Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)
an!«
Rosalind lüpfte eine blonde Augenbraue. »Habt Ihr vor, mich den ganzen Abend hierzubehalten und wie eine Trophäe auszustellen?«
»Warum sollte ich nicht?« Alexandre ahmte ihren scherzhaften Tonfall nach. »Immerhin habe ich noch nie so bezauberndes Gold gesehen.« Er strich ihr übers Haar. »Und weder Seide noch Satin noch Samt vermögen, es mit dem besonderen Glanz Eurer zarten Haut aufzunehmen.« Wieder glitt er mit einem Finger über die Rundung ihrer Unterlippe. »Kein Wein kann mich berauschen wie ein Kuss von diesen Lippen.« Er lächelte sie an, während sein Verlangen ihn aufs Angenehmste entflammte. »Ihr seid ein Schatz, Rosalind. Ein Schatz, den ich gar nicht hoch genug bemessen kann.«
»Wie Ihr wünscht, mon Capitaine . Wenn Ihr mich aber schon nicht gehen lassen wollt, werdet Ihr dann wenigstens mit mir kommen, irgendwohin, weg von hier?«
Sie wollte mit ihm allein sein! Alexandre blickte sich um. Das Zwielicht nahm ab. Die Mannschaft entzündete Fackeln am Rand des Gartens. Viele von ihnen rauchten ihre Pfeifen, die zusätzlichen Qualm machten. Es wurde getanzt, überall gelacht und geplaudert. Kurz: Es war ein ausgezeichneter Augenblick, um unbemerkt zu verschwinden.
»Euch liegt nichts an Festivitäten, ma belle ?«
» Pardonnez-moi, mon Capitaine , aber mir fällt es schwer, meine eigene Entführung zu feiern.«
Alexandre schmunzelte. Rosalinds schelmischer Tonfall konnte ihn nicht täuschen. Er beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr: »Könnt Ihr mir versichern, dass Ihr immer noch so unglücklich seid, bei mir zu sein, wie an jenem ersten Nachmittag?«
Rosalind sah ihn errötend an. » Non, mon Capitaine. Ich bin nicht mehr unglücklich, bei Euch zu sein.«
Sie sprach leise, mit einem schlichten Ernst, der an Alexandres Herz rührte. In ihm schwoll ein Gefühl an, das stark genug war, um ihn keinen Moment länger hierzuhalten. Er umarmte Rosalind fester und atmete die süßen Düfte der Tropennacht ein. Seine Alpträume waren in weiter Ferne. Rosalinds strahlende Schönheit vertrieb sie.
»Vielleicht gefiele Euch ein Spaziergang entlang der Klippen, ma belle . Die Aussicht von dort oben müsste heute Nacht sehr reizvoll sein.«
»Die Klippen, mon Capitaine ? Das klingt ziemlich gefährlich.«
Alexandre lachte. »Hier, in Au Jardin , gibt es nur eine Gefahr. C’est moi. «
Rosalind sah mit einem Anflug von Vorsicht zu ihm auf. »Ihr seid immer noch eine Gefahr für mich, mon Capitaine . Aber welcher Art?«
Alexandre strich ihr lächelnd das Haar aus der Stirn. »Möglicherweise stehle ich Euer Herz, ma belle . Dann müsst Ihr bei mir bleiben, bis ich es Euch zurückgebe.«
Für einen kurzen Augenblick glaubte er, einen Hoffnungsschimmer im tiefen Azurblau zu erkennen. Dann war die übliche Förmlichkeit wieder da.
» L’Ange Noir ist nicht bekannt dafür, Dinge zurückzuerstatten«, sagte Rosalind. »Sollte es Euch also gelingen, mein Herz zu stehlen, würdet Ihr es mir nie zurückgeben.«
Alexandre nickte grinsend. » Exactement, ma belle. Und damit habt Ihr auch Eure Antwort.«
Kapitel 25
R osalind gestattete Alexandre, ihren Arm in seine Ellbogenbeuge zu ziehen. Sie gingen einen kleinen Pfad entlang, der sie aus der kultivierten Gartenanlage ins wildere Terrain des Dschungels führte. Schweigend gingen sie nebeneinander her, lauschten den Gesängen der Nachtvögel und dem leisen Rascheln kleiner Tiere, die sich durchs Unterholz bewegten. Schließlich sprach Alexandre wieder.
»Rosalind, ich habe eine Frage an Euch. Ich frage Euch im Ernst, also hoffe ich, dass Ihr mir auch eine ehrliche Antwort gebt.«
Rosalind sah ihn an. Tatsächlich sah er ernst aus, wenngleich die strenge, bedrohliche Maske L’Ange Noirs nicht zu sehen war.
»Ihr erzähltet mir von dem Leben, das Euch daheim in London erwartet. Falls Ihr mir die unverblümte Bemerkung erlaubt, ich halte es für das Schlimmste, was Ihr tun könnt, dorthin zurückzukehren und Euch in die Ehe mit diesem Mann zu fügen.«
Sie verkrampfte sich. »Mon Capitaine …«
»Schhh, hört Euch erst meine Frage an.« Alexandre führte sie um einige verschlungene Baumwurzeln herum. »Ich begreife, dass es für Euch notwendig ist, Euch gut zu verheiraten, um die Zukunft Eurer Familie zu sichern. Ihr ahnt gar nicht, wie sehr ich diese Sorge achte.«
Er schwieg wieder, anscheinend um seine Gedanken zu sammeln. Rosalind fühlte sich seltsam unbehaglich. Es sah Alexandre nicht ähnlich, unsicher oder unentschlossen
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