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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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eines Schülers im fünften Jahr erreicht. Das ist ein solider Anfang.«
    »Aber Arontala ist ein richtiger Zauberer und der Obsidiankönig der größte Magier seiner Zeit! Wie kann ich da hoffen, sie zu besiegen?«
    »Mit der Überlegenheit kommt die Arroganz. Es ist zu Euren Gunsten, wenn sie das Ausmaß Eurer Macht unterschätzen. Eure Begabung ist sehr groß, aber ich bin noch nicht sicher, ob Ihr sie kontrollieren könnt. Was bedeutet, dass sie Euch entwunden und gegen Euch verwendet werden könnte, oder –«
    »Oder? Ist das noch nicht schlimm genug?«
    »Oder sie könnte sich verselbstständigen, so wie sie es im Wald getan hat, den Kanal sprengen, der sie nicht aufnehmen kann, und dabei Euch und alles um Euch herum vernichten.« Sie machte eine Pause. »Zuerst müssen wir Euch darauf vorbereiten, das Schwert Eurer Großmutter vom Geist König Argus’ zurückzugewinnen, der es hier in den Katakomben unter der Bibliothek bewacht. Ihr seid aus gutem Grund nach Westmark gekommen.«
    »Ich verstehe nicht. Wer ist König Argus? Und warum brauche ich sein Schwert, um den Obsidiankönig zu besiegen?«
    Taru und Maire tauschten Blicke. »König Argus war der König von Fahnlehen während der Magierkriege. Er kämpfte an der Seite Eurer Großmutter gegen den Obsidiankönig.«
    »Er war ein Freund meiner Großmutter?«
    Taru runzelte die Stirn. »›Verbündeter‹ käme der Wahrheit vielleicht näher. Argus’ erste und einzige Loyalität galt Fahnlehen. Er konnte ein unbarmherziger Gegner sein. Er behielt seine Absichten stets für sich und traute niemandem völlig, mit Ausnahme vielleicht von Bava K’aa. Aber etwas stand außer Frage: Argus war der Todfeind des Obsidiankönigs. In den letzten, dunkelsten Tage der Magierkriege, als alles verloren schien, bot Argus der Lady ›Istras Handel‹ an: Seinen Tod für den des Obsidiankönigs. Die Lady erhörte seinen Schwur. Und es war das Schwert Magierschlächter, in das beim Schmieden große Macht gezaubert worden war, welches Argus und Bava K’aa führten, um dem Obsidiankönig den Todesstoß zu versetzen.« Sie schwieg einen Moment lang. »Selbst wenn Ihr ein voll ausgebildeter Magier wärt, gibt es manchen im Rat, der sich nicht vorstellen kann, dass Ihr ohne Magierschlächter Erfolg haben könntet. Daher müssen wir seine Wiedererlangung riskieren.«
    »Riskieren?«
    Taru sah ihm fest in die Augen. »So groß war der Ruf Magierschlächters – und vielleicht auch seine Macht –, dass Bava K’aa und Argus entschieden, es müsse bewacht werden. Einige forderten auch seine Zerstörung, doch womöglich fürchtete Bava K’aa, dass wir eines Tages einer neuen Bedrohung gegenüberstehen würden. Also erklärte sich Argus, der selbst ein Seelenrufer war – wenngleich von geringerer Macht als Bava K’aa –, bereit, Wache über Magierschlächter zu stehen, in einer Gruft unter diesem Gebäude.« Sie holte tief Luft. »Niemand darf das Schwert dieser Gruft entreißen, wenn es nicht in einem Kampf geschieht. Viele haben es versucht; keiner ist zurückgekehrt. Zu versagen heißt, fortan mit Argus Wache zu stehen. Argus’ Geist ist mit starker Magie an diesen Ort gebunden, denn er ist keinen Tagesritt von diesen Mauern entfernt gefallen, am Fuße der Galgenbrücke.«
    »Wir haben nur Zeit bis zum Hagedornmond!«
    Taru schüttelte den Kopf. »Nicht einmal so lang. Ihr könnt den Winter nicht hier verbringen. Ihr müsst Fahnlehen-Stadt Anfang Winter erreichen, wenn die besten Armeen zu kaufen sind. Außerdem befindet sich diese Bibliothek zu dicht an Margolans Grenze, als dass Ihr hierbleiben könntet.«
    »Könnte Jared uns tatsächlich hier erreichen? Ist die Bibliothek nicht durch einen Zauber geschützt?«
    Taru nickte. »Innerhalb dieser Mauern seid Ihr sicher vor seinen Heeren. Aber wir dürfen nicht zulassen, dass er Euch von Fahnlehen-Stadt abschneidet, und mit jedem Tag, der verstreicht, wird dieses Risiko größer. Unsere Zeit ist knapp bemessen.«

KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG
    K iara war am folgenden Morgen als Erste auf dem Fechtboden. Das Morgenlicht hatte noch nicht alle Winkel des großes Raums erreicht. Jae suchte sich einen Platz auf einem der Regale, die die Fechtutensilien trugen, während Kiara sich zu dehnen begann, anfangs langsam, dann mit langen Schritten und hohen Tritten. Es fühlt sich gut an, etwas Vertrautes zu tun! , dachte sie. Mit schnellen Körperdrehungen und Ausfallschritten ging sie die erste Stufe der Kata durch und nahm dann die

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