweiflung begriff ich, dass Rutkar Re Ghepp recht gehabt hatte: Ich war naiv, verstand nichts von Raffinesse und Politik.
    Jetzt blieb nur abzuwarten, welche Folgen meine impulsive Unterredung mit Kratts intrigantem Bruder zeitigen würde.
     
    »Du sollst mit mir kommen, heho.« Dono stand vor mir.
    Es war dunkel, und wir lagen vor der Hütte der Schüler, die Bäuche voll Eintopf und mit müden, erschöpften Gliedern. Ich saß zwischen Eidons Anhängern und grübelte über Ghepps Besuch und meine übereilte Offenheit ihm gegenüber nach. Dono hatte sich ohne Bedenken unter uns gemischt: Eidon und er hatten im Hinblick auf mich einen unausgesprochenen Waffenstillstand verabredet, da Dono mich meistens gut behandelte und weil der Drachenmeister ihn als meine Eskorte für meine jüngsten geheimnisvollen Treffen mit ihm bevorzugte.
    »Du sollst mit mir kommen«, wiederholte Dono und fügte dann nachdrücklich hinzu: »Befehl des Komikon.«
    Der Komikon rief mich zu sich.
    Zu der alten Drachenkuh, das wusste ich instinktiv.
    Als ich zu Dono hochsah, beschleunigte sich mein Puls, und meine Wangen röteten sich. Ich zitterte, als wäre mir kalt, nickte, stand auf und folgte Dono unsicher über den Hof, über den sich bereits das Zwielicht legte.
    Unsere Füße wirbelten roten Staub auf; er klebte an unseren schweißnassen Schenkeln wie Blutstropfen. Ich beobachtete Dono, während wir gingen. Selbst in der Abenddämmerung sah ich, dass auch seine Wangen gerötet waren. Er hatte das Kinn vorgeschoben, als wollte er einen Streit vom Zaun brechen.
    Als wir den Hof mit dem Silo erreichten, blieb er abrupt stehen und drehte sich zu mir um. Ich wäre fast gegen ihn geprallt, so unvermittelt hatte er angehalten.
    »Zarq«, sagte er, während sich die Röte auf seinen Wangen vertiefte. »Ich kann dir geben, was du willst. Jede Nacht. Und auch tagsüber, falls deine Leidenschaft so stark ist.«
    Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte, weil sein aufrichtiges Angebot so weit von der Wahrheit entfernt war. Er konnte mir eben nicht geben, was ich wollte. Er war kein Drache.
    Ich blickte auf seinen Lendenschurz. Darunter zeigte sich bereits eine beginnende Erektion, ausgelöst allein durch den Gedanken, dass ich einen unstillbaren sexuellen Hunger besitzen könnte, den er – so gut er es vermochte – stillen musste.
    Während ich noch nach einer Antwort suchte, leckte er sich die Lippen und sah sich in dem Hof um. Er war leer bis auf die Stallungen, in denen die Drachen sich schläfrig pflegten oder uns uninteressiert beobachteten.
    »Hör zu, ich habe mich

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