Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)
Capitaine.«
Alexandre stieg in seine Stiefel, warf einen letzten sehnsüchtigen Blick auf seine kleine Milchmagd, die in aller Unschuld weiterschlief. Wie es schien, sollte sie ihre Unschuld wohl für immer behalten. Alexandre erinnerte sich im Stillen genüsslich daran, dass sie ihm gehörte, solange er wollte, und ging hinaus an Deck, um gegen den Sturm zu kämpfen.
*
Rosalind öffnete die Augen. Das Bett unter ihr schwankte leicht, und von draußen hörte sie die Matrosen, die sich von ihren Plätzen in der Takelage gegenseitig etwas zuriefen. Die lange, breite Gestalt hinter ihr bewegte sich, drehte sich zu ihr, warf einen Arm über ihre Taille und zog sie gegen die nackte Brust wie ein Kind, das sein Lieblingsspielzeug umarmt. Rosalind blickte vorsichtig über ihre Schulter und erschrak. Alexandre war nackt! Sie lag mit einem nackten Piraten im selben Bett! Rosalind umfasste zaghaft Alexandres Handgelenk, um seinen Arm wegzuschieben und aus dem Bett zu fliehen. Dann fiel ihr ein, dass Alexandre zwischen ihr und der Kajütentür lag. Und so groß wie er war, konnte sie nicht aus dem Bett herauskommen, ohne dabei zu riskieren, dass sie ihn weckte. Es war wohl besser, wenn er weiterschliefe, als dass er aufwachte und mit ihr das tat, was er schon gestern vorgehabt hatte.
Ganz behutsam rutschte Rosalind ein kleines Stück von ihm weg und legte sich auf den Rücken. Nun lag sein Arm auf ihrem Bauch. Wieder regte Alexandre sich und rieb die Wange in ihrem Haar. Rosalind sah ihn an. Im Schlaf war keine Spur mehr von Strenge oder Zynismus in seinem Gesicht zu sehen. Vielmehr wirkte er vollkommen friedlich, beinahe glücklich. Rosalind betrachtete seine Lippen, seine langen schwarzen Wimpern und das seidige schwarze Haar, das ihm über die eine Schulter fiel. Eine lange Locke hing in den Kragen ihres Hemds hinein und ruhte auf ihren Brüsten.
Rosalind musste unwillkürlich lächeln. Der gefährliche Piratenkönig sah aus wie ein zu groß gewordener Junge, müde vom Spielen und tief und fest schlafend. Ja, er wirkte wirklich sehr müde, dachte Rosalind, als ihr die dunklen Schatten unter seinen Augen auffielen. Das Salzwasser hatte hier und da weiße Streifen in seinem Haar hinterlassen. Sein Hemd lag unten am Fußende des Bettes. Rosalind streckte einen Fuß aus und befühlte das Hemd mit den Zehen. Es war klatschnass. Was war mit Alexandre passiert? War er über Bord gefallen? Nein, das war unmöglich, geradezu lächerlich. Aber wie war er dann dermaßen vom Meerwasser durchnässt worden?
Rosalind glitt mit den Fingern unter seine Hand auf ihrem Bauch. Die Innenfläche war rauh, aufgeschürft und an manchen Stellen sogar eingerissen. Von den Tauen vielleicht? Hatte er mit seinen Männern zusammen draußen gearbeitet, während der Sturm wütete? Rosalind empfand echte Bewunderung für ihn. Alexandre war nachts aufgestanden und hatte mit seiner Mannschaft dem Sturm getrotzt. Statt auf seinen Rang zu pochen, ihnen die Arbeit zu überlassen und sich mit seiner Gefangenen zu vergnügen, war er hinausgegangen und hatte dort einige schlaflose, anstrengende Stunden verbracht. Und als er wiederkam, tat er nichts weiter, als sich neben Rosalind zu legen und sie im Schlaf zu umarmen.
»Bonjour« , murmelte er schläfrig. »Gilt das Lächeln mir?«
»Was … was ist letzte Nacht geschehen, mon Capitaine ?«
Alexandre strich ihr mit der Fingerspitze über die Wange. »Meint Ihr hier oder draußen an Deck?«
»An Deck, s’il vous plaît .«
»Mein bester Steuermann wurde von einem Stück herunterfallender Betakelung am Kopf getroffen. Ich musste eine Weile das Ruder übernehmen.« Er lächelte und stützte den Kopf auf. »Habt Ihr mich vermisst?«
Er sah so sanft und verspielt aus, dass Rosalind nicht umhin konnte, sein Lächeln zu erwidern. » Pardonnez-moi, mon Capitaine. Ich kann mich leider nicht erinnern, wann Ihr zu mir kamt oder wann Ihr fortgingt.«
Alexandre nickte. » Ma pauvre fleur. Ihr brauchtet Euren Schlaf. Fühlt Ihr Euch jetzt besser?«
Rosalind wollte schon bejahen, zögerte allerdings, als ihr einfiel, worauf er mit seiner Frage hinauswollte. »Ein bisschen. Ich fühle mich schon seit einer Weile nicht besonders wohl.«
Alexandre hob die Hand von ihrer Taille und glitt mit den Fingerspitzen über ihren Zopf bis zu der Stelle, wo er über ihre Brüste fiel. »Ich kann dafür sorgen, dass Ihr Euch viel besser fühlt, ma belle . Wollt Ihr es mich versuchen lassen?«
Rosalind wollte etwas sagen, den
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