Im Bann des Mondes
noch ein unregelmäßiges Keuchen. »Sag es mir.«
Die Kutsche rumpelte und schwankte, als sie eine Kurve nahm und über eine Erhebung fuhr, sodass Ians Schwanz sich wieder gegen ihren Schoß drückte. Er ächzte und versuchte zu schlucken, während er sich weiter unter Kontrolle hielt. Er wartete. Kurz schloss sie die Augen. Sie konnte seine Kraft spüren, konnte spüren, wie er sich zurückhielt, sodass die Muskeln seiner Schultern vor Anspannung zitterten. Als sie die Augen öffnete, trafen sich ihre Blicke.
Glühende Hitze strömte durch ihren Körper, und sie stieß die Worte aus, die ihr Macht gaben und sie befreiten. »Nimm mich.«
Sein Stöhnen füllte ihren Mund und verschmolz mit ihrem Keuchen, als er zu ihr kam und mit einem einzigen Stoß in sie glitt, bei dem er sich bis zum Heft in ihr versenkte. In diesem Moment hielt die Kutsche schlingernd an. Sein Eindringen, die Nähe, die dadurch entstand, hätte sie fast auf der Stelle kommen lassen, doch das unmissverständliche Geräusch, als der Kutscher vom Bock sprang, ließ sie erstarren. Ian stieß einen erstickten Fluch aus und verharrte ebenfalls völlig regungslos.
Daisy war kaum in der Lage zu atmen oder an etwas anderes zu denken als das Gefühl, von ihm ausgefüllt zu sein, als sie Ian voller Entsetzen anstarrte. Ian erwiderte den Blick, seine Miene eine Mischung aus qualvoller Ungeduld und wachsender Wut. Direkt vor dem Kutschschlag waren Schritte zu hören.
»Mylord?«
»Geh weg, George«, rief Ian mit erstickter Stimme. Eine Schweißperle rann von seiner Schläfe zu seiner zuckenden Wange.
Er sah sie an und schob die Hüften ein bisschen vor … eine ganz leichte Bewegung, die ein herrliches Kribbeln durch ihren Körper jagte. Mit einem ungeduldigen Murmeln auf den Lippen senkte er seinen Mund auf ihren, um ihn zu erforschen, doch die angespannte Stimme des Kutschers zerriss aufs Neue die Stille.
»Aber Mylord …«
»Ich sagte: Geh weg!«, stieß er stöhnend hervor. Sein Kopf sank gegen ihren Hals, während er darum kämpfte, sich nicht zu bewegen. »Himmel, ich werde ihn umbringen.«
»Lady Archer ist da!«, rief ein mittlerweile panisch klingender George. Daisys Herz verkrampfte sich. »Mylord, sie ist bereits aus ihrer Kutsche gestiegen und kommt hierher.«
»Oh Gott!« Daisy schoss hoch, und ihre Nase kollidierte mit Ians Kinn, als auch schon ihre Hände gegen seine Brust drückten. »Geh runter! Geh doch endlich!«
Ian fiel fluchend nach hinten, während Daisy hektisch ihre Röcke nach unten schob. Ihr Mieder hing offen, und ihre Brüste schwangen frei herum. Miranda war da! Ihre scharfe Stimme ertönte direkt vor der Kutsche, während sie mit George stritt, der sie nicht vorbeilassen wollte.
»Diese aufdringliche Frau«, brummte Ian und brachte seine Kleidung in Ordnung. Dann wandte er sich Daisy zu, um ihr zu helfen, doch sie schlug nach seinen Händen. Er schob ihre Finger zur Seite. »Ich bin schneller.«
In ihrer Eile, ihr Mieder wieder zu schließen, behinderten sie sich gegenseitig und verschwendeten kostbare Sekunden, bis Daisy schließlich die Arme hochriss. »Vergiss es. Es ist nicht genug Zeit, das Korsett zu schließen, und ohne das lässt sich das Mieder nicht zumachen. Was machst du denn da?«, zischte sie, als er begann, sich aus seinem Gehrock zu schälen. »Zieh dich sofort wieder an.« Jemand klopfte gegen den Kutschschlag, und Daisy zuckte zusammen. »Verdammter Mist!«
»Daisy? Bist du da drin?«
Ian lächelte einmal kurz und angespannt, als er einen Kuss auf Daisys Nasenspitze drückte und dann seinen Gehrock um ihre Schultern warf. »Kopf hoch«, sagte er, während sie sich bemühte, die Arme in die langen Ärmel zu schieben. Er strich ihr eine Locke hinters Ohr. »Und sieh dem Teufel ins Auge, wenn sie auf dich losgeht.«
Überrascht sah Miranda, wie Daisy aus der Kutsche stolperte, die jetzt in Ians Auffahrt parkte. Daisy befolgte Ians Ratschlag und begegnete Mirandas vorwurfsvollem Blick mit einem hochnäsigen Heben des Kinns. Allerdings gelang die Vorstellung nicht unbedingt perfekt, da ihr das Haar zerzaust um die Schultern hing und sie auf etwas wackeligen Beinen stand.
Sie zog Ians Jacke fester um sich. »Kein Wort«, sagte sie, als Miranda sich anschickte zu sprechen. »Nicht ein Vorwurf, Panda, sonst geh ich und beende, was ich angefangen habe, in der Ungestörtheit von Northrups Haus.«
Hinter ihr ertönte das erstickte Lachen eines Mannes, während Miranda eine Augenbraue hochzog. Ian, der
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