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Im Bann des Highlanders

Im Bann des Highlanders

Titel: Im Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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war.
    Beklommen nickte Joan und tat, wie ihr befohlen. Ganz flach legte sie sich auf das Lager aus Stoffballen, das sich überraschend angenehm und warm anfühlte.
    Sie hörte kaum, wie Màiri wieder zurückging und die Tür leise ins Schloss zog. Für Joan begann nun zum zweiten Mal das große Warten, und trotz des dicken Plaids, begann sie zu zittern. Wo würde die Reise enden – und würde sie überhaupt enden? Ewan könnte überraschend am nächsten Morgen die Kammer aufsuchen und feststellen, dass die Gefangene geflohen war. Natürlich würde er sofort seine Schwester um Aufklärung ersuchen und rasch einen Zusammenhang zwischen der Flucht und Màiris Begehren, selbst zur Schneiderin zu fahren, erkennen.
    Bei dieser Vorstellung schlug Joans Herz noch heftiger. Wenn das geschah, war alles aus, dann war gewiss, dass sie bis zu ihrem Tode in der Vergangenheit leben musste – der in diesem Fall sicherlich nicht allzu lange auf sich warten lassen würde.
    Ein unvermitteltes unterdrücktes Hüsteln ließ Joan das Blut in den Adern gefrieren, bewegungslos und mit angehaltenem Atem lag sie da und harrte der Dinge, die da kommen mochten. Doch es blieb alles ruhig, und allmählich entspannte sie sich wieder. Das Geräusch musste von dem Torwächter gekommen sein, denn es waren keine sich nähernden Schritte zu hören.
    Siedend heiß fiel Joan plötzlich ein, dass sie vergessen hatte, die Kleidungsstücke aus ihrer Zeit mitzunehmen. Falls es ihr tatsächlich gelang, im Jahr 2005 wieder aufzutauchen, würde sie es schwer haben, ihren altertümlichen Aufzug zu erklären – aber im Grunde genommen spielte es keine große Rolle, denn sie würde sehr viel zu erklären haben, zum Beispiel, wo sie sich in den letzten zwei Monaten aufgehalten hatte.
    Leise seufzte Joan in ihrem Versteck auf. Auch im einundzwanzigsten Jahrhundert durfte sie nicht die Wahrheit sagen, um nicht als geistig Verwirrte in der geschlossenen Psychiatrie zu landen.
    Die Stunden bis zum Morgengrauen zogen sich schier endlos in die Länge, und als die Burg langsam zum Leben erwachte, rechnete Joan fest damit, im letzten Augenblick entdeckt zu werden.
    Doch niemand schien das beladene Fuhrwerk zu beachten, auch der Knecht, der wie von Màiri angekündigt, wenig später ein Pferd einspannte, achtete nicht auf den brisanten Inhalt des einfachen Holzwagens.
    Endlich war Màiris betont fröhliche Stimme zu hören, sie sprach kurz mit einer männlichen Person auf gälisch und lachte kokett, als der Mann ihr etwas zurief, während sie auf den Kutschbock kletterte.
    Gedämpft konnte Joan die Schottin mit der Zunge schnalzen hören, dann setzte sich der Wagen in Bewegung und holperte langsam über das unebene Kopfsteinpflaster des Burghofes. Joan wagte nicht, sich zu rühren, als das Gefährt plötzlich wieder anhielt, jemand rief etwas und gleich darauf war ein leises Quietschen zu vernehmen.
    Das Burgtor! Das unüberwindlich scheinende Hindernis hatte sich geöffnet und somit Joan die Freiheit geschenkt! Einige Zeit ging es auf einem ebenen geraden Weg weiter, dann bog der Wagen ab, und es ging langsamer vorwärts, bis er schließlich anhielt.
    Seitdem Màiri in der Nacht das Plaid über Joan gelegt hatte, hatte diese nicht gewagt, auch nur einen Deckenzipfel zu lüften, und als Màiri das Plaid vorsichtig anhob, kniff Joan die Augen gegen das grelle Morgenlicht zu.
    »Wir haben es geschafft!«, jubelte Màiri mit munterer Miene. »Kein Mensch ist darauf gekommen, dass ich jemanden aus der Burg schmuggele!« Diese Tatsache schien sie glücklich zu machen, und sie half Joan behutsam, sich aufzusetzen.
    Benommen blickte Joan sich um, nachdem sich ihre Augen an das Licht gewöhnt hatten. Sie befanden sich auf einem Waldweg, stellte sie zufrieden fest und somit außer Sichtweite.
    »Ich bin dir unendlich dankbar.« Bei diesen Worten schien Joans Stimme versagen zu wollen. Màiri war damit beschäftigt, in der Fülle der Stoffe zu kramen und schließlich hielt sie triumphierend ein Leinenbündel und einen Krug in die Höhe. »Bevor wir zu Fuß weitergehen, solltest du dich ein wenig stärken, ich habe heimlich etwas Brot und Wein eingepackt.«
    Unbeholfen befreite sich Joan von dem Plaid und kroch langsam vom Wagen herunter. Von der ganzen Angst und Aufregung war sie so schwach, dass ihr die Knie einknickten, als sie ihre Füße auf den feuchten Waldboden setzte.
    Skeptisch blickte sie sich um, dann wandte sie sich an Màiri und fragte zögernd: »Was ist, wenn uns

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