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Im Bann des Highlanders

Im Bann des Highlanders

Titel: Im Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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großen Schluck. »Anfangs dachte ich, der Typ wäre einer von denen, die diese Rollenspiele machen, in denen alte Schlachten nachgespielt werden. Die sieht man hier manchmal.«
    Mechanisch nickte Joan, obwohl sie keine Ahnung hatte, was er meinte.
    »Wenn’s so wäre – toll – der sah unheimlich echt aus.« Unsicher blickte er auf, und als er merkte, dass ihn niemand auslachte, fügte er hinzu: »Inzwischen hat ihn seit einer Woche keiner mehr gesehen. Unwahrscheinlich, dass er sich noch länger einfach so in unseren Wäldern rumtreibt bei der Kälte.«
    Angestrengt starrte Joan auf ihr Glas. Falls es sich tatsächlich um Ewan handeln sollte – was eigentlich ausgeschlossen war – dann geisterte er womöglich noch immer in der Gegend herum, während Joan sich auf ihre Reise zu ihm vorbereitete.
    Sie hob den Blick und brachte ein mühseliges Lächeln zustande. »Mr. MacIntire - sagen Sie mir doch bitte, wo ist er beim letzen Mal gesehen worden?«
    »Ganz in der Nähe von Glenbharr Castle, er stand auf einer Schafweide und betrachtete ungläubig oder auch staunend die Ruine. Als er meinen Wagen hörte, sprang er mit einem Satz über den Zaun, direkt in den Wald hinein. Seitdem ist er nicht mehr gesehen worden.«
    »Wenn Sie mögen«, schlug Lucy, an Joan gerichtet, vor, »begleiten mein Mann und ich Sie morgen zur Burg, es ist wirklich interessant dort oben, und der alte Rundturm ist von dort aus auch rasch erreicht.«
    Langsam schüttelte Joan den Kopf und bedankte sich bei dem Einheimischen, als er sich anschickte, zurück an den Tresen zu gehen. »Das ist sehr nett von Ihnen, Mrs. Ferguson. Aber ich habe keine Angst vor diesem Mann, wer immer er auch gewesen sein mochte.«
    »Wie Sie wünschen, aber meiden Sie den Wald, bleiben Sie immer schön da, wo sich auch andere Menschen aufhalten. Es ist allerdings zu dieser Jahreszeit kaum etwas los da oben.«
    Joan erhob sich, nahm ihren Rucksack auf und schickte sich an, zu gehen. »Entschuldigen Sie, aber ich bin hundemüde, und wenn ich nicht gleich ins Bett gehe, schlafe ich noch im Stehen ein. Immerhin bin ich seit den frühen Morgenstunden auf den Beinen. Ich werde aufpassen. Danke für ihre Fürsorge.«
    Nachsichtig lächelten die Fergusons, und nachdem Joan zugesagt hatte, am nächsten Morgen mit ihnen gemeinsam zu frühstücken, ließ sie sich von Maggie den Zimmerschlüssel geben.
    Sie hatte dasselbe Zimmer wie beim ersten Mal, und obwohl sie wirklich sehr müde war, lag sie später noch lange wach. Ihr schwirrte der Kopf. Wenn der geheimnisvolle Fremde tatsächlich Ewan war, konnte Joan unmöglich die Zeitreise antreten – nicht, solange sie nicht sicher sein konnte, ob er es wirklich war und sich vielleicht noch immer in den Wäldern von Glenbharr versteckte.
    Ausgeruht, jedoch nicht minder beunruhigt als am Vortag, erschien Joan pünktlich am Frühstückstisch. Die Fergusons waren schon da, und ihrer Kleidung nach zu urteilen hatten sie eine längere Wanderung vor.
    »Und Sie wollen wirklich alleine hinauf zur Burg?«, erkundigte sich Lucy, sowie Joan an ihrem Tisch Platz genommen hatte.«
    »Ja, ich nehme nachher den Bus zur Ruine, ich habe mich schon bei Maggie nach der Abfahrtszeit erkundigt.«
    Noch während der Nacht hatte sie beschlossen, die Wälder um Glenbharr Castle nach Ewan abzusuchen, und erst, wenn sie sicher war, dass er sich nicht dort aufhielt, wollte sie die Zeitreise wagen.
    »Sie haben sicher vor, sich alles wandernd zu erschließen, es sieht ganz so aus«, fragte sie, um das Ehepaar abzulenken.
    Bereitwillig erzählte Edward von der Tour, die sie vorhatten und von der sie erst am Abend zurückkommen würden. Natürlich verschmähten er und seine Frau den Bus. Es stellte sich heraus, dass die Ferguson Fanatiker waren, was Natur und Fußmärsche betraf.
    Joan blieb nur so lange, wie es die Höflichkeit gebot, dann erhob sie sich. Der Bus kam erst in zwanzig Minuten, dennoch wollte Joan bis zu seinem Eintreffen mit sich alleine bleiben, um noch einmal den Tagesablauf in Gedanken durchzugehen.
    In ihrem Rucksack befand sich nach wie vor die Kleidung aus dem achtzehnten Jahrhundert, aber anders, als vorgesehen, hatte Joan nun ein von Maggie gepacktes Lunchpaket dazugelegt.
    Ihren ursprünglichen Plan, das Zimmer zu bezahlen und dann in den Wäldern zu verschwinden, ohne nach Baile a’Coille zurückzukehren, hatte das Auftauchen des geheimnisvollen Highlanders zunichte gemacht.
    Die Luft war kalt, aber klar, als Joan eine Stunde später

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