Im Bann seiner Macht (German Edition)
leicht gelungen war ihn ausfindig zu machen, während ausgebildete Männer offenbar nicht dazu in der Lage waren. Liebe! Wieder durchzuckte ihn dieser Gedanke. Dabei hatte er noch nicht einmal im Ansatz damit gerechnet oder gehofft, jemals von wirklich tief g e hender Liebe berührt zu werden. Selbst beim Wunsch nach Familie hatte er in der Theorie von etwas gespr o chen, was er bis zu diesem Zeitpunkt noch nie wirklich durchschaut hatte. Und der G e danke war auch jetzt verrückt! Er kannte Silke noch viel zu kurz ... einmal als Mensch und dann als schimmerndes Geistwesen, das he i len und er o tisch Dinge anstellen konnte.
Durch das Serum wusste er nun wieder von seiner Herkunft und seinen Br ü dern. Aber woran er sich vor allem erinnerte, war der Pakt. Und der machte ta t sächlich Sinn! Denn endlich begriff er dieses abgefahrene Abkommen unter Br ü dern und wusste von der Verzweiflung, die dahinter steckte. Zum ersten Mal in i h rem Leben ha t ten sie die Chance ihr Leben neu zu ordnen , den Sinn ihres Daseins zu erfahren und die Liebe zu erleben. Der Gedanke war verlockend, die Hoffnung wie ein Lichtfunke. In seinem Menschenleben ha t te er wahrlich alles erreicht, was man nur erreichen konnte, war durchaus schon einmal verliebt gewesen oder einer Schwärmerei erlegen . Doch Liebe im eigentl i chen Sinne war etwas ganz anderes und nichts im Vergleich zu dem, was er bisher darunter versta n den hatte. Jetzt, wo er den Ansatz witterte, den Beginn eines tieferen Gefühls spüren konnte, wusste er, dass diese Frau eine Chance bot, die mit keinem Schatz dieser oder einer a n deren Welt überboten werden kon n te.
Er war ein Gefangener und die Aussicht auf Befreiung sta n d nicht zum Besten, aber selbst wenn er hier nie wieder herauskommen würde, wusste er nun zumi n dest, wonach er insgeheim immer g e sucht hatte.
Als die Tür aufging und helles Licht bis zu ihm drang, wusste John, dass die näch s te Fo l ter bevorstand und er sie nur mit all seiner Kraft überleben würde. Andras war ein Teufel in Däm o nengestalt und er scheute sicher nicht davor zurück, ihm mehr anzutun, als ein paar Peitschenhiebe mit Ätzfaktor. Amputationen waren wohl das Schlimmste, was er sich noch vorstellen konnte und genau die würden kommen. Er wus s te es, noch bevor er die riesige Zange sah, die Andras mit einem gehässigen L ä cheln in den Raum brachte.
29. Kapitel
Sie hatten sich alle vorgenommen ein paar Stunden zu schlafen und gleich danach aufz u brechen. Es nutzte nichts, wenn sie vollkommen erledigt in die Schlacht zogen und dadurch schlechtere Chancen hatten. Silke aber wusste, dass sie nicht au s schließlich schlafen würde. Ihr Körper würde rasten, ihr Geist nicht. Sie hatte ve r sprochen keine Allei n gänge zu wagen, doch sie konnte nicht anders. Zuerst schlief sie vermutlich wirklich, denn auch ihr Geist brauchte Entspannung, doch sobald sie zu träumen b e gann, machte sie sich auf die Reise.
Das Licht war dieses Mal anders, schimmerte rötlich und verstärkte das intens i ve Gefühl von Unheil und Schmerz. Als wäre die Luft geschwängert mit zerstäubtem Blut und regelrecht durchsetzt von der Qual des Gefangenen. Silke mus s te mit aller Kraft gegen ihren Schrecken kämpfen und biss verzweifelt in ihre Faust, um ein lautes Geräusch zu unterdrücken. John war nicht alleine! Der Dämon stand genau vor ihm und mit dem Rücken zu ihr. Noch hatte er keine Ahnung von ihrer Anw e senheit und widmete sich au s schließlich seinem Gefangenen. John hatte die Zähne gefletscht und die pure Wut im Gesicht. Andras hingegen lachte schaurig und set z te gerade eine riesige Zange bei Johns Finger an. Silke erfasste die Situation auge n blicklich und zögerte keinen Moment.
„NEIN!“, brüllte sie selbstvergessen und stürzte sich auf den Dämon. Mit aller Kraft, die ihre astralen Hände boten, fuhr sie dem Widerling ins Gesicht und ve r suchte ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Andras war tatsächlich so übe r rascht, dass er die Zange von Johns Hand wegriss und sogar fallen ließ. Der ärge r liche Laut, der ihm dabei entschlüp f te, fabrizierte eine unangenehme Druckwelle auf Silkes Astralkörper. Der D ä mon mochte vielleicht kurz überrascht worden sein, hatte aber gute Reflexe. Er wirbelte he r um, streifte Silke wie ein lästiges Insekt von
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