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Im Bann des roten Mondes

Im Bann des roten Mondes

Titel: Im Bann des roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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hatte eine Verzückung ergriffen, die von seinem gesamten Ich Besitz nahm. Mit den Lippen, seiner Zungenspitze, den Händen, schenkte er Désirée wonnevolle Zärtlichkeiten. Nichts in seinem bisherigen Leben war vergleichbar mit dem, was er im Augenblick erlebte.
    Seine Zunge umkreiste noch die empfindliche Spitze ihrer Brust, während seine Hand langsam vom Bauch zwischen ihre Schenkel wanderte. Er fühlte ihr gekräuseltes Haar zwischen den Fingern. Es war feucht. Ihr Kelch quoll über wie Fortunas Füllhorn, während ihre steifen Brustwarzen wie zwei kleine Beeren die Hügel ihrer hellen Brüste krönten, die sich im Rhythmus ihres schweren Atems heftig hoben und senkten. Sie hielt den Kopf nach hinten gestreckt und die Augen geschlossen. Ein tiefes, kehliges Stöhnen drang aus ihrem Hals. Er verspürte zwei heftige Blutschübe in seinen Lenden, die sein Glied zu schmerzhafter Größe aufpumpten. Dann schob er sich über sie.
    Sie lag reglos und erwartete sein Eindringen. Er tauchte ein wie in einen Topf voll köstlichen Honigs und ließ sich auf dessen Grund sinken. Was waren die Verlockungen des Paradieses gegen Désirées Körper? Nein, es war nicht nur ihr Körper. Die Glut in ihrem Inneren brannte heißer als die Wüstensonne zur Mittagszeit, und das Verlangen, das ihr Körper wie ihre Seele verspürten, saugte ihn in sich hinein. Einen Moment verharrte er, um dieses Schwindel erregende Gefühl auszukosten. Dann begann er sich in einem langsamen Rhythmus zu bewegen.
    Désirée blieb noch immer unbeweglich, lauschte in sich hinein und hörte diesem Rhythmus zu. Und dann, zunächst kaum spürbar, bewegte sie sich ebenfalls, ergab sich diesem Wiegen und Schaukeln, fühlte die Wogen des Verlangens, bis sie über ihrem Kopf zusammenschlugen. Die feuchte Flut versiegte und wich einer engen Hitze, die sein Glied fest umspannte. Stoß um Stoß stieg das Barometer seiner Lust in fast unerträgliche Höhe. Er blickte herunter auf ihr entrücktes Gesicht, die geöffneten Lippen, die blitzenden Zähne. Sie stieß im Rhythmus der Bewegungen kleine, spitze Schreie aus, derer sie sich sicher nicht bewusst war. Ihr ganzes Fühlen war bereits abgedriftet in den grenzenlosen Raum, wo es nichts mehr zu denken, nichts mehr zu handeln gab. Sterne explodierten vor ihrem inneren Auge, und Lava schoss durch ihre Adern. Die Konturen ihres Körpers lösten sich auf und zerflossen in einem Meer aus Feuer. Und dann kulminierten die lustvollen Emotionen in einer einzigen, alles verschlingenden Explosion, die sie beide hinwegschleuderte in die Unendlichkeit.
    Der volle rote Mond wanderte weiter seine Bahn und zog wie ein Schleier sein kupfernes Licht über die Wüste. Am Ende seines Wegs tauchte er in die schwarze Unterwelt ein, um dem neuen Tag Platz zu machen. Die Wüste hielt den Atem an. Es war die Stunde, in der Legenden geboren wurden.

XXVIII
    Am siebten Tag ihrer Reise tauchte vor ihnen die unregelmäßige Kontur des Tassili N’Ajjer auf. Bislang waren sie durch die nördlichen Ausläufer des Hoggar geritten. Die gelben Sanddünen wogten wie erstarrte Wellen eines Meeres. Einem versteinerten Wald gleich ragten dunkle Steinsäulen in den Himmel. Als hätten riesige Zyklopen mit den Felsen gewürfelt, so erhoben sie sich aus dem Wüstensand. Die fantasievollen Felsformationen waren das Ergebnis des immer währenden Kampfes zwischen der glühenden Hitze des Tages und der Eiseskälte der Nacht. Ein eigenartiges Licht lag über der bizarren Szenerie. Es bedrückte und begeisterte Désirée gleichermaßen.
    Arkani streckte den Arm aus. »Das ist der Tassili N’Ajjer«, sagte er.
    »Wir haben es geschafft!« Ein Gefühl überschäumender Freude überkam sie und Stolz. Sie hatten es geschafft! Mehr als einmal auf dieser Reise hatte sie gezweifelt, dass sie es überhaupt schaffen würden. Zu viel stand dagegen. Doch nun hatten sie das Gebirge erreicht!
    Sie bereiteten das Nachtlager vor. Die Lederschläuche waren noch gut gefüllt mit dem Wasser aus dem kalten See. Sie hatten einen Tag Verspätung. Der Sandsturm hatte sie aufgehalten. Doch das spielte jetzt keine Rolle mehr.
    Unruhe erfasste Désirée, und es war eine andere Art der Unruhe als noch am Abend zuvor. Sie hatte es getan! Sie wusste, dass sie es nicht hätte tun dürfen. Aber sie wusste auch, dass es nicht zu verhindern war. Es hatte weit reichende Konsequenzen, für sie, für Arkani, für Philippe ...
    Sie verbannte alle Gedanken an die letzte Nacht und alles, was damit

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