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Im Bann des Mondes

Im Bann des Mondes

Titel: Im Bann des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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Augen. »Aber das werde ich erst tun, wenn der Werwolf vernichtet ist.«
    Ein eisiger Schauer lief Daisy über den Rücken, als sie verstand. Der Werwolf stellte eine Bedrohung für sie dar. Northrup würde sein Leben erst dann aufs Spiel setzen, wenn er wusste, dass sie in Sicherheit war.
    »Northrup«, sprach Daisy jetzt zum ersten Mal wieder, »tu das nicht. Nicht für mich. Es gibt andere Möglichkeiten.«
    »Es gibt immer andere Möglichkeiten«, stimmte er ihr zu, ohne sie jedoch anzublicken. »Aber das ist die beste.« Er nickte Lucien kurz zu. »Abgemacht.«
    »Warum hast du das getan?«, fragte Daisy. »Du hast mir gesagt, du wolltest dieses Leben nicht.«
    Ian ließ sich nach hinten in die weichen Polster sinken. Er versuchte sich dabei so gut wie möglich zu entspannen, was angesichts der Erektion, die er seit mehr als einer Stunde hatte und die er erst jetzt allmählich unter Kontrolle bekam, gar nicht so einfach war. Zur Hölle mit Lucien und seinen Mätzchen. Ian kannte die Vorstellung schon, die er ihnen heute geliefert hatte, und es war ihm völlig egal, wenn der hinterhältige GIM seinen Schützling betatschte. Doch Daisys Reaktion darauf war etwas ganz anderes. Zu sehen, wie sie immer erregter wurde, hatte auch ihn entflammt.
    »Du weißt warum.«
    Ihre weißen Zähne fingen an, an der Unterlippe zu kauen. »Ich bin diesen ganzen Ärger nicht wert.«
    »Doch, das bist du.« Ian räusperte sich. »Und wie es mit mir weitergeht, stand von dem Moment an fest, als mich diese Ranulf-Pfeile trafen, Kleines. Zumindest weiß ich so, dass die GIM s über dich wachen. Das ist zwar nicht die beste Lösung … das kann ich dir versichern; denn das ist ein ganz hinterhältiger Haufen. Aber wir brauchen Hilfe. Und wenn eine Vereinbarung mit denen steht, halten sie sich auch daran.«
    Daisy runzelte die Stirn. »Ich dachte, du und Lucien wärt Freunde.«
    »Keiner ist mit einem GIM je wirklich befreundet. Ihre Unsterblichkeit beruht auf Diebstahl, was sie nicht unbedingt bei jedermann beliebt macht.« Doch Ian wollte nicht über Lucien oder die Abmachung reden. Ungeachtet der Notwendigkeit oder der Fakten war und blieb Conall sein jüngerer Bruder. Der Gedanke, ihn umzubringen, zerriss Ian das Herz. Nein, das Einzige, worüber Ian jetzt reden wollte, war Daisy … und sich.
    »Ich habe bemerkt, dass er dich in Versuchung geführt hat.«
    Daisy nahm eine etwas starrere Haltung an. »Etwas zu essen?« Unnötig aufmerksam sah sie aus dem Fenster der fahrenden Kutsche. »Dass das in seiner Absicht lag, dachte ich mir. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so einen Appetit auf Weintrauben gehabt.«
    Am liebsten hätte er darüber gelacht, wie geschickt sie ihm auswich. »Gut umgangen das Thema, meine Liebe.«
    Sie rümpfte die Nase. »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    Ihm war danach, sie zu necken, und so tippte er mit der Stiefelspitze gegen ihre Röcke. Mit all den Rüschen und Schleifen erinnerte ihr beige-rot gestreiftes Besuchskleid an Geschenkpapier … ein unwiderstehliches Päckchen, bei dem es ihm in den Fingern juckte, es auszuwickeln. »Hat es denn keine Wirkung auf dich gehabt, wie er die himmlische Mary Chase berührt hat?«
    Die vollen Lippen ärgerlich aufeinandergepresst, rückte sie zur Seite. »Natürlich hat es das. Wie kann man angesichts solch einer unerhörten Zurschaustellung nicht ungerührt sein?«
    »Mmm.« Er legte den Fuß, mit dem er ihr zu Leibe gerückt war, auf seinem Knie ab. »Dann bist du also vor Widerwillen so rot geworden, nicht wahr?«
    Mit einem wütenden Funkeln in den Augen musterte sie den Verkehr auf der Straße.
    Ihm wurde ganz leicht ums Herz, so fröhlich war ihm plötzlich zumute. »Denn weißt du … ich dachte eher, du fändest es erregend.«
    Sie biss nicht an, sondern sah weiter mit ausdrucksloser Miene aus dem Fenster. »Ach ja?«
    »Hm. Vielleicht hast du dich ja aus einem anderen Grund auf deinem Stuhl so gewunden. Ich hätte ja gedacht, dass das Mittagessen daran Schuld ist, aber da wir gar keins hatten …«
    Sie sah ihn strafend an. »Jetzt wirst du widerlich.«
    Er lachte, weil ihm die Situation so viel Freude bereitete und es einfach Spaß machte zu lachen. Das war es, was er sich vom Leben wünschte … nicht Tod oder Clan-Intrigen. Nur sie. Nur sie beide. »Daisy, Kleines, du bist eine schreckliche Lügnerin, wusstest du das?«
    »Mistkerl«, brummelte sie vor sich hin.
    Ian stellte beide Füße auf den Boden der Kutsche, stützte die Ellbogen auf den

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