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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Rätsel.« Rion seufzte. »Und Veleria ist nicht hier.«
    »Wo ist sie denn?« Sonja hatte bisher nicht gewagt, die Frage zu stellen, aber nun, da Rion Veleria selbst erwähnte, fasste sie Mut.
    Rion warf Darian einen kurzen Blick zu, bevor er antwortete. »Sie ist nach Chiarron gegangen, um herauszufinden, was mit Ghadan und Aletheia passiert ist.«
    Erschrocken schaute Sonja zu Darian hin. König Ghadan und Königin Aletheia waren seine Eltern, die in Chiarron geherrscht hatten und im Herbst spurlos verschwunden waren. Sie hatte es nicht vergessen, aber der König und die Königin von Parva waren für sie nur Namen, die sie nicht mit Darian in Verbindung bringen konnte, sosehr sie es auch versuchte.
    »Und da sitzt du so ruhig hier herum?«, fragte Melanie empört. »Wenn meinen Eltern so etwas zustoßen würde – also, ich wäre aber mitgegangen! Ich kann nicht verstehen, warum du –« Sie brach ab. Darian sagte gar nichts, aber d ie drei Wölfe und auch Rion starrten sie aus funkelnden gelben Augen an und knurrten drohend.
    »Schweig!«, sagte Rion wütend. »Darian hat den ganzen Winter hier ausgeharrt und auf euch gewartet! Veleria ließ ihn schwören, dass er euch helfen würde. Glaubst du wirklich, ein Prinz von Parva säße sonst tatenlos hier herum?«
    Melanie wurde knallrot, schaute zur Seite und ins Feuer und murmelte: »Tut mir leid.«
    Eine unangenehme Pause entstand. Endlich sagte Darian mit rauer Stimme: »Ist schon in Ordnung. Du konntest es nicht wissen.«
    »Ist es … ist es wirklich schon so lange her?«, fragte Sonja zögernd. »Bei uns hat der Winter erst angefangen –«
    »Hier ist er fast vorbei«, sagte Rion. »Es ist drei Monate her, seit ihr hier wart. Die Elarim konnten das Winterlager nicht halten und sind in die Berge geflohen. Sie haben alle ihre Tiere verloren. Der Spürer beherrscht jetzt die ganze Steppe bis zum Kristallfluss. Gelegentlich schickt er seine Söldner herüber, aber wir treiben sie immer wieder zurück. Der Winter hat uns geholfen, aber im Frühling werden sie uns wohl überrennen.« Er sprach ganz ruhig, aber sein Pelz sträubte sich. »Wir müssen das Amulett zurückbekommen, und zwar schnell.«
    Sonja hörte entsetzt zu. Sie hatte nicht gewusst, dass es so schlimm stand, und für einen Moment wünschte sie sich tatsächlich in ihr sicheres Zuhause zurück. Dann riss sie sich zusammen, aber ihre Stimme zitterte trotzdem. »Aber – wie könnte uns denn das Amulett noch helfen?«
    »Das kann dir nur Veleria sagen«, antwortete Rion. »Aber wir können nicht auf sie warten. Wir müssen diese Quan finden, so schnell wir können.«
    »Aber wo sollen wir sie suchen?«, fragte Lorin, der die gan z e Zeit über geschwiegen hatte. »Was ist diese Zerbrochene Stadt? Und warum hat dieser Ben dir davon erzählt, Sonja?«
    »Ich weiß nicht«, sagte sie unglücklich. »Wir wissen alle nicht genug, oder? Nicht einmal Nachtfrost … oder vielleicht sagt er mir auch einfach nicht alles, was er weiß.«
    »Warum sollte er denn irgendwas geheim halten?«
    »Vielleicht, um uns zu schützen. Oder vielleicht, um uns nicht zu einem bestimmten Weg zu zwingen. Er hat einmal gesagt, ich würde meinen Weg selbst wählen …«
    »Das ist aber ziemlich hart«, sagte Melanie betroffen. »Was passiert denn, wenn du nun einen falschen Weg wählst?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Sonja und fühlte sich plötzlich so hilflos und entmutigt wie schon lange nicht mehr.
    Rion kratzte sich hinter dem Ohr. »Lasst uns lieber über das nachdenken, was wir tun können. Es ist klar, dass wir die Quan finden müssen, aber unser einziger Anhaltspunkt ist das, was Ben gesagt hat.«
    »Wieso?«, fragte Melanie. »Ich dachte, diese Biester arbeiten für den Spürer. Warum schleichen wir nicht einfach zu ihm, warten, bis diese Quan angeflattert kommen, und nehmen ihnen das Amulett wieder weg?«
    »Du kommst nicht an den Spürer heran«, erwiderte Rion knapp. »Er sitzt in Chiarron, umgeben von zweitausend Söldnern. Eine Reise nach Westen wäre reiner Selbstmord.«
    »Und außerdem wissen wir doch gar nicht, ob sie das Amulett wirklich für ihn gestohlen haben«, fügte Lorin hinzu. »Wir wissen ja nicht einmal, was sie sind.«
    Sonja erinnerte sich plötzlich. »Ben hat gesagt, sie sind keine Vögel.«
    »Was dann?«, fragte Elri. »Zu den Alten Völkern gehören sie nicht. Sie sind hier fremd.«
    » Dämonen?«, sagte Lorin.
    Das Wort ließ sie alle zusammenzucken. Die Wölfe richteten sich knurrend auf und
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