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Im Bann des Highlanders

Im Bann des Highlanders

Titel: Im Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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aber nicht tun, Miss.«
    »Warum nicht?«, fragte Joan verblüfft, etwas in seiner Stimme hatte sie hellhörig gemacht. »Ich werde die Burg schon finden.«
    Das Ehepaar wechselte einen Blick, dann räusperte sich Lucy. »Als wir in Baile a’Coille eintrafen, erzählten sich die Dorfbewohner, dass sich in den Wäldern ein eigenartiger Mann herumtreiben soll. Wir schenkten dem keine Beachtung, aber dann sahen wir ihn selber, einfach unheimlich.« Sie schüttelte sich.
    »Hat er Sie belästigt?«, fragte Joan voller Anteilnahme, jedoch ohne Lucys Angst zu teilen.
    »Oh nein, als er uns sah, verschwand er im Wald, es hatte den Anschein, als wolle er sich vor uns verstecken.«
    »Ein Einheimischer?«
    Edward räusperte sich. »Das kann man wohl annehmen, denn der Mann trug die Landestracht, aber nicht, wie wir sie von Paraden kennen, sondern als hätte er sie in einem Museum gestohlen. So stellt man sich einen Highlander vor, wie er früher einmal ausgesehen haben musste. Nicht wahr, Lucy?«
    Joan hatte plötzlich das Gefühl, das zarte Lammfleisch verwandele sich in ihrem Mund nach und nach in einen Klumpen Zement. Nur mit Mühe und mehreren Schlucken Bier brachte sie den Bissen runter, dann fragte sie heiser: »Wie ... wie hat dieser Mann denn ausgesehen?«
    »Nun, er war sehr groß, breitschultrig, soweit man das erkennen konnte. Das Haar trug er ungewöhnlich lang, es war sehr dunkel. Ich würde ihn als sehr gutaussehend bezeichnen, wenn auch seine ganze Art nicht von dieser Welt zu sein schien.« Sie lachte kurz auf. »Entschuldigen Sie, aber besser kann ich nicht beschreiben, wie er aussah, welchen Eindruck er auf mich gemacht hat.«
    »Vielleicht einer, der aus der Anstalt entflohen ist, einer aus der Klapsmühle.« Edward tippte sich bezeichnend an die Stirn. »Als der Mann uns sah, rannte er wie gehetzt zurück in den Wald.«
    »Wo war das genau?« Joan gab sich Mühe, ihre Erregung nicht erkennen zu lassen. War es möglich, dass Ewan ...? Nein, wie sollte er ins einundzwanzigste Jahrhundert gelangt sein? Er wusste nicht, dass Ceana Mathesons Grab ein Zeittunnel war, und selbst wenn er es wusste, warum sollte der Zeittunnel ihn in die Zukunft geführt haben.? Welcher Ruf sollte ihn zu einer Reise in ihr Jahrhundert angewiesen haben ?
    »Ganz in der Nähe der Ruine«, gab Edward zurück. »Aber er wurde auch schon an anderen Stellen in der Gegend gesichtet.«
    Da Joans Hände zitterten, legte sie das Besteck beiseite und versteckte sie unter dem Tisch auf ihrem Schoß. »Können Sie sich an die Farben seines Plaids ... seines Kilts erinnern?«
    »Und ob wir das können.« Lucy nickte heftig. »Das Muster war in sehr auffällig leuchtenden Rot- und Grüntönen gehalten.«
    In Joans Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander, und sie befürchtete, im nächsten Moment ohnmächtig zu werden. Das konnte doch nicht wahr sein, die Fergusons mussten sich irren!
    »Ist Ihnen nicht gut, Kindchen?«, erkundigte sich Lucy besorgt. »Wenn Sie sich alleine nicht trauen, die Umgebung zu erkunden, können Sie sich uns gerne anschließen.«
    Maggie, die dem Gespräch gelauscht hatte, trat an den Tisch und bestätigte die Aussage der Fergusons. »Sie sind nicht die Einzigen, die diesen seltsamen Mann gesehen haben. John MacIntire ist ihm mehrmals begegnet.« Sie wandte sich zu den Männern an der Theke und rief etwas, worauf sich einer von ihnen schwerfällig erhob und näher trat.
    »Das ist John, er kann Ihnen mehr über den unheimlichen Highlander erzählen.«
    John nickte, setzte sich und begann zu reden, nachdem die Fergusons ihm einen Whisky spendiert hatten. »Ich sah die merkwürdige Gestalt zum ersten Mal vor ungefähr einem Monat, am Rande des Waldes, er schien sich über meinen Anblick genauso erschrocken zu haben wie ich mich über seinen. Als ich ihn fragte, wer er sei, drehte er sich wie gehetzt um und verschwand im Unterholz.«
    Andächtig hörten ihm die anderen zu.
    »In den darauffolgenden Tagen sah ich ihn immer wieder, er muss sich eine ganze Zeit lang in unserer Gegend aufgehalten haben. Mir kam das ganze Spanisch vor und ich erzählte einigen Freunden davon. Sie bestätigten, diesen Mann, der wie ein Clanangehöriger von früher ausgesehen hat, ebenfalls durch unsere Wälder irren gesehen zu haben. Aber soweit man es beurteilen kann, ging keine Gefahr von ihm aus, es hatte eher den Anschein, als würde er verzweifelt nach etwas Bestimmtem suchen.« Gemächlich hob John MacIntire sein Glas und trank einen

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