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Im Bann des Prinzen

Im Bann des Prinzen

Titel: Im Bann des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE MANN
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hatte einen Magna-cum-laude-Abschluss und hasste es, sich wie ein Dummchen zu fühlen, das sich nur von der Libido leiten ließ. Aber in Gegenwart dieses Mannes lief ihre Libido zu Höchstform auf …
    Tony erhob sich und ging weg. Einfach so. Er unterbrach ihre Unterhaltung, so als wären sie nicht beide gerade in einen dieser sinnlichen Taumel geraten, der ihnen in der Vergangenheit solch erotische Freuden bereitet hatte. Shannons Blick wanderte über Tonys breite Schultern, hinunter zu der schmalen Taille und dem knackigen Po, der in der maßgeschneiderten Hose so perfekt zur Geltung kam.
    Ein Stöhnen unterdrückend, vergrub sie die Finger in der Armlehne. Tony blieb bei Kolby stehen und öffnete die Fensterblende.
    „Schau nach draußen, Großer, wir sind fast da.“ Tony deutete durchs Fenster auf den klaren Himmel.
    Ach so. Da . Das hatte er gemeint, sie waren fast auf der Insel seines Vaters angekommen. Tony hatte sie so in seinen Bann gezogen, dass sie einen Moment lang vergessen hatte, dass sie auf dem Weg zu einem mysteriösen Ziel waren.
    Sie rutschte zum Fenster, schob die Blende hoch und schaute nach draußen, neugierig auf ihr zukünftiges – zeitweiliges – Domizil. Und zugegebenermaßen extrem neugierig auf den Ort, wo Tony aufgewachsen war. Tatsächlich, da erstreckte sich in der Ferne eine Insel mitten im glitzernden Ozean. Palmen erhoben sich aus einer leicht hügeligen Landschaft, und ungefähr ein Dutzend Gebäude bildeten einen Halbkreis um eine größere Anlage.
    Die weiße Villa war u-förmig in Richtung Meer ausgerichtet und verfügte über einen großen Garten mit Pool. Shannon nahm Kolbys „Oohs“ und „Aahs“ kaum war, weil der Anblick sie selbst auch überwältigte.
    Noch waren Details kaum zu erkennen, doch sie würde schon bald einen genaueren Blick auf den Ort werfen können, an dem Tony den Großteil seiner Kindheit und Jugend verbracht hatte. Selbst aus dieser Entfernung konnte man nicht übersehen, dass es sich wahrlich um ein königliches Anwesen handelte.
    Das Flugzeug setzte zur Landung auf einer schmalen Insel an, die parallel zur größeren Insel lag. Als sie näher kamen, erschien eine Fähre in ihrem Blickfeld. Um sie vom Flughafen zur Hauptinsel zu bringen? Die Sicherheitsvorkehrungen wurden hier wohl wirklich ernst genommen.
    Die Lautsprecher knackten eine Sekunde, bevor der Steward verkündete: „Wir werden jetzt zur Landung ansetzen. Bitte kehren Sie auf Ihren Sitzplatz zurück und schnallen sich an. Vielen Dank, und wir hoffen, Sie hatten einen angenehmen Flug.“
    Tony wandte sich vom Fenster ab und schenkte ihr noch ein Lächeln. Nur erreichte es diesmal nicht seine Augen. Wieder kribbelte Shannons Magen, doch jetzt vor Sorge und nicht vor Verlangen.
    Würde die Insel die Antworten liefern, die sie brauchte, um Tony Vergangenheit werden zu lassen? Oder würde ihr hier noch einmal das Herz gebrochen werden?

5. KAPITEL
    Tony stand auf dem Deck der Fähre und starrte hinüber zur Insel, auf der er aufgewachsen war. Er hasste es, das Schiff nicht steuern zu können, fast genauso, wie er es hasste, hierher zurückzukehren. Einzig und allein die Sorge um Shannon und ihren Sohn hatte ihn bewogen, sich den Erinnerungen zu stellen und zurückzukehren.
    Bei jeder Welle, die gegen den Schiffsrumpf schwappte, bemühte Tony sich, die heimtückischen Emotionen zu unterdrücken, um nicht darin unterzugehen.
    Entschlossen richtete er den Blick auf die Küste, wo ein Fischadler sein Nest umkreiste. Palmen säumten den Strand, und parallel dazu verlief eine zweispurige Straße. Auf den ersten Blick war lediglich ein weißes Gebäude zu erkennen. Erst, wenn man genauer hinschaute, entdeckte man den Wachturm.
    Als sie damals auf diese Insel vor der Küste von St. Augustine geflüchtet waren, hatte es Zeiten gegeben, da hatte Tony geglaubt, er wäre wieder zu Hause … dass sein Vater mit ihnen nur an einen anderen Ort auf San Rinaldo gezogen war. Nachts war er schweißgebadet aufgewacht, überzeugt, dass die Soldaten in ihrer Tarnkleidung die Gitter vor seinen Fenstern zersägt hatten und ihn holen kamen. Manchmal hatte er sich eingebildet, sie hätten ihn bereits geschnappt, und er säße hinter Gefängnisgittern.
    In den schlimmsten Nächten hatte er geträumt, seine Mutter wäre noch am Leben, nur um sie noch einmal sterben zu sehen.
    Shannon berührte zaghaft seinen Ellbogen. „Wie lange habe ich im Flugzeug geschlafen?“
    „Eine ganze Weile.“ Tony lächelte sie an, um

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