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Im Bann des Prinzen

Im Bann des Prinzen

Titel: Im Bann des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE MANN
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einem mutterlosen Jungen, der abgeschieden von der Welt aufgewachsen war, stimmte sie milde, obwohl sie sich doch nicht wieder von ihm hatte einwickeln lassen wollen.
    Enrique winkte Kolby zu sich. „Du darfst meine Hunde streicheln. Komm her, dann stelle ich sie dir vor.“
    Kolby zögerte nicht eine Sekunde. Er mochte zwar Vorbehalte gegenüber Tony haben, doch nicht gegenüber König Enrique – und schon gar nicht gegenüber seinen Hunden.
    Als jemand sich hinter ihr räusperte, schreckte Shannon aus ihren Gedanken auf. Sie blickte über die Schulter und sah eine junge Frau in der Tür stehen. Sie war Ende zwanzig, trug ein Chanelkostüm und war ganz offensichtlich nicht die Haushälterin.
    Aber sie sah umwerfend aus. Statt Turnschuhen trug sie modische Riemchenschuhe mit hohen Absätzen. Shannon schalt sich. Es war albern, eifersüchtig auf jemanden zu sein, den man nicht einmal kannte, aber genau genommen war sie ja auch nur neidisch auf die hübschen roten Schuhe.
    „Alys“, sagte der Monarch, „kommen Sie doch herein. Darf ich Ihnen meinen Sohn und seine Gäste vorstellen. Alys ist meine Assistentin. Alys Reyes de la Cortez. Sie wird Ihnen Ihre Zimmer zeigen.“
    Shannon vermied es, voreilige Schlüsse zu ziehen. Es ging sie nichts an, wen Enrique Medina in seinen Diensten beschäftigte, und sie durfte einen Menschen nicht nach seinem Äußeren beurteilen.
    Sie war nicht eifersüchtig auf die fantastisch aussehende Frau in diesem perfekten Outfit, eine Frau, die so gut in Tonys Welt zu passen schien.
    Trotzdem wünschte sie erneut, sie hätte ein Paar Pumps eingepackt.
    Eine Stunde später klappte Shannon einen leeren Koffer zu und schaute sich in ihren Zimmern um.
    Das Ganze glich einer Luxus-Eigentumswohnung innerhalb des Palastes. Sie und Kolby hatten getrennte Schlafzimmer, die beide von einem gemütlichen Wohnraum abgingen. Außerdem gab es eine Essecke und eine hochmoderne Küche. Der Balkon war größer als so mancher Garten.
    Nachdem Alys sie hinaufbegleitet hatte, war Kolby aufgeregt von Zimmer zu Zimmer gelaufen, bis er schließlich müde geworden und erschöpft eingeschlafen war.
    Jetzt herrschte fast beunruhigende Stille, nur das Rauschen des Meeres war zu hören. Geistesabwesend strich Shannon über die Sofalehne und schaute nach draußen, wo das Mondlicht Schatten auf den Balkon warf. Magisch angezogen von diesen Schatten, ging sie näher, bis sie die Umrisse eines Mannes erkennen konnte, der am Balkongitter lehnte.
    Tony? Er kam ihr vor wie ein sicherer Hafen, an einem Tag, der so turbulent gewesen war. Aber wie war er hierhergekommen, ohne dass sie etwas davon mitbekommen hatte?
    Offenbar grenzte sein Balkon direkt an ihren. Das bedeutete wohl auch, dass ihre Zimmer nebeneinander lagen, oder? Hatte er auf sie gewartet? Aufregung machte sich in ihr breit, als sie daran dachte, dass sie ihn jetzt ganz für sich allein hatte.
    Shannon öffnete die Balkontür. Der Duft der Blumen, die auf dem Balkon standen, gemischt mit der würzigen Meeresbrise, betörte ihre Sinne. Himmel, was war sie müde und obendrein schrecklich emotional – wahrlich nicht der beste Zustand, um sich in Tonys Nähe zu begeben. Sie sollte lieber ins Bett gehen, statt seinen so sündhaft aufregenden Körper anzustarren, der geradezu danach zu rufen schien, dass sie ihm die Wange auf den Rücken legte und die Arme um die Taille schlang. Ihre Finger verkrampften sich, als sie daran dachte, wie sich seine nackte Haut anfühlte. Der Duft seines Sandelholz-Aftershaves machte die Sache nicht leichter.
    Verlangen erfasste sie und schwächte ihren ohnehin schon schwindenden Widerstand.
    Seine Schultern spannten sich unter dem gestärkten weißen Hemd kurz an, bevor er sich umdrehte. Im nächsten Moment entspannte er sich jedoch. „Schläft Kolby?“
    „Ja, und vielen Dank für all die Vorbereitungen. Die Spielzeuge, das Essen … die Blumen.“
    „Alles Teil des Medina-Willkommenspaketes.“
    „Vielleicht.“ Aber sie hatte viel zu viele ihrer Lieblingsdinge entdeckt, als dass es Zufall hätte sein können. Zögernd kam sie näher. „Das ist alles … irgendwie überwältigend.“
    „Als wir San Rinaldo verließen, mussten wir uns verkleinern.“ Er schenkte ihr ein leicht ironisches Lächeln.
    Je mehr sie über seine Geheimnisse erfuhr, desto größer wurde ihr Mitgefühl. „Danke, dass du uns hergebracht hast. Ich weiß, dass es für dich nicht einfach war.“
    „Ich bin der Grund, warum ihr euch verstecken müsst. Von

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