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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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entlang und behielt die Katze dabei ebenfalls im Blick. Nach ein paar Schritten stieß sie mit dem Fuß gegen etwas, das klirrend zur Seite schlidderte. Ihr Messer! Sie hob es auf und steckte es wieder in die Scheide, auch wenn es ihr als Waffe wirklich nicht viel genützt hatte.
    Ihr Erkundungsgang half ihr nicht weiter. Sie fand nur zwei Dinge heraus: Erstens gab es keinen Ausgang. Und zweitens entwickelte die Ecke der Höhle, die von der Katze offenbar schon seit langer Zeit als Klo benutzt wurde, einen Gestank, der ihr die Tränen in die Augen trieb. Hastig wich sie zurück und tappte zu dem Wasserloch zurück. »Aber ich muss hier raus!«, flüsterte sie verzweifelt. »Nachtfrost! Aruna! Helft mir doch!«
    Wie zur Antwort schimmerte tief unten im Wasser ein silbernes Licht auf, erst schwach, dann immer heller. Erschrocken sprang Sonja zurück, aber dann fasste sie Mut und schaute wieder ins Wasser. Das Licht wurde so hell, dass es sie blendete, und glitt langsam zur Seite unter einen Felsvorsprung. Es wurde immer schwächer und ging schließlich aus.
    »Da muss ein Ausgang sein«, flüsterte Sonja. Sie konnte es kaum fassen – aber eigentlich war es logisch. Das Wasser musste ja irgendwo herkommen! Sie holte schon tief Luft, um in das Loch zu springen, als ihr etwas einfiel.
    Die Katze kauerte noch immer reglos auf ihrem Vor s prung. Sonja nahm ihren ganzen Mut zusammen und ging vorsichtig auf sie zu. Vor dem großen Tier blieb sie stehen. »Katze, ich glaube, da im Wasser ist ein Weg nach draußen. Du …« Sie zögerte. Der Gedanke, ein wildes Raubtier im Wasser bei sich zu haben, gefiel ihr nicht besonders. Aber dann erinnerte sie sich wieder an den Seelentausch und raffte ihren ganzen Mut zusammen. »Du kannst mitkommen, wenn du willst. Ich versuche es jedenfalls.«
    Die Katze rührte sich nicht.
    Sonja war beinahe enttäuscht. Eigentlich hatte sie gehofft, das Tier könnte sie verstehen. Es wäre schön gewesen, ihm helfen zu können. Aber vielleicht verstand die Katze sie ja doch, war aber wasserscheu und hatte den Ausgang deshalb bisher nicht entdeckt oder wagte nicht, ihn zu benutzen. Andererseits war sie auch ein wenig erleichtert. Und sie nahm sich fest vor, dass sie Veleria, Rion oder irgendjemanden sonst bitten würde, die Katze zu befreien.
    Vorausgesetzt natürlich, dass sie selbst lebend hier herauskam.
    Sie kehrte zu dem Wasserloch zurück. Es war jetzt wieder tiefschwarz und sah bedrohlich aus. Was, wenn da unten Wesen lebten, die – nein! Darüber wollte sie jetzt ganz und gar nicht nachdenken! Nachtfrost hatte ihr einen Weg gezeigt, und dem würde sie jetzt folgen!
    Rasch, bevor sie es sich doch noch anders überlegen konnte, hockte sie sich auf die Kante und ließ sich vorsichtig ins Wasser gleiten. Sie holte tief Luft und tauchte unter.
    Jetzt sah sie das Licht wieder. Es war nicht sehr hell, gerade so, dass sie die Umrisse der Felsen erkennen konnte. Sie schwamm darauf zu. Gut, dass sie im Schwimmunterricht so gerne und oft Tauchen geübt hatte! Aber es war schon e in Unterschied, ob man gemütlich an der tiefsten Stelle des Schwimmbeckens herumsaß und sich die nackten Bäuche der Mitschüler anschaute – oder ob man in einen dunklen Felsenschacht hinabtauchte und weder wusste, wohin er führte, noch, wie lang er war.
    Das Licht glitt wieder zur Seite und verschwand unter dem Felsen. Sonja folgte ihm. Schon wurde ihr die Luft knapp. Sie schluckte mit geschlossenem Mund, und es wurde ein wenig besser. Im Licht sah sie einen etwa zwanzig Meter langen wassergefüllten Tunnel. Ganz kurz stieg Panik in ihr auf. Das würde sie nicht schaffen! Aber sie konnte nicht zurück – das hier war ihre einzige Chance! Entschlossen schwamm sie hinter dem Licht her. Und dann starb sie fast vor Schreck, als ein riesiger, dunkler Körper von hinten auftauchte und geschmeidig an ihr vorbeiglitt. In dem silbernen Schimmer erkannte sie wogendes Fell, vier kräftig rudernde Pfoten und einen langen Schwanz – die Schattenkatze! Viel kräftiger, viel schneller als sie; und mit dem Mut der Verzweiflung packte Sonja den Schwanz und klammerte sich daran fest. Und statt sich umzudrehen und sie anzugreifen, schwamm die Katze weiter und zog sie mit, dem Licht hinterher.
    Das Wasser wurde immer kälter. Sonja paddelte mit den Füßen, um der Katze nicht allzu sehr zur Last zu fallen, aber allmählich wurde ihr schwarz vor Augen. Sie würden es nicht schaffen! Sie würden beide ertrinken! Wenn sie losließ, konnte

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