Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)
von allen.«
Rosalind nickte und wartete gespannt.
Beatrice wappnete sich, indem sie tief einatmete. »Rosalind, dieser Mann will Euch heiraten. Er sagte Euch, dass er Euch liebt. Das ist wundervoll für ihn, aber erwidert Ihr seine Gefühle? Liebt Ihr ihn auch?«
Rosalind dachte an Alexandre, seine Schönheit, seine leidenschaftliche Loyalität, seine Alpträume und seine Träume. Sie dachte an den Zorn in seiner Stimme, als er sich über das Deck der Fortuna zu ihr durchkämpfte. Sie dachte an die Art, wie er sie gern neckte, an die Hitze seiner Küsse und seine unglaubliche Sinnlichkeit. Es konnte keinen anderen Mann wie ihn geben. Sie nickte und empfand ein freudiges Kribbeln, das alle Angst aus ihrem Herzen vertrieb.
»Ja, ich denke, ich liebe ihn.«
Beatrice strahlte. »Wie schön für Euch, Rosalind. Das ist wahrlich schön für Euch!«
»Meinst du wirklich? Immerhin ist er Black Angel.«
»Ihr und ich wissen, dass er weit mehr als das ist. Er ist ein guter Mann, ganz gleich wie sehr er sich bemüht, Unrecht zu tun.«
Rosalind starrte Beatrice erstaunt an. »Wie kommst du darauf?«
»Es ist offensichtlich. Der Captain mag alles Mögliche erzählen, aber er hat kein einziges Mal zugelassen, dass uns echter Schaden zugefügt wird, ebenso wenig wie dem armen Mr. MacCaulay.«
»Ich wünschte, ich hätte Eure Gesinnung, Beatrice. Ihr scheint noch im Teufel selbst Tugendhaftes zu entdecken.«
»Es fällt leicht, das Schlimmste von Menschen zu denken. Und haben sie erst einmal erkannt, dass man nichts anderes als das von ihnen erwartet, werden sie diesem Bild mit Freuden gerecht. Aber wenn sie wissen, dass man sie für freundlich und gut hält, werden sie umso mehr daran arbeiten, sich diese Meinung zu erhalten.«
»Wenn es doch bloß so einfach wäre.«
Rosalind seufzte. Sie stellte sich Mr. Murdock vor und die Probleme, die er gewiss verursachen würde. Mr. Murdock war kein Mann, der bereitwillig seine Pläne änderte. Vielmehr war er es gewöhnt, dass um ihn herum alle taten, was er ihnen sagte.
Nachdem sie alle noch hinreichend vorzeigbaren Kleider Beatrices auf einen Stapel gelegt hatten, läutete Rosalind nach dem Mädchen. Sophie erschien in der Tür und machte einen ungewöhnlich fahrigen Knicks.
»Oui, Mesdemoiselles?«
»Gibt es unter den Bediensteten eine Näherin?«, fragte Rosalind. »Wir hätten einiges zu richten.«
» Oui, Mademoiselle. Ich werde Celeste sagen, dass sie gebraucht wird.«
»Einen Augenblick, Sophie.« Rosalind stand auf und ging zur Tür hinüber, um Sophie genauer anzusehen. »Fühlst du dich wohl? Du siehst sehr blass aus.«
»Mir geht es gut, Mademoiselle. Merci. «
»Wo ist Adèle?«
»Ich weiß es nicht, Mademoiselle.« Sophie zuckte mit den Schultern, während sie nervös an ihrer Schürze fingerte. »Sie sagte, sie wäre krank, Mademoiselle. Ich konnte ihr schlecht widersprechen, nicht nachdem …« Sophie verstummte und senkte den Blick.
»Oh.« Rosalind nickte. »Ich verstehe.«
»Rosalind?« Beatrice, die gerade einige Taschentücher faltete, drehte sich zu ihnen um. »Stimmt etwas nicht?«
»Sophie sagt, sie weiß nicht, wo Adèle ist. Ich finde es seltsam, dass Adèle auf einmal gar nicht mehr auftaucht.«
»Was ist daran seltsam?«, fragte Beatrice. »Sie wagt sich nicht mehr in Eure Nähe, seit der Captain so böse auf sie war.«
Rosalind nickte. Dennoch störte sie etwas. Sie wäre deutlich beruhigter, wenn sie genau wüsste, wo Adèle sich aufhielt.
»Geh bitte, Sophie. Finde diese Celeste und schick sie zu uns. Und sag bitte Madame LeFèvre, ich würde sie gern sprechen.«
Sophie machte einen Knicks und huschte davon.
»Ich fürchte, die Lawrences werden mich für eine arme Kirchenmaus halten«, sagte Beatrice. »Wenn ich bei ihnen vor der Tür stehe, sehe ich kaum besser aus als eine Bettlerin in Lumpen.«
»Ach, Beatrice, sei nicht melodramatisch«, erwiderte Rosalind lachend. »Wenn sie erst erfahren, dass du einen Schiffbruch und einen Piratenangriff überlebt hast, werden alle ganz wild darauf sein, dich kennenzulernen und von deinen Abenteuern zu hören.«
Die Tür ging auf, und Madame LeFèvre kam mit einer jungen Frau herein, deren Haut die Farbe von Milchkaffee hatte.
» Bonjour, Mesdemoiselles. Ich bringe Euch Celeste, meine beste Näherin. Was kann sie für Euch tun?«
»Merci, Maman« , sagte Rosalind. »Ich fürchte, unsere Abenteuer haben Beatrices Garderobe recht übel zugesetzt.« Sie zeigte auf den Stapel zu
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