Im Bann des Prinzen
daher scheint es mir nur fair zu sein, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um es wiedergutzumachen.“
Ihr Ehemann hatte niemals versucht, seine Fehler zu korrigieren, hatte sich nicht einmal entschuldigt, als man ihn wegen unzweifelhafter Beweise festgenommen hatte. Shannon rechnete es Tony hoch an, dass er die Verantwortung übernahm.
„Was ist mit dir?“ Sie stellte sich zu ihm ans Geländer. „Du wärst nicht hergekommen, wenn es nicht meinetwegen gewesen wäre. Ist es dir sehr schwergefallen?“
„Mach dir um mich keine Sorgen.“ Er lehnte sich mit dem Rücken gegen das Geländer. „Ich passe schon auf mich auf.“
„Was hast du denn zu gewinnen?“
„Mehr Zeit mit dir.“ Die Glut in seinem Blick verriet seine Absicht, Sekunden, bevor er die Arme nach ihr ausstreckte. „Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, wie sehr ich mich danach sehne, mit dir zusammen zu sein. Schon bei unserer ersten Verabredung, als du mir nicht einmal einen Gutenachtkuss geben wolltest.“
„Hast du mich deshalb erobert. Weil ich Nein gesagt habe?“
„Du bist ja zum Glück nicht bei deinem Nein geblieben, und hier stehe ich jetzt, und noch immer erregt mich allein der Klang deiner Stimme …“ Er nahm ihr die Brille ab und umschloss Shannons Gesicht mit beiden Händen. „Das Gefühl deiner Haut.“
Obwohl er inzwischen ein Reederei-Imperium besaß, waren seine Hände noch immer rau von seiner Zeit als Dockarbeiter und Seemann. Er war ein Mann, der zupacken konnte. Als er ihr jetzt sanft über die Wangen strich, erinnerte sie sich an das köstliche Gefühl. Wenn er mit seinen rauen Händen ihren Körper erkundete …
Zärtlich strich er ihr vom Nacken aus durchs Haar. „… das Gefühl deines Haares.“
Ein leises Stöhnen entschlüpfte ihr. „Tony …“
Seine Berührung war zärtlich, seine Lippen dagegen fest, als er sie auf ihre presste. Shannon öffnete den Mund und hieß ihn – den vertrauten Geschmack, das vertraute, köstliche Gefühl – willkommen. Weil ihre Knie nachzugeben drohten, hielt sie sich an Tony fest. Ihre Brüste begannen zu kribbeln, und bevor sie nachdenken oder sich zurückhalten konnte, bewegte sie sich hin und her und verstärkte das berauschende Gefühl, seinen Körper an ihrem zu spüren. Seinen Oberschenkel zwischen ihren Beinen.
Sie machte einen Schritt rückwärts.
Und zog Tony mit sich.
Hin zur offenen Balkontür, die zu ihrem Schlafzimmer führte, weil ihr Verstand, wie immer, wenn sie sich in Tonys Gegenwart befand, aussetzte und ihr Körper das Kommando übernahm. Sie presste die Beine zusammen, genoss den Druck seines muskulösen Oberschenkels … Sie war so nahe, zu nahe. Sie wollte, musste ihn erst in sich spüren.
Noch fester umklammerte sie seine Arme und sehnte sich danach, ihn zu bitten, bei ihr zu bleiben, um sie alle Sorgen vergessen zu lassen. „Tony …“
„Ich weiß.“ Er löste den Mund von ihrem, seine Bartstoppeln kratzten, als er den Kopf noch einmal an ihrem Hals barg und tief durchatmete. „Wir müssen aufhören.“
Aufhören? Fast hätte sie frustriert aufgeschrien. „Aber ich dachte … Ich meine, normalerweise, wenn wir so weit gekommen sind, beenden wir es auch.“
„Bist du bereit, unsere Affäre fortzusetzen?“
Affäre. Nicht nur eine Nacht, keine Einmaligkeit, sondern eine Beziehung mit Verwicklungen und Komplikationen. Shannons Gedanken überschlugen sich, während ihr Verstand versuchte, wieder die Kontrolle zu übernehmen. Du meine Güte, was hatte sie eben fast getan? Ein paar Küsse, zusammen mit einem gut platzierten Oberschenkel, und schon war sie bereit, sich wieder von Tony verführen zu lassen.
Entschlossen legte sie die Hände auf seinen Oberkörper und trat einen Schritt zurück. „Ich kann nicht leugnen, dass ich dich vermisst habe und dich begehre, aber ich habe keine Lust darauf, als Geliebte des Medina-Prinzen betitelt zu werden.“
Tonys Augenbrauen hoben sich. „Soll das heißen, du willst heiraten?“
6. KAPITEL
„Heiraten?“ Shannon sah so geschockt aus, dass Tony irgendwie beleidigt war. „Nein! Nein, definitiv nicht.“
So vehement und spontan, wie sie den Gedanken ablehnte, blieb kein Raum für Zweifel. Shannon erwartete keinen Heiratsantrag. Zum Glück, denn er hatte auch nicht daran gedacht. Bis eben.
Würde er so weit gehen, um sie zu beschützen?
Sie drehte sich schnell weg und eilte in den Wohnbereich zurück. „Tony … Antonio … Ich kann nicht mit dir reden, dich anschauen, oder
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