Im Bann des Maya-Kalenders
künstliche Verknappung von Erdöl und Erdgas, obwohl es in Wirklichkeit endlose Vorkommen davon gebe: »Die Erde ist im Innern nicht fest und schon gar nicht heiß, sondern das Innere der Erde besteht aus reinem Wasserstoff.« Dieser trete teilweise in Reinform und größtenteils in Form von Erdgas und Erdöl zu Tage. Diese Brennstoffe bildeten sich aus Wasserstoff
und Kohlenstoff ständig neu – von echter Verknappung fehle jede Spur.
Dass diese Behauptung nicht einfach nur eine wilde Spinnerei des Autors sei, könne in der Literatur nachgelesen werden, schreibt van Helsing weiter. In welcher Literatur, verrät er nicht. Die Botschaft dahinter: Geheime Mächte würden die Mär von der Ölknappheit verbreiten, um die Preise hochzuhalten und das Weltvermögen und somit die globale Macht in ihre Hände zu bekommen.
McGrande schlägt in die gleichen Kerbe, wenn er behauptet, die Intensität der Sonne nehme in den nächsten Jahrzehnten deutlich ab. Deshalb komme sie als Lieferant für erneuerbare Energien nicht in Frage. Dies sei durch Fakten und Berechnungen belegt. Sein Schluss: Nur wohlhabende Menschen würden die Kälte dank Hochtechnologie überleben. Hier berühren sich Verschwörungsideen mit apokalyptischen Prophezeiungen.
Unzählige Verschwörungstheorien kursieren auch über die angebliche Machtübernahme geheimer Kräfte. So soll eine versteckte Weltregierung aus Freimaurern, Illuminati und zionistischen Kapitalisten im Hintergrund die Übernahme der globalen Macht vorbereiten. Die Neue Rechte benutzt die Theorie, um die Esoterik- und New-Age-Szene zu ideologisieren und instrumentalisieren.
Adolf Hitler als Verschwörungstheoretiker
Die Mutter aller Verschwörungsmythen bezieht sich auf die Protokolle der Weisen von Zion. Danach hätten die Juden schon vor langer Zeit einen Generalstabsplan aufgestellt, um langfristig die Macht zu übernehmen. Adolf Hitler habe die zerstörerischen Absichten erkannt und die Juden bekämpft, um sie an der Umsetzung ihrer Strategie zu hindern.
Indem die neurechten und esoterischen Autoren diese antisemitische Verschwörungstheorie verbreiten, verklären sie das NS-Regime. Sie suggerieren den Lesern, Hitler habe den Zweiten Weltkrieg inszeniert, um die Welt vor der zionistischen Verschwörung und der geheimen Weltregierung zu retten. Der Zynismus hinter diesem Konstrukt ist offensichtlich, war es doch Hitler, der mit beispiellosen Verbrechen gegen die Menschheit jene globale Herrschaft anstrebte, vor der er die Welt zu retten vorgab.
Van Helsing, Vordenker der Verschwörungstheoretiker, stellt den Verschwörungsmythos rund um die Protokolle in seinem Buch Geheim-Gesellschaften ausführlich aus seiner antisemitischen Warte dar. Im Vorwort schreibt er: »In diesem Buch wird jedoch die Geschichte von ein paar sehr greifbaren Personen erzählt, die im Jahre 1773 in einem Haus in der Judenstraße in Frankfurt planten, sich durch drei Weltkriege den Weg für eine ›Eine-Weltregierung‹ bis zum Jahr 2000 zu ebnen.« Diese Hintermänner würden unter Insidern »Illuminati« genannt, also Eingeweihte oder Erleuchtete. Dabei handle es sich um eine Geheimregierung.
Dann driftet van Helsing in den Bereich der okkulten Fantasie ab. Das Treiben der Illuminati auf der Erde beginne »meines Wissens circa 300.000 v. Chr., als die ›Bruderschaft der Schlange‹ in Mesopotamien« von den »Erleuchteten« infiltriert worden sei. Heute hätten die Illuminati durch die internationalen Bankiers, die Elitegesellschaften und Imperien »die Welt in ihrer Schlinge«, schreibt der Autor. »Das letzte mir bekannte Treffen war am 20. Mai 1992 im Hotel Ermitage in Evian, Frankreich. Dieses Treffen hatte als Hauptinhalt ›die Agenda 2000‹, die geplante Weltregierung bis zum Jahr 2000«.
Ausführlich werden die »Protokolle der Weisen von Zion« abgehandelt. Zionistische Kreise, Illuminati und Banker hätten in 24 Protokollen festgeschrieben, wie sie das gesamte Weltvermögen kontrollieren und damit die Welt regieren könnten. 1773
soll Mayer Amschel Rothschild ein geheimes Treffen in Frankfurt mit zwölf wohlhabenden und einflussreichen jüdischen Geldgebern (Die Weisen von Zion) abgehalten haben, um die Protokolle auszuarbeiten. Laut van Helsing wurden die Protokolle »bis zum Jahr 1901 geheim gehalten, bis sie in die Hände des russischen Professors S. Nilus fielen«, der sie unter dem Titel Die jüdische Gefahr veröffentlicht habe. Über diesen entscheidenden Vorgang verliert der Autor in
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