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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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der Geschichte kannte Kiara. Da er sonst nirgends hinkonnte, ritt Cam nach Isencroft, wo Donelan ihn willkommen hieß. Ein Jahr später riefen die Schwestern Cam zurück nach Fahnlehen-Stadt. Carina war geheilt, aber Cam sagte, sie habe sich verändert, sei distanziert. Kiara hatte den Verdacht, dass das der Grund war, weshalb es ihrer Cousine gelang, sich sämtlichen potenziellen Freiern zu entziehen – zumindest bis Jonmarc Vahanian.
    »Das ist lange her«, sagte Kiara leise. »Die Dinge sind jetzt anders. Du bist nicht allein. Du weißt, das wir nicht zulassen werden, dass dir etwas passiert … ganz besonders Jonmarc.« Sie machte eine Pause. »Erzähl mir nicht, dass du nicht gemerkt hast, wie er dich ansieht!«
    Carina errötete und wich Kiaras Blick aus. »Weißt du, im Lager der Sklavenjäger, als sie Jonmarc zu mir brachten und er dem Tod so nahe war – da war es, als ob ich alles noch einmal erlebte. Wäre Tris nicht gewesen, ich hätte ihn verloren. Ich fühlte, wie er mir entglitt. Tris hielt ihn fest. Ich hatte Angst, dass, wenn Tris zu tief ginge, um Jonmarc festzuhalten, ich sie beide verlieren würde.«
    »Aber das hast du nicht.«
    »Aber es hätte passieren können«, erwiderte Carina stockend. »Es ist einfach so viel sicherer, sich um niemanden Sorgen zu machen.«
    Kiara erhob sich und ging zum Fenster und blickte nach draußen. Der Himmel war grau und die Bäume kahl. Bald würden heftige Schneefälle einsetzen. Die beiden Frauen schwiegen eine Zeit lang und hingen ihren Gedanken nach.
    »Ich kann nicht glauben, dass ich so weit gekommen bin, nur um jetzt bei meiner Reise zu versagen«, sagte Kiara leise.
    »Wovon sprichst du?«
    »Das Orakel hat mich zur Bibliothek von Westmark geschickt, damit ich einen Weg finde, Isencroft zu retten. Alle anderen haben bekommen, wofür sie gekommen sind. Du hast erfahren, dass Cam Vater mit dem Elixier der Schwesternschaft erreicht hat, und hast selbst weitere Informationen gefunden, die bei Vaters Genesung eine Rolle spielen können.«
    Sie trank von ihrem Tee. »Auch Tris scheint gefunden zu haben, was er braucht, auch wenn er vielleicht den ganzen Winter über bei den Schwestern studieren muss. Mikhail hat mehr über die Bestien herausgefunden, Carroway hat seine Erzählungen und Lieder und Legenden – sogar Berry hat die Geschichten bekommen, die sie wollte. Jonmarc hatte einen ordentlichen Fechtboden, um alle zu trainieren, und war eine Weile von der Straße runter. Aber ich bin der Rettung Isencrofts keinen Schritt näher gekommen, seit ich es verlassen habe.«
    Taru war während ihrer Worte lautlos ins Zimmer gekommen und schloss jetzt die Tür hinter sich. »Sagt mir, Kiara Sharsequin, was habt Ihr auf dem Weg von Isencroft hierher gelernt?«, fragte die Schwester, und Kiara ärgerte sich, dass die Magierin ihr Klagen mitbekommen hatte.
    »Ich habe das Blutvergießen in Margolan und die enteigneten Bauern gesehen«, erinnerte sich Kiara. »Ich habe gesehen, was für ein König Jared Drayke wirklich ist. Ich bin Vayash Moru begegnet und habe gegen verzauberte Bestien gekämpft, und ich habe entdeckt, dass die Bibliothek tatsächlich existiert.«
    »Und Eure Gefährten? Was habt Ihr von Ihnen erhalten?«
    Diesmal musste Kiara länger nachdenken. »Zweifellos hat Jonmarc meine Kenntnisse im Schwertkampf gehörig aufpoliert«, sagte sie lächelnd. »Mikhail hat versprochen, König Harrol nach Ratgebern zu fragen. Er hat mir auch angeboten, mich König Staden vorzustellen und mir zu helfen, meine Sache vorzutragen und Fahnlehen um Unterstützung zu bitten.«
    »Und was ist mit Martris Drayke?«, drängte Taru sie.
    Kiara sah in ihre Tasse, als ob sie dort die Antwort finden könnte. »Tris hat mir versprochen, dass Margolan keine Bedrohung für Isencroft darstellen wird, wenn er den Thron besteigt«, sagte sie leise. »Und dass er alles an Hilfe schicken wird, was ihm möglich ist.«
    Taru ließ nicht locker. »Ihr habt meine Frage nicht vollständig beantwortet. Was habt Ihr über Martris Drayke selbst gelernt?«
    Kiara errötete und sah zur Seite. »Er ist ein ehrenvoller Mann, ein tapferer Mann, ein Mann von Wort. Er würde einen guten König abgeben.«
    Taru fixierte Kiara mit dem wohlmeinenden Blick einer Lehrerin. »Hättet Ihr es für möglich gehalten, diese Eigenschaften bei Jared Drakes Bruder vorzufinden, wenn Ihr nicht an seiner Seite gereist wärt?«
    »Nein. Ich glaube nicht.«
    Taru musterte sie abschätzend. »Und was ist mit dem anderen

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