Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
den Untergrund getrieben. Versteh mich nicht falsch – er hat immer noch einflussreiche Anhänger, die fest an seine Arbeit glauben.«
    Rose hielt ihren Blick weiterhin auf das Baby gerichtet, und ihr verschlossener Gesichtsausdruck verriet ihm nichts. Kane wollte sichergehen, dass ihr klar war, worauf sie sich im einen wie im anderen Fall einließ. Er hatte sie schon einmal zu etwas gezwungen, was keiner Frau zwangsweise mit einem Fremden zugemutet werden sollte, und deshalb würde er ihr jetzt die freie Wahl lassen. Er wollte alles offen darlegen und ihr keine Information vorenthalten.
    »Betrüblicherweise besteht für jeden Schattengänger, ob männlich oder weiblich, noch eine weitere Gefahr. Da einige von uns inzwischen Kinder haben, wird sich diese Gefahr meiner Meinung nach erhöhen, insbesondere für die Kinder. Es gibt eine Fraktion im Weißen Haus, Personen, die unser aller Tod wollen. Was ich dir anbiete, ist kein Honiglecken, aber diejenigen, denen wir vertrauen können, haben sich zusammengetan, und wir geben uns gegenseitig Schutz. Wir sind auch schon dabei, Gelände und geräumige Wohnanlagen mit zahlreichen Fluchtwegen fertigzustellen, die wir verteidigen können. Wir bilden eine Interessengemeinschaft, damit wir mächtig genug werden, um sowohl Whitney als auch der Gruppe Einhalt zu gebieten, die uns alle gern tot sähe.«
    »Damit willst du also sagen, dass du beim Militär und in deiner derzeitigen Schattengängereinheit bleiben wirst?«
    »Ja.«
    »Was geschieht, wenn sie dich woandershin versetzen?«
    »Da wir uns für die Experimente entschieden haben, sehen unsere Verträge mit dem Militär etwas anders aus als die üblichen. Ohne unsere Einwilligung können sie uns weder auseinanderreißen noch anderen Einheiten zuteilen. Wir versuchen, dahin zu gehen, wo wir gebraucht werden, wenn sie uns anfordern, aber wir haben Wahlmöglichkeiten.«
    Das Baby schien eingeschlafen zu sein. Sie reichte Kane den kleinen Jungen. »Ich möchte nicht, dass er friert, und ich bin plötzlich so müde, dass ich kaum noch die Arme heben kann, um ihn festzuhalten.«
    Kane schmiegte seinen Sohn eng an sich. »Rose, du solltest einige Dinge über mich wissen. Wenn du bei mir bleibst, will ich eine feste Bindung. Ich will die Ehe und dein Wort darauf, dass du bleiben wirst, und alles Übrige wird sich mit der Zeit regeln. Ich bin kein Mann, mit dem es sich leicht leben lässt, das weiß ich selbst. Jaimie und Rhianna haben mir oft genug gesagt, ich sei herrisch.«
    Sie sah ihn finster an. »Jaimie und Rhianna?«
    »Meine Schwestern … gewissermaßen. Von Jaimie habe ich dir schon erzählt. Sie ist mit Mack verheiratet. Die beiden sind durchgebrannt .« Er blickte finster und war wieder stinksauer auf Mack und Jaimie, weil sie hinter seinem Rücken fortgelaufen waren. »Rhianna ist in streng geheimer Mission unterwegs, und im Moment hat keiner von uns eine Ahnung, wo sie steckt. Das wird ihr nach ihrer Heimkehr ein paar herbe Strafpredigten eintragen.«
    Ein bedächtiges Lächeln stahl sich in ihre Augen. »Kane, manchmal bist du wirklich albern. Du bist der freundlichste, sanftmütigste Mann, der mir jemals begegnet ist. Du bist absolut nicht der, für den du dich hältst.«
    Er wusste, dass ihm sein Entsetzen anzusehen war. »Rose, das kann nicht dein Ernst sein.«
    »Warum nicht? Es entspricht der Wahrheit.«
    »Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Ich töte Menschen, und es bereitet mir keine schlaflosen Nächte. Wenn ein anderer Mann versuchen würde, dich in meinem Beisein anzurühren, würde ich ganz bestimmt nicht tatenlos dastehen und ihn anlächeln.«
    Rose musterte sein Gesicht, als er wieder einmal auf ihren gemeinsamen Sohn hinunterblickte. Sein Gesichtsausdruck war völlig verändert; anstelle von Schock und Entsetzen sah sie jetzt etwas, was Zärtlichkeit und Liebe sehr nahe kam. »Ich würde nicht wollen, dass du lächelst, wenn mich ein anderer Mann berühren würde, Kane. Wie nennen wir ihn? Es ist ja nicht so, als hätte ich Angehörige, nach denen ich ihn benennen möchte.«
    »Hast du schon Ideen?«
    »Ich dachte mir, wenn er geboren wird, würde mir schon etwas einfallen, aber im Moment bin ich völlig fantasielos. Unter all den Büchern in der Speisekammer, in denen steht, was wir zu erwarten haben, ist auch ein Buch mit Babynamen.« Sie ließ ihren Kopf tiefer in die Kissen sinken. So erschöpft wie jetzt war sie in ihrem ganzen Leben noch nicht gewesen. Sie wollte wach bleiben

Weitere Kostenlose Bücher