Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann des Prinzen

Im Bann des Prinzen

Titel: Im Bann des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE MANN
Vom Netzwerk:
Gen Norden ging die Reise wohl nicht, da Tony ihr geraten hatte, sich auf warmes Wetter einzustellen.
    Und welche Distanz sie schon zurückgelegt hatten, war schwer zu sagen, da sie ein wenig geschlummert hatte und nicht wusste, wie schnell der Jet fliegen konnte. Sie war in eine Welt entführt worden, die all das, was sie je erlebt hatte, in den Schatten stellte.
    Shannon presste eine Hand auf ihren Magen, der vor Aufregung flatterte. Himmel, sie hoffte, sie hatte die richtige Entscheidung getroffen. Wenigstens ihrem Sohn schien der ganze Trubel nichts auszumachen.
    Der Steward nahm ihn gerade mit zur Bordküche und versprach ihm einen Snack und ein Video. Auf dem Weg nach hinten fuhr Kolby mit seiner kleinen Hand über die weißen Ledersitze. Zum Glück waren seine Hände sauber.
    Shannons Blick wanderte zu dem Mann, der in dem komfortablen Sessel gegenüber von ihrer Couch saß. Tony trug eine graue Hose und ein weißes Hemd. Konzentriert schaute er auf den Laptop-Monitor vor sich.
    Shannon hasste das klaustrophobische Gefühl, das sie überkam, wenn sie daran dachte, dass sie seine Hilfe brauchte, ganz zu schweigen von all dem Geld, das diese Flucht verschlang. Abhängigkeit machte sie verletzlich, etwas, was sie nie wieder hatte erleben wollen. Und doch war sie hier und vertraute ihr Leben einem Mann an, der sie angelogen hatte.
    Vielleicht würde es ihre angespannten Nerven beruhigen, wenn sie mehr über Tony erfuhr, zumal sich herausgestellt hatte, dass so ziemlich alles, was sie über ihn wusste, falsch war, einmal von den Geheimnissen des Schlafzimmers abgesehen. Sie hatte ja nicht einmal gewusst, dass ihm das Restaurant gehörte, in dem sie arbeitete.
    Natürlich war es albern, sich darum zu sorgen, als Geliebte des Chefs gebrandmarkt zu werden. Eine Affäre mit einem fantastisch aussehenden Prinzen zu haben war einfach nicht zu überbieten. „Wie lange hast du deinen Vater nicht mehr gesehen?“
    Tony schaute langsam von seinem Laptop auf. „Ich habe die Insel verlassen, als ich achtzehn war.“
    „Insel?“ Kurz schaute Shannon zum Fenster und stellte sich vor, dass sie über Wasser flogen. „Ich dachte, du hast San Rinaldo als kleines Kind verlassen.“
    „Haben wir auch.“ Er klappte den Laptop zu, drehte den Sessel zu ihr herum und streckte die Beine aus. „Damals war ich fünf. Wir haben uns, ungefähr einen Monat nach unserer Flucht, auf einer anderen Insel niedergelassen.“
    Geistesabwesend blickte Shannon auf ihre abgetragenen Sneaker und Tonys glänzende Halbschuhe. Sie trennten Welten, doch auch wenn Tony noch so heiß aussah, würde sie sich weder davon noch von seinem Reichtum verführen lassen.
    Widerstrebend konzentrierte sie sich wieder auf seine Worte statt auf seinen Körper und zog die Beine an. Lag die Insel an der Ost- oder Westküste? Vorausgesetzt natürlich, dass sich Enrique Medinas Anwesen überhaupt in der Nähe der USA befand. „Hat dein Vater eine Insel gewählt, damit ihr euch in der neuen Heimat wieder wie zu Hause fühlt?“
    „Mein Vater hat eine Insel gewählt, weil sie am leichtesten zu sichern war.“
    Oh! „Natürlich.“
    Von weiter hinten im Flugzeug drang Musik zu ihnen, als ein neuer Cartoon anfing. Shannon drehte sich um und sah Kolby angeschnallt vor einem großen Flachbildschirm sitzen.
    „Wie viel von dir ist echt und was ist Teil deiner neuen Identität?“, hakte sie nach.
    „Mein Alter und mein Geburtstag stimmen.“ Er steckte den Laptop weg. „Sogar mein Name ich technisch gesehen korrekt, wie ich dir schon erzählt habe. Castillo kommt aus dem Stammbaum meiner Mutter. Ich habe ihn angenommen, als ich achtzehn wurde.“
    Während sie den Ellbogen auf die Rückenlehne des Sofas legte, versuchte Shannon, genauso gelassen zu wirken wie Tony. „Was denkt dein Vater über all das, was du seitdem vollbracht hast?“
    „Kann ich dir nicht sagen.“ Er lehnte sich zurück und verschränkte die Hände und lenkte damit ihre Blicke und die Erinnerungen auf seinen Bauch.
    Prompt spürte sie Schmetterlinge in ihrem Bauch. „Und was sagt er dazu, dass wir jetzt kommen?“
    „Das wirst du ihn selbst fragen müssen.“ Ein Muskel in seinem Kiefer zuckte.
    „Hast du ihm überhaupt erzählt, dass du Gäste mitbringst?“ Sie widerstand dem Drang, die offensichtliche Anspannung in seinem Nacken wegzustreichen. Wie merkwürdig, dass sie ihn trösten wollte, obwohl sie selbst noch längst nicht über ihre Zweifel an dieser Reise hinweg war.
    „Ich habe seinen

Weitere Kostenlose Bücher