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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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abzuwenden, »Tris und ich hatten wirklich Pech, das letzte Mal, als uns ein Gespenst einen Ort zum Übernachten aussuchte –«
    »Macht Ihr das öfter?«, wollte Vahanian wissen, und Gabriel heftete seine undurchdringlichen Augen auf ihn.
    »Die Lady wacht über die Ihren«, erwiderte er.
    »Du kennst ihn?«, rief Carina aus. Berry stand mit aufgerissenen Augen hinter der Heilerin, argwöhnisch, aber fasziniert.
    »Ähm, wir sind uns schon mal begegnet«, stotterte Vahanian, woraufhin Gabriels Lippen ein schwaches Lächeln formten.
    »Eure Gefährten sind meiner Gebieterin bekannt«, sagte er in höflichem Tonfall. »Sie ist vertraut mit ihrer Queste.«
    »Das kann man daran erkennen, wie leicht es bis jetzt war«, murmelte Vahanian.
    Hinter ihnen im Wald raschelte es, und gleich darauf ertönte ein Heulen, das von keiner Kreatur stammte, die Vahanian hätte benennen können.
    »Kommt«, sagte Gabriel, »die Morgendämmerung ist nicht mehr fern. Folgt mir.« Der Vayash Moru glitt zu Tris’ reglosem Körper, hob ihn so mühelos auf, als sei er ein schlafendes Kind, und ging mit raschen Schritten los.
    Sie folgten ihm schweigend einen Waldweg entlang, der fast völlig von dunklem Geäst verborgen wurde. Ohne dass sie jemand dazu hätte auffordern müssen, blieb die Gruppe dicht zusammen auf der Mitte des Pfades. Vahanian hatte das Gefühl, als ob der Wald selbst sie beobachtete, und war ebenso erleichtert wie die andern, als er endlich zu Ende war und er vor sich eine Kreuzung sah und, nur ein kurzes Stück dahinter, die einladenden Lichter eines Gasthauses. Gabriel führte sie die Hintertreppe hoch in ein Zimmer, das groß genug für die ganze Gruppe war, und legte Tris auf eines der Betten.
    »Ich werde mich beim Wirt um das Nötige kümmern. Ihr werdet hier sicher sein«, sagte Gabriel.
    »Und das war’s?«, fragte Vahanian. »Ihr lasst uns einfach hier zurück?«
    Gabriel nickte. »Wir werden uns wiedersehen. Ihr habt noch eine weite Reise vor euch, ehe eure Queste vollendet ist. Aber diese Botschaft überbringe ich euch von der Schwesternschaft: Tris darf die Grenze nach Dhasson nicht überschreiten. Arontala hat die Grenze mit einem Zauberbann belegt und die Bestien gerufen, die das nördliche Königreich bedrohen. Sollte Tris versuchen, Dhasson zu betreten, werden die Bestien sich vervielfachen. Er würde es nicht überleben.«
    Ungebeten kamen in Vahanian viel zu plastische Erinnerungen an diese Bestien auf. »Aber wohin sollen wir dann –«
    »Ihr müsst zur Bibliothek in Westmark reisen«, beantwortete Gabriel seine Frage.
    »Ich sollte aber eigentlich in Dhasson bezahlt werden«, sagte Vahanian sachlich.
    Gabriel zog einen Siegelring von seiner linken Hand und gab ihn Vahanian. »Dieser Ring allein ist Eure Mühe wert«, erklärte der Vayash Moru gelassen. »Betrachtet ihn als Anzahlung. Nachdem Tris in der Bibliothek erhalten hat, was er braucht, begebt ihr euch nach Fahnlehen-Stadt. Dort sind meine Konten und die König Harrols, die mehr als ausreichend sind, um Euch zu zahlen, was Euch versprochen wurde.«
    »Wir hatten aber nicht vor, nach Fahnlehen-Stadt zu gehen«, sagte Vahanian gereizt.
    »Nein?«, erwiderte Gabriel mit einem beunruhigenden Lächeln, das die Spitzen seiner langen Schneidezähne entblößte. »Die Summe, die in Margolan auf Euren Kopf ausgesetzt ist, kann es sogar mit der Prämie aufnehmen, die Ostmarks Regierung für Euren Tod ausgelobt hat, und in Nargi seid Ihr … sagen wir: unwillkommen. An der Grenze zu Dhasson wimmelt es von verzauberten Bestien. Wo wollt Ihr Euch denn verstecken, Jonmarc Vahanian, wenn nicht in Fahnlehen mit seinen Söldnern und käuflichen Schwertern?« Vahanians fassungsloses Starren rang Gabriel ein leises Lachen ab. »Wundert Euch nicht darüber, dass Ihr der Schwesternschaft bekannt seid. Für den Augenblick zumindest sind Tris’ Weg und der Eure derselbe.«
    Mit einer Verwünschung wandte Vahanian sich ab und steckte sich den Ring an die linke Hand. Gabriel sah die Übrigen an. »Ich werde euch helfen, wo ich kann. Doch nun ruht euch aus. Ihr braucht die Sklavenjäger nicht mehr zu fürchten.«
    »Milord«, sprach Carina Gabriel zum ersten Mal an, »bitte lasst mich noch etwas hinzufügen. Mein Name ist Carina Jesthrata, und mein Bruder und ich waren ebenfalls unterwegs nach Dhasson in einer wichtigen Mission. Wir kamen von Isencroft, wo ich eine Heilerin König Donelans war … bin . Der König wurde mit einem Aufzehrungszauber belegt und liegt im

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