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Im Bann des Omphalos

Im Bann des Omphalos

Titel: Im Bann des Omphalos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
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Omphalos wie eine Schachfigur behandelt zu werden. Aber er saß auf dieser Welt gefangen und konnte nur frei kommen, wenn er sich selbst fand – was immer das bedeutete.
    »Ich brauche Männer«, sagte Feya plötzlich. »Ich muß ehrlich zu dir sein, meine Streitkräfte sind nicht so, wie ich sie gern hätte. Du siehst aus wie ein fähiger Kämpfer und hast mehr als nur ein Schwert – Glück, Geschick, Schlauheit, nehme ich an. Genau das, was der Kaufmann brauchte, und was auch ich brauche. Willst du in meine Dienste treten?«
    »Für wie lange?«
    »Bis Kedash wieder mein ist oder ich tot bin. In Zeit gemessen, dürfte das nicht lange dauern. Richtig, Zauberer?«
    Albasar nickte. »Wir müssen uns beeilen, mein Lord. Jede Stunde, die die Prinzessin länger auf dem Thron sitzt, stärkt die schwarze Magie, die gegen Euch ist.«
    Der König leerte seinen Becher. »Ich mache dich zum Hauptmann einer Hundertschaft«, versprach er Carodyne. »Sobald Kedash zurückgewonnen ist, bekommst du Gold, Juwelen, schöne Maiden, ein Haus und eigenes Land. Und wenn du willst, eine Beförderung in meiner Armee, oder, falls du es vorziehst, sicheres Geleit, wohin du dich auch begeben willst. Sag schon ja, wo sonst winkt dir ein solcher Lohn?«
    Eines Spielers Einsatz, dachte Carodyne. Alles oder nichts. Aber was hatte er schon zu verlieren? »Ihr seid sehr großzügig, mein Lord. Also, bis Kedash gefallen ist.«
    »Oder bis ich tot bin. Und jetzt sag mir, was du von meinem Plan hältst.« Eine Karte lag auf dem Tisch. Feya tupfte mit einem Finger darauf. »Wir sind hier. Das ist das Elkitmeer. Wir könnten den Landweg nehmen, aber das würde zu lange dauern, und der Gefahren sind zu viele. Also schiffen wir uns ein, bis zu einem Ort in der Nähe von Kedash. Überraschung und schnelles Handeln sind unsere beste Hoffnung auf den Sieg, und nun doppelt so wichtig, da wir nicht mehr mit des Kaufmanns Unterstützung rechnen können.«
    »Bessere Waffen als diese kann keine Armee haben«, bestätigte Carodyne. »Aber sie allein genügen nicht. Wie sieht es mit den Schiffen aus? Den Männern, die sie bemannen sollen? Verpflegung und Ausrüstung?«
    »Die bemannten Schiffe warten bereits auf uns, und sobald wir angekommen sind, werden wir Unterstützung von innerhalb der Stadt bekommen.« Der König gähnte. »Legt euch jetzt schlafen. Wir brechen mit der Flut auf.«
    Carodyne hatte kein Bedürfnis zu schlafen, statt dessen wanderte er durch das Lager. Es war kleiner, als er erwartet hatte. Nach einer Weile tauchte ein Schatten neben ihm auf.
    »Ihr macht Euch Sorgen«, sagte Albasar. »Ich spüre es.«
    »Dann könnt Ihr auch gewiß den Grund erraten.« Mark deutete auf das Lager. »Hofft der König wirklich, mit so wenigen Soldaten den Thron zurückzuerobern?«
    »Er sagte Euch doch, daß er Hilfe aus der Stadt bekommen wird.«
    »Und Ihr glaubt es?«
    »Es steht mir nicht zu, den König einen Lügner zu heißen.«
    Mir auch nicht, dachte Mark. Schon gar nicht, wenn ich von Bewaffneten umgeben bin und mir der Pfahl im Morgengrauen droht. »Er könnte falsch informiert sein. Nach meiner Erfahrung winkt einem selten der Erfolg, wenn man sich auf andere verläßt. Ich glaube, Ihr seid der gleichen Ansicht. Wie ist Kedash?«
    »Kommt mit mir, dann sollt Ihr Näheres darüber erfahren.«
    Der Zauberer führte ihn in sein Zelt und warf eine Messerspitze Pulver in ein Kohlenbecken. Dünne Rauchschwaden stiegen auf, als Albasar zu einer Schale mit Wasser auf einem Dreibein aus Messing trat. Sie war etwa dreißig Zentimeter im Durchmesser. Das Wasser sah aus, als bedecke eine dünne Ölschicht es, denn es schimmerte in allen Regenbogenfarben. Der Zauberer streckte die Hände darüber, neigte den Kopf, und seine Lippen bewegten sich stumm.
    Plötzlich kräuselte sich das Wasser, und eine Stadt bildete sich ab. Sie lag am Rand einer weiten Ebene und war an zwei Seiten von hohen Bergen umgeben, deren Gipfel Schneekappen trugen. Zwischen Türmen mit Spitzdächern verlief eine Mauer mit Brustwehr. Innerhalb der Mauer war ein Labyrinth von Gassen und Straßen zu erkennen. An einer Seite eines großen Platzes erhob sich ein festungsgleicher Palast. Von seinem flachen Dach stieg eine spiralenförmige Rauchschwade auf.
    »Kedash«, sagte Albasar bedächtig. »Sie bewacht den Paß zu den Landen jenseits davon.«
    »Wo Gualek liegen soll?«
    »Ja. Die Berge ziehen zu beiden Seiten geradeaus weiter, mit einem langgestreckten Land zwischen ihnen. Die Stadt

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