Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)
könnte, drehte sich ihr der Magen um. Sie presste sich ihre Serviette auf den Mund.
»Bringt sie weg«, sagte Alexandre. »Und denkt dran, alle: L’Ange Noir ist L’Ange Noir , ob an Land oder auf See!«
»Oui, mon Capitaine!«
Kapitel 24
U nd jetzt will ich keine langen Gesichter mehr sehen! Dies ist eine Feier!« Alexandre klatschte zweimal in die Hände. Die Schiffsmusiker eilten herbei und begaben sich auf ihre Posten einige Meter von der Haupttafel entfernt. Ihre Instrumente waren eine Fidel, eine Concertina, eine Flöte und ein paar seltsame Trommeln, die Henri auf dem Markt in Kingston gefunden hatte. Sie warteten, bis Alexandre wieder auf seinem Platz saß und ihnen mit einem Nicken signalisierte, dass sie anfangen sollten. Dann stimmten sie kurz ihre Instrumente und begannen zu spielen. Ihre Musik tat unter den Piraten und Bediensteten ihre Wirkung, indem sie die Stimmung spürbar auflockerte. Einige Paare sprangen auf, um sich um die Musiker zu einem äußerst merkwürdigen Prozessionstanz zu gruppieren. Alexandre entspannte sich ein wenig. Seine Mannschaft verdiente ihre Freiheit, und er war froh zu sehen, wie sie sich amüsierten.
Er trank und sah dann zu Rosalind. Sie stand immer noch da und hielt die kleine Beatrice in den Armen. Es war Zeit, Rosalinds Rolle als Kindermädchen ein Ende zu setzen.
»Bist du erschöpft, Kleine? Möchtest du dich zurückziehen?«
Beatrice nickte. »Wenn Ihr gestattet, Captain. Ich fühle mich gar nicht gut.«
Alexandre blickte fragend zu Doktor Gingras.
»Oui« , sagte der Doktor. »Das wäre wohl das Beste.«
Alexandre nickte. »Dann bringt sie auf ihr Zimmer.«
Gingras erhob sich und rückte Beatrices Stuhl zurück, damit sie aufstehen konnte. Als sie auf das Haus zugingen, folgte ihnen Rosalind. Alexandre sprang auf und fing sie ab.
» Non , Mademoiselle. Ich bat nur Monsieur le Docteur , die kleine Beatrice zu begleiten. Madame LeFèvre wird sich um sie kümmern, also braucht Ihr Euch nicht um sie zu sorgen.«
Alexandre lächelte, sah Rosalind jedoch mit einem so direkten und unnachgiebigen Blick an, dass sie unwillkürlich einen Schritt zurückwich. Sie versuchte, ihre Haltung zu wahren und es so aussehen zu lassen, als wollte sie sich lediglich wieder hinsetzen.
»Selbstverständlich, mon Capitaine .«
»Eure Schönheit beschämt die Sterne selbst, ma belle .« Er setzte sich neben sie, nahm ihre Hand und küsste sie. »Nie bin ich einer Frau begegnet, die es mit Eurem Zauber aufnehmen könnte.«
Rosalind betrachtete ihn mit weit aufgerissenen Augen und bebenden Lippen. Sie schien zwischen Überraschung und Furcht zu schwanken.
»Merci, mon Capitaine« , flüsterte sie, biss sich auf die Lippen und sah weg.
Alexandre legte eine Hand unter ihr Kinn und zwang sie, ihn wieder anzuschauen. »Was bedrückt Euch, ma belle ? Habe ich Euch beleidigt?«
»Nein! Das heißt, mais non, mon Capitaine .«
»Warum seid Ihr dann so beunruhigt?«
Er bemerkte, wie sie um ihre Beherrschung rang und sich anstrengte zu verbergen, welches starke Gefühl sie gerade bewegte.
»Es ist schwer zu glauben, mon Capitaine . Ihr, der große L’Ange Noir , sagt solch extravagante Dinge zu einer einfachen englischen Lehrerin.« Sie blickte auf ihre Hände hinab. »Ihr könntet die schönsten Frauen der Welt haben.«
»Ich habe diese Frau jetzt neben mir.« Alexandre hob wieder ihr Kinn an. Dann beugte er sich und küsste sie sanft auf den Mund. Sie schmeckte köstlich nach dem Wein und den Früchten, die sie gegessen hatten, und nach ihrer ganz eigenen Süße. »Wie es nur einen Ange Noir gibt, kann es auch nur eine wie Euch geben, ma belle divine .«
Rosalind beugte den Kopf ein klein wenig zurück. »Merci beaucoup, mon Capitaine.« Ihr Atem liebkoste seine Lippen und weckte sein Verlangen.
»Wofür, ma belle ? Dafür, dass ich nichts als die reine Wahrheit sage?« Alexandre lächelte. Dies versprach eine lange und herrliche Nacht zu werden. Wenn er sich nur erinnern könnte, wie er es bewerkstelligt hatte, jenes besondere Staunen in ihre Augen zu zaubern, nachdem sie sich zurückgezogen hatten …
Rosalind griff in ihr Dekolleté und holte ein gefaltetes Blatt Papier hervor, das sie Alexandre hinhielt. Er nahm es, verwundert angesichts ihres plötzlichen Schweigens. Von dem Papier stieg ihm ihr Duft entgegen, eine betörende Jasminnote. Alexandre faltete das Blatt auseinander. Während er zu lesen begann, zogen sich seine Augenbrauen zusammen.
»Was soll das? Seid
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