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Im Banne des stuermischen Eroberers

Titel: Im Banne des stuermischen Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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müssen.“
    „Oh, das ist wunderbar“, murmelte Helen.
    „Aye“, pflichtete die junge Heilerin ihr bei und wandte sich an Hethe. „Sie war heute Morgen zufällig hier, als Ihr mir sagtet, ich soll nach ihr schicken lassen. Ab und an sieht sie nach mir, weil... “
    Sie verstummte verlegen, als ihr aufging, was sie im Begriff gewesen war einzugestehen.
    Mitfühlend tätschelte Helen ihr die Schulter. „Sie hat sich vergewissern wollen, dass der ,Hammer of Holden dir nicht schon die Daumenschrauben angelegt oder etwas gleichermaßen Abscheuliches angetan hat... wegen irgendeines nichtigen Vergehens“, mutmaßte sie leise und mit einer Spur Erheiterung auf Kosten ihres Gemahls. Sein Leumund als Unhold schien ihn arg zu verstimmen. „Schon in Ordnung, wir verstehen das. Also hast du ihr die guten Neuigkeiten persönlich überbringen können.“
    „Ganz recht.“ Mary strahlte sie beide an. „Sie holt gerade ihre Habe aus dem Dorf, ansonsten hätte sie sich um Euch gekümmert und nicht ich.“
    „Das hast du aber ganz hervorragend gemacht“, versicherte Hethe, sichtlich bemüht, seinen Groll zu unterdrücken. „Denk bitte nicht, dass ich deine Mutter zurückhole, weil ich dich für unfähig halte. Du bist überaus tüchtig, es ist nur ...“
    „Sie ist noch ein wenig tüchtiger“, führte Mary den Satz für ihn zu Ende, ohne beleidigt zu sein. „Das kränkt mich keineswegs.
    Ich bin dankbar dafür, sie wieder in meiner Nähe zu haben und von ihr lernen zu können. Und auch sie ist dankbar, Mylord.“ „Aye ... Nun ...“ Unbehaglich rutschte er hin und her. Gelobt zu werden, schien ihn ebenso aus der Fassung zu bringen, wie als Ungeheuer verschrien zu sein. „Es tut mir leid, dass sie überhaupt vertrieben worden ist. Aber das geht wirklich nicht auf meine Kappe.“ Seine Miene verdüsterte sich. „Eigentlich hatte ich vor, alle Bediensteten von einst zurück auf die Burg zu holen. Allerdings habe ich keine Ahnung, wer sie waren. Und dann bliebe auch die Frage zu klären, was mit den jungen Mägden geschehen soll, die sie ersetzt haben.“
    „Die meisten der Vertriebenen haben zweifellos anderswo eine Anstellung gefunden“, erwiderte Helen. Ein Paar war bei ihr untergekommen, und Hethes Miene verriet ihr, dass er Ähnliches vermutete. Achselzuckend wandte sie sich an Mary. „Vielleicht kennen du und deine Mutter ja Leute, die keine neue Arbeit gefunden haben. Die sollen sich in den nächsten Tagen bei mir melden.“ „Das gebe ich gern weiter, Mylady“, beteuerte Mary und sammelte Kräuter und alles Übrige ein. Sie war schon an der Tür, als Helen einfiel, wie hungrig sie war.
    „Mary?“
    Die junge Frau drehte sich um und sah sie fragend an. „Würdest du den Koch bitte etwas zu essen für mich heraufschicken lassen? Ich habe das Morgenmahl verpasst.“
    „Gewiss doch, Mylady.“ Und damit war sie verschwunden. „Ihr müsst nicht bei mir bleiben“, murmelte Hethe, während die Tür hinter Mary zufiel.
    Als Helen sich wieder zu ihm umwandte, erkannte sie, dass Marys Trank bereits wirkte. Hethe schien Mühe zu haben, die Augen offen zu halten.
    „Seid Ihr meiner schon überdrüssig, Mylord?“, neckte sie ihn. Er zwang sich, die Lider zu heben. „Höchst unwahrscheinlich“, knurrte er, wurde gleich darauf aber ernst. „Bedauert Ihr, dass unsere Ehe nun Bestand hat, Gemahlin? Wünscht Ihr noch immer, dass Ihr sie hättet vereiteln können?“
    Helen sah auf ihre Hand hinab, die in der seinen ruhte. Sie wusste nicht recht, ob er die ihre oder sie die seine ergriffen hatte, aber einer von ihnen hatte die tröstliche Berührung des anderen gesucht. Vielleicht war sie es gewesen. Zusehen zu müssen, wie Hethe beinahe von einem Pferd überrannt worden wäre, hatte sie zu Tode geängstigt. Noch immer fühlte sie sich zittrig. Aber warum eigentlich? Schließlich kannte sie den Mann kaum. Jedenfalls noch nicht lange. Allerdings hatte sie in den zurückliegenden Tagen mitbekommen, wie er sich bei verschiedensten Widrigkeiten verhielt. Helen hatte erlebt, mit wie viel Humor und Gutmütigkeit er sich auf den von ihr angezettelten stillschweigenden Krieg eingelassen hatte. Sie hatte beobachten können, wie er sich trotz all der ungerechtfertigten Angriffe beherrscht hatte. Sie hatte erfahren, wie scharfsinnig und charmant er war. Und sie hatte seine sinnlichen Zuwendungen aufrichtig genossen.
    „Nun?“
    Eine Antwort blieb ihr erspart, da es just klopfte. Helen entzog Hethe ihre Hand und ging zur

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